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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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ungefähr ebenso weit von dem Terroristen entfernt wie er, und keiner von ihnen wollte es auf einen Angriff ankommen lassen.
    »Sie haben nicht den Mumm für so etwas, Havac«, sagte Cohl mit ruhiger Stimme. »Nehmen Sie den Blaster runter und lassen Sie sie los.«
    Havac zog Rella nur noch näher an sich heran. Sie schob ihre Hände unter seinen Arm, um Luft zu bekommen.
    »Sie haben es selbst gesagt, Captain: Man kann jeden ermorden. Und ich werde Ihre Freundin ermorden, falls Sie versuchen, diesen Raum zu verlassen. Ich werde es tun, das schwöre ich!«
    Cohl warf Boiny einen Blick zu, bevor er antwortete: »Havac, benutzen Sie Ihren Kopf! Sie sind hier doch das Gehirn, schon vergessen? Wir sind nur die Schläger. Wir werden nicht bezahlt, um zu denken.«
    Havacs Gesicht war rot vor Zorn und Panik, und er zitterte von Kopf bis Fuß. »Sie unterschätzen mich. Von Anfang an haben Sie mich unterschätzt.«
    »Also schön«, meinte Cohl, »vielleicht habe ich das wirklich. Aber das bedeutet nicht, dass …«
    »Es tut mir leid, dass es so enden muss«, unterbrach ihn Havac. »Aber wenn die Interessen des Äußeren Randes auf dem Spiel stehen, ist ein einzelnes Leben wie Ihres, Rellas oder meines bedeutungslos. Wir sind alle entbehrlich. Es ist genau so, wie unser Verbündeter gesagt hat: Je weniger Leute darüber berichten können, desto besser.«
    Die Tür öffnete sich, und zwei von Havacs Männern traten mit erhobenen Blastern in den Generatorraum.
    Cohl sah die Furcht in Rellas dunklen, wunderschönen Augen. »Oh, Cohl«, sagte sie mit trauriger, leiser Stimme.
    Plötzlich wirbelte Havac herum und feuerte.
    Der erste Strahl surrte an Rellas Kopf vorbei und bohrte sich in Cohls Brust, der zweite verfehlte ihn, prallte von der Wand ab und zuckte in den Raum zurück. Cohl zuckte zusammen, warf sich aber noch in derselben Bewegung auf die beiden Männer an der Tür. Mit einem heftigen Schulterstoß brachte er sie beide zu Fall.
    Gleichzeitig winkelte Rella ihr rechtes Bein an und rammte Havac den Stiefelabsatz in den Schritt. Um Atem ringend taumelte er nach hinten, aber es gelang ihm, dabei den Blaster in der Hand zu behalten. Boiny warf sich auf Rella, um sie aus der Schusslinie zu stoßen, doch da feuerte Havac auch schon wild um sich. Einer der Schüsse erwischte Rella am Hals, ein anderer traf Boiny seitlich am Kopf.
    Cohl rang noch immer mit den beiden Männern, die er zu Boden geschickt hatte, als er die Blasterschüsse hörte, und er sah, wie Rella leblos zusammenbrach. Der Zorn, der daraufhin durch seinen Körper brandete, gab ihm die Kraft, einem seiner Gegner den Blaster zu entreißen und ihn mit einem Schuss mitten ins Gesicht zu töten. Der andere Mensch rollte sich von ihm fort, und noch während er geduckt auf die Beine kam, eröffnete er das Feuer auf Cohl.
    Der Captain spürte, wie ein Strahl versengender Hitze seine Hüfte und seinen Unterleib traf, ein zweiter Schuss streifte ihn an der Stirn. Er kippte nach hinten gegen die Wand und sank langsam auf den Boden hinab. Der Blaster entglitt seinen Fingern.
    Auf der anderen Seite des Raumes stieß Boiny ein gequältes Ächzen aus, als er sich auf den Rücken rollte. Blut strömte von seinem Kopf.
    Durch halb geschlossene Augen sah Cohl zu Rella hinüber. Eine Träne rann in einer ungleichmäßigen Linie über ihre rechte Wange, hinunter zum Kinn. Er streckte die Hand nach ihr aus, aber sein Arm sackte herab, als würde ein unsichtbares Gewicht daran hängen.
    »Havac«, stieß er mit brüchiger Stimme hervor, dann sackte sein Kopf auf die Brust hinab.
    Der Anführer der Nebelfront, der sich auf der anderen Seite des Raums an die Wand presste, ließ zitternd den Blaster fallen, als hätte er die Waffe erst jetzt bemerkt. Aus geweiteten Augen starrte er seinen überlebenden Leibwächter an.
    »Ist sie … tot?«
    Den Blaster schussbereit erhoben, beugte der Mensch sich erst über Rella, dann über Boiny und dann schließlich über Cohl. »Ja. Und diese beiden hier werden ihr bald Gesellschaft leisten. Was sollen wir mit ihnen machen?«
    Havac schluckte laut. »Die Behörden suchen nach Captain Cohl«, stammelte er. »Vielleicht sollten wir dafür sorgen, dass sie ihn finden.«
    »Und die anderen … Cohls neue Mannschaft?«
    Havac dachte kurz über dieses Problem nach, dann hob er seinen Schal auf, den er zu Boden geworfen hatte, und wickelte ihn sich wieder um das Gesicht.
    »Sie kennen mich nur als Havac«, sagte er und ging zurück zur Tür.
    Eine

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