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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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der Wand gerissen. Sie haben das ganze Zeug in ihrem Gepäck hinter der Bühne gefunden, und jetzt sind sie wieder in Schwierigkeiten. Ich kann tausend Sender empfangen, und das kommt dabei raus. Beängstigend.«
    »Du hast es dir angesehen«, sagte ich.
    »Clinton wollte unbedingt.«
    »Ach was, Clinton mag Spielshows.«
    »Na gut, du hast mich erwischt … Wie geht es voran?«
    »Im Augenblick gar nicht. Aber das kommt noch. Wir haben einen Plan.«
    »Und welchen?«
    »Wir werden King Arthur und seine Strolche zusammenschlagen.«
    »Gut ausgedacht.«
    »Vielleicht stehlen wir sogar sein Chili-Rezept.«
    »Zwingt ihn dazu, das Zeug zu essen«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Hast du das Zeug mal probiert? Ich weiß nicht, ob es wirklich schlimmer wäre, sich Scheiße in den Mund zu stopfen.«
    »Glaub mir, es wäre schlimmer.«
    »Na gut, du hast recht. Aber es wäre nicht viel schlimmer. Du meinst das nicht ernst, dass ihr King zusammenschlagen wollt, oder? Nicht, dass es mich stören würde, aber ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.« »Ich schätze, wir werden tun, was wir tun müssen, wenn es so weit ist.«
    »Ist gut zu wissen, dass ihr Burschen einen komplizierten Plan ausheckt«, sagte Brett.
    »Ja. Muss ziemlich tröstlich sein. Nimm’s leicht, Baby.«
    »Du auch, Schatz.«
    Ich legte auf und ging wieder zu Jim Bob und Leonard. Sie redeten über die Mündungsgeschwindigkeit bei Gewehren.
    Ich trank noch eine Tasse Kaffee und hörte zu, bis sie es leid waren, dann gingen wir auf Jim Bobs Zimmer.
    Bis zum Mittag sahen wir fern und quatschten, dann fuhren wir zu King Arthur.

24
    Jim Bob fuhr meinen Wagen, in den wir drei uns gequetscht hatten. Jim Bobs glänzende schwarze Pumpgun lag auf dem Boden, und ich konnte während der Fahrt das Waffenöl riechen. Ich presste immer wieder die Hand gegen mein Hemd, sodass ich die Achtunddreißiger im Hosenbund darunter spüren konnte. Leonard fummelte am Radio herum.
    Ich hatte schon eine Menge Auseinandersetzungen hinter mir, mehr, als irgendjemand geglaubt hätte. Ich war in einer rauen Stadt aufgewachsen und hatte bis zum High-School-Abschluss Dutzende von Kämpfen ausgefochten. Die meisten davon waren einfache Prügeleien, bei denen es nicht um Leben und Tod gegangen war, aber ein paar davon waren ziemlich heftig gewesen. In den Sechzigern hatte ich mir die Haare lang wachsen lassen, und dagegen hatte es reichlich Opposition gegeben, sodass ich mich praktisch jeden Tag streiten oder prügeln musste.
    Ich hatte eine ganze Reihe einfacher Jobs, und die Länge meiner Haare war immer ein Thema gewesen. Noch mehr die Prügeleien. Ich suchte den Kampf nicht und versuchte es zuerst mit Diplomatie, aber ich brachte meine Fäuste trotzdem zu schnell ins Spiel, und obwohl ich es nur ungern zugebe, hatte es eine Zeit gegeben, als es mir sogar gefiel. Ich verlor nicht leicht die Beherrschung, aber wenn, dann gründlich, und danach empfand ich immer eine merkwürdige Leere, die bewirkte, dass ich mich schmutzig und anderen Leuten in meiner Umgebung unterlegen fühlte.
    Einmal, spät nachts, diskutierten Leonard und ich über unsere körperlichen Auseinandersetzungen. Nicht nur über diejenigen, welche wir gemeinsam bestritten hatten, sondern über Vorfälle, in die wir allein verwickelt gewesen waren. Es war ein sonderbarer Augenblick, eine Mischung aus Angabe, Tatsachen, Scham und Stolz, Reue und Euphorie.
    Und jetzt war ich wieder auf dem Weg in eine Situation, die höchstwahrscheinlich zu einer Konfrontation und vielleicht zu mehr als nur ein paar Faustschlägen führen würde. Wir hatten unsere Kanonen nicht dabei, um auf Blechdosen zu schießen. Mein Magen hatte sich verkrampft. In meinem Kopf hämmerte es. Doch gleichzeitig fühlte ich mich auch losgelöst von meinem Körper, von einer Mischung aus Angst und Vorfreude erfasst.
    Wir parkten hinter einem Schuppen nicht weit von King Arthurs Alptraum aus rotem Lehm entfernt, stiegen aus und setzten uns auf die Haube, sodass wir beobachten konnten, wenn er vorbeifuhr.
    Jim Bob sagte, er kenne den Wagen, also waren seine Augen auf die Straße gerichtet. Während wir warteten, erzählte er uns ein paar lustige Geschichten und ein paar lausige Witze und sagte dann: »Also gut, steigt in den Wagen.« Wir sahen einen großen silbernen Lincoln mit getönten Fenstern die Straße entlangrollen. Einen Augenblick später hingen wir hinter ihm und beschleunigten mit allem, was mein kleiner Pickup hergab.
    »Hier biegt der Fahrer

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