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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Mehr können wir nicht machen, wenn du unbedingt arbeiten willst.«
    »Der Vermieter lässt mich nicht für die Miete bumsen.«
    »Tja, er ist ein Trottel. Hast du deine Pistole?«
    »Pistolen-Mama«, sagte sie, griff nach unten und zog ihre Schwesterntracht hoch. Die Kanone steckte in einem Halfter, das sie sich um den Oberschenkel geschnallt hatte.
    »Soll ich mal nachsehen, ob das Schenkelhalfter nicht zu stramm sitzt?«
    »Das sitzt perfekt«, sagte sie, indem sie den Rocksaum wieder sinken ließ.
    »Weißt du, wie man damit umgeht? Eine Kanone zu haben, ist eine Sache, sie zu benutzen, eine ganz andere.«
    »Ich hab sogar einen Waffenschein dafür. Ich hab einen Kurs gemacht.«
    Der Kurs war für das in Texas neu beschlossene Gesetz erforderlich, welches vorschrieb, dass man nur dann legal eine verborgene Handfeuerwaffe tragen durfte, nachdem man Unterweisung in den Gesetzen bekommen und Schießunterricht genommen hatte.
    »Ich vermute«, sagte sie, »dass ich von uns allen die Einzige mit einem Waffenschein bin. Und ich konnte schon schießen, bevor ich den Waffenschein hatte. Und das kannst du so auslegen, wie du willst. Außerdem habe ich einen Hirschfänger in meiner Handtasche. Der ist illegal. Aber ich kann dir sagen, dieses kleine Schmuckstück, legal oder nicht, schneidet dir im Nu die verdammten Eier ab.«
    »Ich würde im Augenblick lieber nicht über Verletzungen an den Eiern reden.«
    »Tut mir leid … Wird diese Geschichte dich in deinen Aktivitäten einschränken?«
    »Nicht mal dann, wenn ich sie in Gips legen müsste.«
    Leonard und die Zwillinge kamen herein. Leonard stellte sie vor. Clinton, der meistens das Reden übernahm, sagte: »Wie geht’s denn so?«
    »Gut«, sagte Brett. »Naja, eigentlich nicht. Es gibt jemanden, der mir vielleicht an den Kragen will.«
    »Der geht niemand am Kragen«, sagte Clinton. »Wir machen dem Wichser ’n paar Knoten innen Bauch, das machen wir.«
    »Und wenn ihm Knoten nicht gefallen, schießen wir ihm ’n paar Löcher innen Bauch«, sagte Leon, indem er unter sein Sweatshirt griff und eine große, fettige Fünfundvierziger zückte.
    »Ja«, sagte Clinton, »bis uns die Kugeln ausgehn.«
    »Dann laden wir nach«, sagte Leon.
    »Gut«, sagte Brett. »Das wollte ich nur hören.«
    »Wenn ihn das nicht aufhält«, sagte Clinton, »laden wir noch mal nach.«
    »Wir verstehen, was ihr meint«, sagte ich.
    Brett wandte sich an mich. »Was ist mit dir und Leonard?«
    »Ich schätze, wir tun das, was die alten Südstaaten-Guerilla-kämpfer im Sezessionskrieg getan haben.«
    »Und was war das?«, fragte Brett.
    »Nigger verfluchen?«, sagte Leonard.
    »Nein«, sagte ich.
    »Nigger lynchen?«, sagte Leonard.
    »Halt die Klappe, Leonard. Wir hören mit der Warterei auf. Wir tragen den Kampf zu ihnen.«
    »Gottverdammich«, sagte Leonard. »Jetzt bin ich inspiriert.«
    Brett ging mit Leon im Schlepptau wieder zur Arbeit. Wir ließen Clinton mit den Anweisungen im Haus zurück, Brett nicht um Haus und Hof zu essen, wenigstens zu versuchen, ein paar Möbel zu verschonen, und nur bei hochgeklapptem Deckel ins Klo zu pissen.
    Ein paar Nachforschungen lieferten uns die Adresse von King Arthurs Haus, und am nächsten Morgen fuhren wir dorthin. Es befand sich auf einem ausgedehnten Grundstück, das größtenteils aus rotem Lehm bestand, weil eine Planierraupe Bäume umpflügte, als wir dort ankamen.
    Wir parkten neben der Straße und sahen aus dem Wagen über einen Stacheldrahtzaun hinweg der Planierraupe bei der Arbeit zu. Sie glättete Erdhügel, die ich für Indianergräber hielt. Sie sahen wie Gräber aus, und in traditioneller East-Texas-Manier wurden sie für den Fortschritt plattgewalzt.
    Scheiß auf die Indianer. Scheiß auf die Töpferwaren. Scheiß auf das kulturelle Erbe. Scheiß auf den Boden. Scheiß auf die Bäume. Lasst uns diese Scheiße plattwalzen, lehmrot und hässlich, und den extragroßen Wohnwagen herbringen.
    Und genau das hatten sie getan.
    Gleich mehrere davon.
    Von unserem Standort hatten wir eine gute Aussicht, weil es keine Bäume gab, nur noch ein paar Stümpfe und die große Raupe, die diese lästigen Grabhügel plattwalzte. Das Grundstück bestand Hektar um Hektar aus rotem Lehm, abgesehen von einem Fleckchen Bermudagras in einer Ecke, einigen mit Hormonen gemästeten Kühen und einer großen roten Metallscheune sowie, ich schwöre, vier extragroßen Wohnwagen. Zwei lang, zwei breit, miteinander verbunden.
    »Und, was machen wir jetzt,

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