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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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normalerweise ab«, sagte Jim Bob.
    Jim Bob hatte recht. Der Wagen bog rechts ab auf eine asphaltierte Straße, die zur Old Pine Road und schließlich auf die Schnellstraße zu King Arthurs Chili-Fabrik führte.
    Jim Bob gab Gas und scherte aus. Der Lincoln versuchte behilflich zu sein und fuhr scharf rechts, aber Jim Bob fuhr ebenfalls scharf nach rechts. Einen Augenblick später rammte mein Wagen die Seite des Lincoln. Funken sprühten. Lacksplitter sausten am Fenster vorbei.
    »Hey«, sagte ich.
    Jim Bob achtete nicht auf mich. Er rammte den Lincoln hart, der ins Schleudern geriet. Mir wurde klar, dass er der großen Eiche entgegenschleuderte, wo Pferdepimmels und Rauls Leichen gefunden worden waren.
    Ironie des Schicksals oder Zufall? Ich durfte nicht vergessen, Jim Bob danach zu fragen, vorausgesetzt, ich endete nicht mit dem Armaturenbrett zwischen den Zähnen und dem Motor in der Brust.
    Der Lincoln segelte auf das Gras neben der Straße. Der Fahrer kämpfte mit dem Lenkrad und verfehlte den Baum, schoss aber über die Kante des Abhangs hinaus und bergab. Er holperte und schepperte den Hang hinab und rutschte in die Ranken und weiter, seitlich auf die Bäume am Fuß des Abhangs zu. Der Lincoln traf die Bäume mit heftigem Knall und Knirschen, und das Sonnenlicht brach sich in den Scherben des Rücklichts, die durch die Luft flogen.
    All das konnte ich sehen, weil Jim Bob ihnen mit dem Pickup folgte. Er hatte nicht etwa angehalten. Wir holperten und bockten, stießen uns den Kopf am Wagendach, rutschten dem Armaturenbrett entgegen und hielten schließlich seitwärts schleudernd an, kurz bevor der Hang wirklich steil wurde und zu den Bäumen hin abfiel, wo der andere Wagen mit einem Fleckchen Wildnis zusammengestoßen war.
    Jim Bob riss die Tür auf, schnappte sich die Schrotflinte und rief: »Es geht rund!«
    Leonard und ich stiegen rasch aus. Ich glitt im Gras aus, aber es gelang mir, auf den Beinen zu bleiben und meine Kanone zu ziehen, ohne mich zu erschießen. Wir rannten den Abhang hinunter zum Lincoln.
    Der Fahrer, ein fetter Mann in einem schwarzen Anzug, und zwei andere Wasserbüffel in schwarzen Anzügen stolperten gerade aus dem Wagen. Einer von ihnen, der Bursche von der Rückbank, hatte seine Kanone gezogen, eine Neunmillimeter. Die Wagentür hinter ihm war geöffnet, und ich konnte King Arthur auf der Rückbank sitzen sehen, wenigstens nahm ich an, dass es King Arthur war. Ich hatte sein Bild auf Dosen seines Chilis gesehen. So, wie er dort saß, hätte man meinen können, er warte auf den Bus.
    Der Mann, der seine Kanone gezogen hatte, hob sie, und Jim Bob schoss mit der Schrotflinte. Lehm spritzte vor dem Burschen auf.
    Jim Bob sagte: »Meiner ist größer, also weg damit!«
    Der Mann warf die Kanone weg.
    Die anderen beiden – und einer von ihnen stand auf der anderen Seite des Wagens, da er auf der Beifahrerseite ausgestiegen war –hatten die Hände in ihren Jacken, und Leonard und ich richteten unsere Kanonen auf sie. Jim Bob sagte: »Ihr werft besser die Schießeisen weg, bevor sie euch in Schwierigkeiten bringen.«
    Sie sahen einander an, dann holten sie behutsam ihre Waffen aus der Jacke und ließen sie fallen.
    Jim Bob sagte: »Du da auf der anderen Seite, komm hier rüber, wo ich dich besser sehe, und sorg dafür, dass du keine Bazooka in der Socke hast.«
    Der Mann war groß und die Haare waren so dünn und grau, dass er auf den ersten Blick kahl aussah. Er kam langsam um den Wagen herum. Seine Zähne waren feucht vom Speichel und glänzten im Sonnenlicht wie eingefettete Klaviertasten.
    King Arthur, der einen weißen Stetson, einen grauen Cowboyanzug und graue, mit roten Chilischoten verzierte Stiefel trug, glitt auf unserer Seite aus dem Lincoln und sah uns an. Er war ungefähr eins achtzig groß und hatte ein faltiges, braunes Gesicht mit der Nase eines Ameisenbären. Er hatte ein Grübchen im Kinn, das tief genug war, um eine getrocknete Erbse darin zu verstecken, und verächtlich blickende Augen.
    King griff in seine Jackentasche, holte langsam eine Schachtel Zigaretten heraus, zeigte sie uns, steckte sich eine zwischen die Lippen und die Schachtel zurück und nickte dann einem seiner Büffel zu.
    Derjenige, der hinten bei King auf der Rückbank gesessen hatte, sah uns an, griff vorsichtig in seine Hosentasche, zückte ein Feuerzeug und zündete Kings Zigarette an.
    »Noch in der Fahrschule, Jungens?«, sagte King Arthur.
    »Sparen wir uns den Scheiß«, sagte Leonard. »Sie

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