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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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ihn die Leute anprobieren lassen. Wenn der Schuh passt, buchten wir den Wichser ein … Also schön, Hap, ich will dir mal was sagen. Die Zeit wird knapp, und ich finde besser nicht heraus, dass du mich an der Nase herumführst.«
    »Das würde ich nicht tun, Charlie.«
    »Den Teufel würdest du nicht tun.«
    »Charlie, du solltest wirklich entweder mehr rauchen, damit du nicht so gereizt bist, oder mit dem Rauchen ganz aufhören, damit du im Bett wieder auf deine Kosten kommst und weniger gereizt bist.« »Am liebsten wäre mir, zuerst zu bumsen wie ein Karnickel und dann anschließend zu rauchen wie ein Schlot. Hap, jetzt hör mir mal gut zu. Wir sind Kumpel, aber wenn es um Mord geht, hat das nicht viel zu bedeuten. Hast du verstanden?«
    »Ich hab’s verstanden. Ich höre alles, was du sagst. Was, zum Teufel, ist los mit dir? Ich glaube immer noch, du bist stinkig, weil Kmart dichtgemacht hat.«
    »Da kommt man auch nicht so leicht drüber hinweg. Aber wechsle nicht das Thema. Ich sorge dafür, dass Leonard so fair behandelt wird, wie das überhaupt nur möglich ist. Wenn es Notwehr war, werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um ihm zu helfen. Aber ich kann dir eines sagen. Ich schnappe ihn mir, und wenn ich herausfinden sollte, dass du ihn versteckt hast, schnappe ich dich auch.«
    »Du sagtest, ich hätte vierundzwanzig Stunden Zeit. Ich habe das so verstanden, dass ich ihn in dieser Zeit suchen kann und, falls ich ihn finde, ein paar Dinge geraderücken kann, ohne dass du mich störst. Auch wenn ich weiß, wo er ist. Stimmt das nicht? Ich hatte vierundzwanzig Stunden, oder nicht?«
    »Du hattest. Jetzt hast du viel weniger. Aber ich sagte auch, keine Versprechungen, falls die Dinge sich hier ändern.«
    »Hat sich etwas geändert?«
    Charlie ließ mich eine Weile dem elektrischen Knistern in der Leitung lauschen.
    »Was ist jetzt, hat sich irgendwas geändert?«
    »Finde einfach nur Leonard und hör gut zu. Ich bin hinter dir her.« Dann legte er auf.
    Ich dachte einen Augenblick darüber nach, dann begriff ich, was Charlie mir zu sagen versuchte. Ich rief Leonard an. Ich ließ es ein paarmal klingeln und legte wieder auf. Ließ es ein paarmal klingeln und legte auf. Und wiederholte das dann. Ich hoffte, er begriff, dass es sich um eine Art Code handelte.
    Beim dritten Klingeldurchlauf hob jemand den Hörer ab. Ich sagte: »Ich bin’s. Wenn du das bist, würde ich einen Waldspaziergang empfehlen.«
    Einen Augenblick später war die Leitung tot. Ich nahm mir eine Sekunde Zeit, um mich zu fragen, ob mein Telefon wohl angezapft war, kam aber zu dem Schluss, dass die Dinge sich dafür zu schnell entwickelt hatten. Im Grunde war alles in Ordnung mit mir. Ich verspürte nur einen Anflug von Geheimagentenwahn.
    Ich verließ die Telefonzelle und ging zu meinem Wagen. Ein Stück weiter die Straße entlang parkte ein gelber 66er Pontiac am Randstein. Der Mann, der darin saß, trug einen Cowboyhut. Er sah nicht nach einem der Cops aus, die ich kannte. Er sah überhaupt nicht wie ein Cop aus. Er sah wie niemand aus, den ich kannte, basta. Er schien mich nicht zu beobachten.
    Die Telefonzelle stand neben einem 7-Eleven-Laden. Ich ging hinein und kaufte mir Diät-Coke in einer Plastikflasche und einen Beutel Erdnüsse. Ich trank ein wenig von der Diät-Coke, ließ Erdnüsse in die Flasche rieseln und ging nach draußen. Ich stieg in meinen Wagen und schaute in den Rückspiegel. Der Pontiac war verschwunden.
    Wahrscheinlich nur irgendein Kerl, der auf einen Anwohner dieser Straße gewartet hatte. Oder vielleicht hatte er angehalten, um sich eine Straßenkarte anzusehen. Oder sich an den Eiern zu kratzen. Irgendwas. Ich musste mich zusammenreißen. Ich wurde langsam zu einem richtig paranoiden Hurensohn.
    Ich fuhr los, ein Auge auf den Rückspiegel gerichtet, um nach gelben Pontiacs und tieffliegenden Stealthbombern mit Radar Ausschau zu halten.

9
    Ich fuhr nicht direkt nach Hause. Davor hatte ich irgendwie Angst. Ich dachte mir, dass Charlie meine Bude durchsuchen würde, und wenn Leonard auf meine Warnung gehört hatte, wäre er nicht dort. Außerdem war es vielleicht besser, wenn ich Charlie und seine Leute nicht dabei überraschte, wie sie meine Unterwäscheschublade durchwühlten. Ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen.
    Ich fuhr in die Innenstadt, ging ins Ganztagskino und genehmigte mir einen Becher Popcorn. Das Popcorn war okay, aber der Film war nicht besonders gut. Ich verließ das Kino nach der

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