Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
kleine Senke hineinfallen, die von vier ringsum stehenden Kuppeln gebildet wurde. Als sie sich an einer dieser gewaltigen Halbkugeln vorbeigeschlängelt hatten, konnten sie zum ersten Mal das Kongressgebäude in der Ferne sehen. Östlich dieser Versammlungshalle ragte eine Reihe großer Hügel auf, halb verborgen hinter einem partikelgeschwängerten Dunstschleier. Weit im Norden ergoss sich indes ein gewaltiger Strom in das schmale Band eines Meeres.
    Zwischen den Söldnern und der letzten Kuppel am Rand des Häuserkomplexes lag nun ein breiter, ebener Streifen ohne jeden Schutz. Von der Straße tief unter ihnen drangen hektische Geräusche herauf, und als Lope seine Höhenangst überwunden hatte und zum Rand des Daches hinüberschlich, konnte er über die niedrige Mauer hinweg Sicherheitstruppen in schweren Uniformen sehen, die normalerweise bei der Niederschlagung von Aufständen eingesetzt wurden. Heute leiteten sie den Bodenverkehr um und verscheuchten die Schaulustigen, die sich an den Straßenrändern versammelt hatten, um einen Blick auf die Würdenträger zu erhaschen.
    Im Gebäude gegenüber zogen die Bewohner die Vorhänge und Rollläden vor ihren Fenstern zu, während unten im Schritttempo Landgleiter mit Lautsprechern vorbeiglitten. Ansagen in einem halben Dutzend Sprachen warnten jeden, der sie hören konnte, vor den ernsten Konsequenzen, die drohten, sollte man auf den Dächern oder in dem abgesperrten Bereich um das Kongressgebäude entdeckt werden.
    Lope entdeckte einen Gleiterkonvoi, der sich aus südlicher Richtung näherte. Hastig winkte er einen von Havacs Leuten zu sich an den Rand des Daches, ohne dabei den Blick von der langen Reihe der Repulsorliftfahrzeuge abzuwenden, die von mindestens ebenso vielen Düsenschlitten eskortiert wurde.
    Der Mann von der Nebelfront richtete ein Elektrofernglas auf den fünften Gleiter der Kolonne. »Valorum«, flüsterte er einen Moment später. »Der Gouverneur und der Vizegouverneur von Eriadu sind bei ihm.«
    Lope steckte fordernd die Hand nach dem Fernglas aus.
    »Dein Boss hätte uns erlauben sollen, Valorum hier zu erledigen.« Er tätschelte den Raketenwerfer an seinem rechten Handgelenk. »Ein Schuss mit diesem Prachtstück, und die Mission wäre vorbei.«
    Der Terrorist nahm ihm das Fernglas wieder ab. »Im Moment ist Havac auch dein Boss, vergiss das nicht. Davon abgesehen ist Valorums Gleiter durch ein Kraftfeld geschützt. Also nimm endlich dein Komlink und gib dem Team in der Halle Bescheid. Das Ziel kommt durch das südliche Tor.«
    Lope kroch zurück zu den anderen und zog ein kleines Komlink aus der Tasche. »Valorum ist direkt unter uns«, erklärte er, während er das Gerät aktivierte, dann tippte er die Nummer ein, die Havac ihm gegeben hatte.
    Statisches Rauschen war alles, was aus dem Empfänger drang. »Die Antennen hier stören das Signal. Du musst höher rauf«, meinte der Gotal. »Versuch es von der Spitze der großen Kuppel.«
    Lope nickte und eilte geduckt zum Fuß der gewaltigen Halbkugel hinüber, dann begann er, an ihrer Seite hinaufzuklettern. Er hatte den höchsten Punkt beinahe erreicht, als hinter ihm plötzlich Motorengeräusche erklangen. Ein Blick über die Schulter zeigte ihm drei Luftgleiter, die schnell von der Versammlungshalle her näher kamen.
    Er rutschte die Kuppel wieder hinunter und rannte zu den anderen zurück. »Eine Patrouille ist unterwegs hierher.«
    Die Frau, die Cohl angeheuert hatte, blickte auf ihr Arm-Chrono. »Das ist viel zu früh. Sie können unmöglich schon von ihrer Runde zurück sein.«
    Die Söldner legten sich flach auf den Boden, als die stumpfnasigen Gleiter über ihnen vorbeisurrten. Doch nach einigen Metern drehten die Speeder plötzlich um und flogen ein zweites Mal auf das Gebäude zu.
    »Sie haben uns entdeckt«, flüsterte der Gotal.
    Lope entsicherte den Raketenwerfer. »Ja, und sie werden es bitter bereuen.«
    Er hob den rechten Arm und zielte auf den vorderen Gleiter.
    Vom Beifahrersitz eines Luftgleiters aus betrachtet, sah ganz Eriadu-Stadt gleich aus. Zumindest gewann Qui-Gon diesen Eindruck, nachdem er mehr als eine Stunde auf die Dächer hinabgestarrt hatte, um den Häuserblock zu finden, dessen Bild auf Havacs Holoprojektor abgespeichert war.
    In zwei Hälften geteilt durch einen trägen, schlammigen Fluss, war die Stadt ein Durcheinander aus Kuppeln, Innenhöfen und hoch aufragenden Türmen, dem auch die gewundenen Linien der schmalen Straßen und der wenigen breiten Alleen

Weitere Kostenlose Bücher