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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Gartenärsche standen immer noch.
    Ich sah wieder auf die Uhr.
    Vierzehn vor vier. Die Zeit flog nur so dahin.
    Ich kratzte mich an den Eiern, stieg in meinen Wagen und fuhr weg.

8
    Ich hielt an einer Telefonzelle und rief Charlie an. Bevor ich ihm von Leonards Haus erzählen konnte, sagte er: »Ich hoffe, du hast was Gutes für mich.«
    »So gut ist es nicht. Es geht um Leonards Haus. Ich war gerade dort. Es ist durchwühlt worden.«
    »Vielleicht hat Leonard das selbst getan. Er ist zurückgekommen, hat Zeug zusammengepackt, das er brauchte, und hat dabei Unordnung hinterlassen.« »Ich habe nicht gesagt, es ist unordentlich. Ich sagte, es ist durchwühlt worden.«
    Ich beschrieb ihm den Zustand des Hauses. Er schwieg. Wenn er eine Meinung hatte, behielt er sie für sich. Kurz bevor ich ins Rentenalter kam, sagte er: »Du musst Leonard auftreiben.«
    »Ich arbeite daran. Soll ich jetzt annehmen, du glaubst nicht mehr, dass die Biker ihn sich vorgenommen haben?«
    »Ich denke in viele Richtungen. Es hält mich davon ab, dass ich mich langweile. Und wenn du weißt, wo Leonard sich aufhält, solltest du es mir sagen.«
    »Bis jetzt habe ich noch nichts.«
    »Du würdest mich doch nicht belügen, Hap, oder?«
    »Du meine Güte, nein.«
    »Ich mache keine Witze, Hap. Das ist eine ernste Sache.«
    »Das weiß ich.«
    »Wenn du weißt, wo er sich aufhält, und es nicht sagst, oder wenn du ihn versteckst, ist das ein Verbrechen. Das weißt du. Stimmt’s?«
    »Natürlich.«
    »Sprichst du durch eine Pappröhre?«
    »Das ist meine Erkältung. Sie wird schlimmer.«
    »Mein Cousin hatte auch mal so eine Erkältung, um die er sich nicht gekümmert hat. Das arme Schwein ist daran krepiert. Nimmst du Medizin?«
    »Ich hab mir welche gekauft, aber ich hab noch keine genommen. Und ich glaube nicht, dass du einen Cousin hast, der an einer Erkältung gestorben ist.«
    »Vielleicht war es auch ein Cousin meiner Mutter.«
    »Du machst dir gar nicht so große Sorgen wegen meiner Erkältung, oder?« »Hey, wenn du krank bist, bin ich auch krank.«
    »Du glaubst, du klopfst mich etwas weich, und dann vertraue ich dir irgendwas an.«
    »Das hast du gesagt.«
    »Ich will dich mal was fragen. Raul. Ist er ein Verdächtiger in diesem Fall?«
    »Jeder ist verdächtig. Ich habe schon überlegt, meine Frau einzubuchten.«
    »Hör schon auf, Charlie. Hast du Raul verhaftet? Weißt du, wo er ist?«
    »Nein, und falls du weißt, wo er ist, solltest du es mir besser sagen.«
    »Ich habe nur angerufen, weil ich dachte, du solltest das mit dem Haus wissen. Vielleicht willst du mal mit ein paar von deinen Leuten rübergehen und nach einem anständigen Hinweis suchen. Du könntest sogar deinen kleinen Dick-Tracy-Baukasten für Fingerabdrücke mitbringen.«
    »Wahrscheinlich hast du alles versaut, was man dort hätte finden können.«
    »Das glaube ich nicht. Ich weiß, ich bin kein richtiger Polizist wie du…«
    »Du bist nicht mal ein ausgestopftes Tier mit einer Polizeimütze.«
    »Sehr wahr. Aber anders als du muss ich nicht in Scheiße treten, um einen Haufen zu erkennen, wenn ich einen sehe. Und hier läuft irgendeine Scheiße, die gar nichts mit Leonard zu tun hat. Nicht direkt. Wenigstens glaube ich das nicht.«
    »Für mich hörst du dich nicht so sicher an. Vielleicht musst du ja doch in Scheiße treten.« »Könnte sein. Aber ich habe ein paar Hinweise entdeckt. Du findest vielleicht sogar die Fußabdrücke hinter dem Haus. Sie sehen aus, als gehörten sie André dem Riesen.«
    Ich erzählte ihm von meiner Pirsch durch den Wald zur Straße und was ich dort entdeckt hatte. Ich erzählte ihm, was ich angefasst hatte. Ich sagte: »Übrigens, wie du sehr wohl weißt, ist es keine Überraschung, wenn sich meine Fingerabdrücke im ganzen Haus finden. Und hier ist eine Idee, und das ist nur so eine Idee, wohlgemerkt, und ich will nicht, dass du beleidigt bist, weil sie von einem Laien kommt und du ein richtiger Polizist mit Marke und Kanone und allem bist. Aber falls du Fingerabdrücke nimmst, würde ich an deiner Stelle nachsehen, ob andere da sind als die von Leonard, Raul und mir.«
    »Du meine Güte«, sagte Charlie. »Du bist ein richtiger Boston Blackie. Diese ganze Sache mit den Fingerabdrücken. Und dann das mit dem Fußabdruck. Derartiger Scheiß kann einem Fall eine ganz neue Wendung geben. Wir brauchen nur einen Gipsabdruck von diesen Fußspuren zu machen und einen Schuh danach anzufertigen. Dann können wir von Tür zu Tür gehen und

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