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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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verdammt beliebt, bis Druck auf die Läden ausgeübt wurde, die Bänder aus dem Verkehr zu ziehen. Was glaubst du, wo diese Bänder gelandet sind?«
    »Unter der Ladentheke.«
    »Das glaube ich auch, zumindest in den meisten Fällen. Und wenn die japanische Regierung Druck von unserer bekommt, oder auch nur von Aufpassergruppen, halte ich es durchaus nicht für unmöglich, dass die Staaten anfangen, ihre eigenen Videos zu produzieren. Schließlich sind wir Kapitalisten. Aufstrebende Unternehmer hier in LaBorde schlagen Schwule im Park zusammen, filmen alles und verkaufen den Mist an die Drecksäcke, die ihn vertreiben. Der Markt dafür sind wohl in erster Linie Großstädte.« »Das macht Sinn.«
    »Diejenigen, die diesen Dreck produzieren, haben’s ziemlich gut, weil die meisten Schwulen im Park heimliche Schwule sind. Sie wollen nicht zur Polizei und zugeben, dass sie schwul sind. Und wenn es keine heimlichen Schwulen sind, wollen sie nicht erzählen, was passiert ist, die Erniedrigung. Also wenige Kläger.«
    »Genau. Und ich vermute, dass einige dieser Überfälle, von denen wir in den Berichten gehört haben, schlimmer waren, als wir ahnen.«
    »Und der Chief hält das alles unter Verschluss?«
    »Schwer zu sagen, wie korrupt der alte Bastard ist. Vielleicht ist er gar nicht so. Vielleicht ziehen wir ihm einen Schuh an, der ihm nicht passt.«
    »So denkst du immer, Hap. Für jemand, der so viel durchgemacht hat wie du, bist du manchmal naiv wie ’ne Babyente. Es gibt haufenweise Leute da draußen, die glauben, wenn sie mit diesem Zeug ’n paar Dollar machen können und sie nicht getan haben, was auf dem Video zu sehen ist, und niemand umgebracht wurde und es sowieso ’n Haufen Schwuler ist, dann ist es auch okay, es zu verkaufen. Der Chief könnte zu diesen Leuten gehören. Ich meine, er könnte einer von denen sein, die nur das Geld interessiert und nicht, ob jemand umgebracht wurde oder wer es war.«
    »Ich glaube nicht, dass es so weit geht. Aber die eigentliche Frage ist doch, was können wir dagegen unternehmen?«
    »Diese Kerle, wer sie auch sind, die haben wahrscheinlich Raul umgebracht, um ihre kriminellen Geschäfte zu schützen, die Fettgeschichte und die Schwulen-Vergewaltigungsvideos. Und ich sag dir eines, mein Freund, wenn das Gesetz es nicht tut, dann finde ich eben raus, wer wer ist. Und dann wird niemand außer dem Teufel ihre Namen erfahren.« »Dann bist du genau wie sie.«
    »Ich bitte dich! Es gibt nicht viele Leute, die einen Kammerjäger für einen Mörder halten. Ich rede nicht davon, unschuldige Leute zusammenzuschlagen und zu vergewaltigen, die an den falschen Orten Liebe suchen. Hör mir zu. Ich weiß, wie du bist, und es hat keinen Sinn, mit dir darüber zu reden. Was willst du eigentlich? Ich hab dich gegen den Kindersexhandel in Thailand wettern hören, gegen das Elend von Armen, Schwarzen, Frauen und Schwulen und alles andere, worüber du dich immer beklagst. Ich will jedenfalls was dagegen unternehmen.«
    »Ich sagte nicht, dass es mir egal ist, Leonard. Ich sagte
    »Geschenkt.«
    »Reg dich nicht auf. Ich…«
    »Ich sagte, geschenkt.«
    Leonard stand auf, sammelte seine Bänder und das Notizbuch ein, stopfte alles in das Jiffy-Kuvert und ging hinaus. Ich folgte ihm nicht. Ich blieb auf dem Sofa sitzen, bis ich hörte, wie er seinen Wagen anließ und wegfuhr.

14
    In dieser Nacht schlief ich schlecht. Meine Gedanken wanderten von den kranken Videobildern zu dem, was mit Raul passiert war, und schließlich zu Leonard. Leonard und ich stritten uns oft. Leonard verlor schnell die Beherrschung, aber bei dieser Sache wusste ich wirklich nicht, was ich davon halten sollte, oder was ich zu erwarten hatte. Ich wollte ihm helfen, aber das Gesetz zu beugen war eine Sache, es zu brechen und auf ihm herumzutrampeln eine ganz andere.
    Wenn ich tat, was Leonard wollte, würde Blut an meinen Händen kleben, und ich war nicht sicher, wo wir aufhören würden, wenn wir erst einmal angefangen hatten. Ich hatte schon getötet, und es gefiel mir nicht. Ich hatte keine schlaflosen Nächte deswegen, da es Notwehr gewesen war und mir keine Alternative offengestanden hatte. Aber wenn ich daran dachte, gefiel es mir nicht, und ich fühlte mich auch nicht irgendwie heldenhaft. Ich wollte mich nicht in eine Situation bringen, in der ich töten musste.
    Ich wälzte mich im Bett herum und konnte mir die Sache schließlich lange genug aus dem Kopf schlagen, um an Brett zu denken. Ich dachte daran, was sie

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