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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Mountain. Bigfoot, wie du ihn nennst. Als Catcher war er immer genauso gekleidet wie ein Biker. Und es scheint so, als wäre das seine normale Montur.«
    Es gab noch mehr davon, zwei Burschen, die herumstanden, während der Schlauch den Inhalt der Zisterne absaugte. Dann stiegen die beiden Burschen in den Laster, und das Video sprang in Dunkelheit und Flimmern herum. Als es weiterging, waren es noch mehr Aufnahmen von dieser Art Aktivität des Tankers, und in einigen Fällen erkannte ich, wo sie waren, auf der Rückseite einiger Restaurants in der Stadt. Einem mexikanischen Restaurant, wo Leonard und ich oft aßen, weil das Essen billig und gut war, und einem anderen Restaurant, wo das Essen gut, aber nicht billig war und wo wir nie aßen. Obwohl wir schon wollten.
    Abgesehen von der Arbeit mit dem Tanker gab es auch Aufnahmen von einem großen Laster mit Seitenbrettern und denselben Kerlen sowie noch zwei anderen in ähnlichen Klamotten. Sie parkten hinter einem Gebäude und luden Fässer auf den Laster. Wie bei allen Videos machten die Burschen einen nervösen und verstohlenen Eindruck.
    »Der Rest des Bandes zeigt noch mehr davon«, sagte Leonard.
    »Ich verstehe das nicht. Warum sollte Raul sich selbst ein Videoband schicken, das ein paar Biker beim Müll-aus-Zisternen-Pum-pen und Fässer-auf-Laster-Laden zeigt?«
    Leonard schaltete den Rekorder und den Fernseher aus. »Erinnerst du dich noch an den Artikel, den ich dir vor ein paar Monaten vorgelesen habe? Aus der Zeitung?«
    »Nein. Ich kann mich kaum erinnern, wo ich gestern war.«
    »Mann, du musst viel mehr auf die Zeitungen achten«, sagte Leonard. »Fettdiebe.«
    »Fettdiebe? Was für Fett … Warte mal … Die Burschen, die Fett von Restaurants stehlen und es dann an die Recycling-Leute verkaufen. Es war mehr ein humoristischer Artikel. ›Polizei stellt Verdächtigen Fettfalle‹. So was in der Art.«
    »Genau. Bloß hat die Polizei niemanden geschnappt. Und wie du dich vielleicht erinnerst, steckt ein Haufen Geld im Fettdiebstahl.«
    Ich ging wieder zu meiner Couch und setzte mich. Ich sagte: »Du willst mir einreden, Raul hat Fettdiebe gefilmt, und sie haben ihn sich deswegen geschnappt, ihn dann gefoltert und schließlich umgelegt?«
    »In Fett steckt massenhaft Geld. So albern sich das anhört, aber du kannst schon mit ganz begrenzten Mitteln ein paar Riesen am Tag machen. Wenn du besser organisiert bist und LaBorde, Lufkin und Tyler abarbeitest, kannst du ’ne ganze Menge mehr machen. Vielleicht zehntausend am Tag. Es sind schon Leute für viel weniger umgelegt worden. Und wenn sie dachten, sie würden verpfiffen, könnten sie Raul ermordet haben, und das wäre nicht wegen Fett gewesen. Sondern wegen Geld.«
    »Na schön«, sagte ich. »Angenommen, die Fettdiebe sind von Raul gefilmt worden. Da muss man sich doch fragen, warum? Ich meine, seit wann ist Raul Enthüllungsreporter?«
    »Ich weiß, dass er keiner war. Ich glaube, diese Bänder gehören Pferdepimmel, dem Cop. Er hat verdeckt ermittelt und mitgemacht. Deshalb springt das Bild so. Manchmal hilft er ihnen bei der Arbeit. Und dann, wenn er daneben steht und ’ne Zigarette raucht oder pisst oder irgendwas, filmt er sie mit ’ner versteckten Kamera. Später hat er dann alles auf Video kopiert, damit man es sich leichter ansehen kann. Bei seinen Ermittlungen lässt er sich mit Raul ein, sie fangen an, Spucke und Sperma zu tauschen, und ziemlich bald ist es Schlafzimmergeflüster und Raul weiß alles, was Pferdepimmel weiß. Das könnte zu Rauls Ableben geführt haben.«
    »Was ist mit dem Chief? Müsste er nicht diese Information haben? Und wenn ja, warum sollten Pferd oder Raul sie in deinem Briefkasten verstecken?«
    »Vielleicht hatte Pferdepimmel keine Zeit mehr, das Zeug zum Chief zu bringen. Vielleicht wollte er warten, bis seine Ermittlungen beendet waren. Vielleicht hat der Chief eine Kopie. Ich weiß es nicht. Ich glaube, Raul ist ziemlich tief in diese ganze Sache reingerutscht, hielt sich vielleicht selbst für ’nen brandheißen verdeckten Ermittler. Pferdepimmel erzählt ihm, dass es langsam gefährlich wird und er die Bänder vielleicht für ’ne Weile aus dem Verkehr zieht. Also schickt Raul sie an meine alte Adresse. Das ist seine Handschrift auf dem Umschlag. Als sich die bösen Jungens Raul schnappen, erzählt er ihnen nicht, wo die Bänder sind. Wie hört sich das an?« »Ich sehe da einen ganzen Haufen Ungereimtheiten. Warum haben Raul und Pferdepimmel das

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