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Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili

Titel: Schlechtes Chili - Lansdale, J: Schlechtes Chili - Bad Chili Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe R. Lansdale
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Boden liegen.«
    Wir gingen rückwärts den Hang hinauf, während wir unsere Kanonen auf sie gerichtet hielten. Jim Bob fuhr den Pickup vorsichtig wieder auf die Old Pine Road.
    Als wir wieder auf Asphalt fuhren, sagte ich: »Tja, jedenfalls haben wir ihm richtig Angst eingejagt.«
    »Ja«, sagte Jim Bob. »King war echt nervös. Mit ’nem Kissen in der Nähe hätte er vielleicht ’n kleines Nickerchen gemacht.«

25
    Wir fuhren zu Leonard, riefen auf dem Revier an und verlangten Charlie. Er war nicht da, aber die Vermittlung versprach, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen. Fünf Minuten später rief er zurück.
    »Was liegt an?«, fragte er.
    »Wir müssen dich sprechen«, sagte ich. »Leonard, Jim Bob und ich.«
    »In Ordnung. Ich bin gleich da.«
    »Du klingst nicht so fröhlich, wie du zu klingen versuchst.«
    »Tatsächlich hat der Tag Gutes und Schlechtes gebracht. Aber am Telefon will ich nicht drüber reden. Obwohl ich dir den guten Teil erzähle, wenn ich bei euch bin.« »Was ist mit dem schlechten?«
    »Das weiß ich noch nicht«, sagte er. »Bis gleich.«
    Wir saßen auf Leonards vorderer Veranda auf der Hollywoodschaukel, als Charlie vorfuhr. Es war ein ziemlich schwüler Tag. Die Sonne war so hell wie die Augen Gottes, und der Himmel hatte eine milchig blaue Farbe. Es roch nach gemähtem Rasen und Schweiß. Meinen Händen haftete immer noch der Geruch nach Waffenöl an.
    Charlie stieg aus dem Wagen und latschte über den Gehsteig zur Veranda. Er sah nicht gut aus. Müde. Die Haare ungekämmt. Kein Filzhut. Seine Kleidung war zerknittert und sah speckig aus, als habe er sie seit Tagen nicht gewechselt. Er lächelte schwach und schüttelte uns allen die Hände. Er wechselte ein paar Begrüßungsworte mit Jim Bob.
    Charlie setzte sich auf die Kante der Veranda, holte eine Zigarette heraus und zündete sie an. Er nahm einen tiefen Zug, der ein Viertel der Zigarette in Asche verwandelte. Er behielt den Rauch ein paar Augenblicke in der Lunge und ließ ihn dann langsam durch die Nase ausströmen, wobei er seufzte, als sei er gerade aus einem guten, langen Nickerchen erwacht.
    »Was habt ihr Jungens für mich?«, fragte er.
    »Wissen wir nicht so genau«, sagte Jim Bob. Dann erzählte er Charlie, was vorgefallen war, auch, dass wir King von der Straße gedrängt und mit der Waffe bedroht hatten. Big Man Mountain und die beiden Strolche, die er erschossen hatte, ließ er aus. Er beendete seinen Bericht mit: »Hat King Anzeige erstattet?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Charlie. »Aber Leute von der Straße zu drängen, das ist nicht gut, Partner.« »Ich habe auch nicht geglaubt, dass er Anzeige erstatten würde«, sagte Jim Bob.
    »King könnte trotz allem unschuldig sein«, warf ich ein.
    »Ich glaube, wir haben unseren Mann gefunden«, sagte Jim Bob. »Wie wahrscheinlich ist es, dass zwei Videos und ein King-Arthur-Chili-Notizbuch nichts miteinander zu tun haben?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »King hat auf mich ziemlich selbstsicher gewirkt. Er hat sich keine Sorgen wegen der Fettgeschichte gemacht, und er sah sogar überrascht aus, als wir das andere Video und das Notizbuch zur Sprache brachten.«
    »Ich hab schon einige gute Lügner gesehen«, sagte Leonard.
    »Ich sehe fast nur Lügner«, sagte Charlie. »Es ist schon so weit gekommen, dass ich alle für Lügner halte. Wenn ichjemanden finde, der keiner ist, halte ich ihm die Stange. Wäre es anders, hätte ich euch alle drei längst eingebuchtet.«
    »Irgendwelche Ideen zu dieser Geschichte?«, fragte ich Charlie.
    »Ich weiß nicht recht. King hat schon ein paarmal in der Scheiße gesessen, obwohl das meiste einfach an ihm abgleitet, aber Mord … Ich halte es nicht für ausgeschlossen, aber bis jetzt hat er das vermieden. Er hat einen Haufen illegaler Geschäfte am Laufen, aber wenn er geschnappt wird, windet er sich normalerweise aus der Sache raus. Und er hat Geld. Und Rechtsanwälte. Und er hat den Chief, der – da bin ich mir sicher – ein ziemlich üppiges Taschengeld von King bezieht.« Charlie hielt inne und lächelte. »Jetzt, wo ich an den Chief denke, muss ich an Hanson denken. Und an meine gute Nachricht.«
    »Du wirst doch jetzt nicht sagen, was ich glaube, oder?«, sagte Leonard.
    Charlie nickte. »Doch. Er ist aus dem Koma erwacht.« »Hol mich der Teufel«, sagte ich.
    »Ich hab mit seiner Frau geredet«, sagte Charlie. »Sie sagte, die Ärzte meinen, er ist okay, nur etwas konfus. Er wird noch ’ne Weile liegen müssen,

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