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Schleichendes Gift

Schleichendes Gift

Titel: Schleichendes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Lew.«
    Irgendwie schafften sie es nach draußen, ohne dass einem von ihnen die Nerven durchgingen. »Mensch«, stöhnte Paula, während sie zum Wagen zurückgingen. »Das hat keinen Spaß gemacht. Und hat auch sonst nichts gebracht. Sie hat irgendwie recht, weißt du. Warum hätte Aziz wissen sollen, dass Diamond genau in dem Teil der Tribüne war? Und wenn er es gewusst hätte, gibt es nach dem, was Mrs. Diamond sagte, nicht das geringste Motiv.«
    »So scheint es«, meinte Tony. »Und ich könnte mich total irren.« Er schleppte sich noch ein paar Schritte näher an den Wagen heran. »Andererseits könnte ich aber auch recht haben. Und ich hatte gedacht, dass ihr es bei dieser Sache alle kaum abwarten könnt, euch auf meine Seite zu schlagen.«
    »Warum?« Paula blieb stehen und wartete auf ihn.
    »Weil das CTC sich mit eingezogenem Schwanz trollen müsste, wenn ich recht hätte.«
    Paula grinste, und ihre Augen funkelten. »Wenn das so ist … Sehen wir doch mal, ob wir Beweise dafür finden können, Dr. Hill.«

    Kevin lächelte ins Telefon. »Stimmt. Aziz. Yousef Aziz. Es wäre wahrscheinlich von dieser Woche an gemietet … Ja, ich warte.« Er drehte seinen Kugelschreiber zwischen den Fingern und versuchte, ihn von einer Seite der Hand zur anderen wandern zu lassen, ohne dass er herunterfiel. Die Stimme am anderen Ende antwortete ihm. »Gut, in Ordnung, danke, dass Sie nachgesehen haben.« Er strich wieder einen Namen von der Liste und machte sich bereit, eine weitere Agentur für Ferienhäuser in Nordontario anzurufen. Von den siebzehn Websites, die Yousef Aziz aufgerufen hatte, hatte er jetzt mit acht Kontakt aufgenommen. Niemand hatte Yousef Aziz ein Haus vermietet. Keiner erinnerte sich, mit ihm gesprochen oder eine E-Mail von ihm bekommen zu haben.
    Gerade als er die nächste Nummer wählen wollte, blieb Carol an seinem Tisch stehen. Sie hielt ihm eine Schachtel mit Kuchen hin. »Hier, Kevin, nehmen Sie. Ich dachte, wir können alle ein bisschen Zucker brauchen, damit wir den Nachmittag überstehen.«
    Er betrachtete die Kuchenstücke und überlegte. »Darf ich fragen, wo Sie die herhaben?«, fragt er.
    »Vom Bäcker in der Fußgängerzone«, antwortete Carol. »Der, von dem wir gewöhnlich unsere Stückchen holen. Warum?«
    Kevin sah verlegen aus. »Es ist nur so … Na ja, Tony hat mir eine Nachricht auf die Voicemail gesprochen und mich davor gewarnt, Sachen zu essen, in die etwas reingemischt sein könnte.«
    »Was hat er?« Carols Ärger war neben dem Erstaunen unverkennbar. »Hat er gesagt, wie er darauf kommt?«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Er meinte, er würde später mit mir sprechen. Aber seitdem habe ich nichts von ihm gehört.«
    »Ich habe Paula mit ihm losgeschickt. Haben Sie sie gesehen?«
    »Sie sagte, sie würde sich heute Nachmittag in Temple Fields mit unseren Bildern von Jack Anderson umsehen, sie wollte versuchen, Anhaltspunkte zu finden. Ich habe nicht mit ihr geredet, seit sie heute Vormittag wegging.«
    Carol holte tief Luft. Er sah, dass sie kochte. »Und was machen Sie?«
    »Ich kümmere mich um die Agenturen für Ferienhäuser, deren Websites Aziz auf seinem Computer aufgerufen hat.«
    »Gut, bleiben Sie dabei.« Carol ging in ihr eigenes Büro zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Sie rief Paula auf ihrem Handy an. Als sie verbunden war, sagte sie: »Paula, waren Sie bei Tony, als er heute Vormittag Kevin anrief?«
    »Ja, war ich.« Paula klang vorsichtig.
    »Können Sie mir sagen, warum er ohne Rücksprache mit mir einen meiner Mitarbeiter warnt, er könne vergiftet werden?«
    Nach einer kurzen Pause antwortete Paula: »Er wusste, dass Sie in einer Besprechung waren, und er hielt es für dringend.«
    »Und warum glaubt er, dass jemand Kevin vergiften will?«
    »Die kurze Antwort darauf ist, weil Kevin die Harriestown High School besucht hat und einen Ferrari fährt.«
    Carol rieb sich die Augenlider und wünschte, der neue Schmerz in ihrem Kopf würde so schnell verschwinden, wie er gekommen war. »Und ergibt die lange Antwort mehr Sinn als die kurze?«, erkundigte sie sich.
    »Als ich gestern Steve Mottishead befragte, erzählte er, Anderson hätte als Schüler eine Wunschliste aufgestellt. Wie Michael Heseltine, der Premierminister werden wollte.«
    »Machen Sie weiter.«
    »Er erinnerte sich an einiges auf der Liste. Ein Haus am Dunelm Drive besitzen. Vor dem dreißigsten Geburtstag Millionär sein. Einen Ferrari fahren. Als ich Tony von der Liste erzählte,

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