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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Unter den Personen war ein Gotal – er gehörte wohl zu denen, die in den Kapseln hergebracht wurden. In dem vorletzten Container haben wir jedenfalls zahlreiche Fellhaare entdeckt, ebenso auf dem Boden.«
    »Gab es vielleicht ein Handgemenge?«, fragte der Einsatzleiter.
    »Gut möglich, Sir. Gotals verlieren oft Haare, wenn sie überrascht oder verängstigt werden.«
    »Was könnte sie verängstigt haben?«
    »Darüber lässt sich nur spekulieren, Sir.«
    Der Einsatzleiter blickte von seinem Datapad auf. »Sonst noch etwas?«
    »Mehrere Fußabdrücke führen durch den Korridor in den Generatorraum und dann von dort wieder hierher. Ein Stiefelpaar war definitiv rodianisch. Das Blut im hinteren Raum erklärt wohl, warum dieser Rodianer sich so unsicher bewegt hat, als er in den Lagerraum zurückkehrte. Die Person, die ihn dabei begleitete, war ebenfalls in sehr schlechter Verfassung, darauf deutet zumindest die Tatsache hin, dass sie eine Gehhilfe benutzt hat, um die linke Seite ihres Körpers zu stützen. Diese Krücke bestand vermutlich aus einem Stück Rohr. Die Fußabdrücke der beiden Verwundeten sind überall im Lagerhaus. Der Rodianer hat etwas unter einem der Schwebeschlitten hervorgeholt, aber wir wissen nicht, was – es sei denn, es war der Holoprojektor. Alles deutet darauf hin, dass die beiden das Gebäude anschließend durch den Generatorraum verlassen haben, ebenso wie die anderen. Sie gingen jedoch zu Fuß, zumindest, bis sie die öffentliche Haltestelle an der Ecke erreichten.«
    Der Einsatzleiter machte noch eine Notiz und blickte dann zu Qui-Gon hinüber. »Hilft Euch das weiter?«
    »Captain Cohl, der Rodianer und die Frau müssen in dem Generatorraum in einen Hinterhalt geraten sein.«
    »Ein Hinterhalt? Von Havac?«
    Qui-Gon nickte seinem Padawan zu.
    »Havac muss geglaubt haben, sie wären alle drei tot.«
    »Nein. Er war sicher, dass wir Cohl und den Rodianer lebend finden würden.«
    »Warum sollte er ein solches Risiko eingehen?«, fragte der Einsatzleiter.
    Qui-Gon begegnete seinem Blick kühl. »Weil er uns von seiner Fährte abbringen will.«
    Nachdenklich kratzte sich der Beamte am Kopf.
    Obi-Wan zog unterdessen den Holoprojektor zu sich heran. »Mal sehen, was wir hier finden.«

29. Kapitel

    Lope spähte durch die schmale Tür, die auf das Dach des von der Nebelfront gemieteten Gebäudes im südöstlichen Teil der Stadt hinausführte. Ein Sicherheitsgleiter näherte sich von Süden her im Tiefflug und beschrieb einen Bogen, ehe er wieder in Richtung des Kongressgebäudes davonflog.
    »Auf die Sekunde genau«, sagte Lope über die Schulter zu den fünf Menschen und dem Fremdweltler, die sich auf den Stufen unter ihm zusammengekauert hatten. »Wir haben zehn Minuten.«
    Der Gotal zwängte sich an ihm vorbei auf das Dach. Seine stumpfen Hörner zuckten, als sie die dunstige Luft nach Vorzeichen absuchten.
    Fünf Meter von der Tür entfernt blieb er kurz stehen. Nachdem er Lope das Zeichen gegeben hatte, dass alles in Ordnung war, verschwand er hinter dem ersten der zahlreichen Kuppeldächer, die sie umgehen mussten, um ihren Aussichtspunkt zu erreichen.
    Unter Lopes Führung eilten die anderen nun ebenfalls nach draußen und um die Kuppel herum. Während sie mit konventionellen Nahkampfwaffen und Blastern bewaffnet waren, trug Lope in einer Scheide an seinem Gürtel eine Vibroklinge, und am Handgelenk einen Raketenwerfer.
    Hinter der ersten Kuppel erstreckte sich eine Unzahl miteinander verbundener Dächer, eine Landschaft halbkugelförmiger Hügel und steiler Gipfel, zwischen denen vereinzelt entsetzlich tiefe Schluchten klafften. Achteckige Türme, schlanke Obelisken und Antennenbündel wuchsen aus den Dächern empor wie kahle Bäume.
    Ein wenig erinnerten die Kuppeln an die Deckel von Kochtöpfen, wobei manche von rechteckigen Kaminen und andere von Walmdächern aus Fliesen oder Ziegeln gekrönt wurden. Die ebenen Bereiche wurden durch kleine Häuschen mit winzigen Fenstern unterbrochen.
    Mit dem Gotal an der Spitze eilten die Söldner zwischen eng beisammenstehenden Kuppeln hindurch, dicht an steilen Abgründen entlang oder auch mit einem weiten Sprung darüber hinweg, um auf ein angrenzendes Dach zu gelangen. Ihre mimetischen Tarnanzüge ließen sie fast völlig mit ihrer Umgebung verschmelzen – mit den grauen Fliesen, den rötlichen Ziegeln, den vom sauren Regen fleckigen Stein.
    Sie machten einen Bogen um ein hoch aufragendes Dach und ließen sich auf der anderen Seite in eine

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