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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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wissen.
    »Einige von Cohls bekannten Verstecken werden bereits überwacht«, antwortete Gallia an Qui-Gons statt.
    Koon erhob sich vom Sessel und trat neben Jinn. »Captain Cohl mag vielleicht der Beste seiner Zunft sein, aber er ist leider nicht der Einzige. Es gibt viele wie ihn in der Galaxis, die ebenso herzlos und habgierig sind. Die Militanten der Nebelfront werden keine Schwierigkeiten haben, einen Ersatz zu finden.«
    Rancisis nickte düster. »Wir müssen diese Angelegenheit genau im Auge behalten.«
    Yoda durchquerte den Raum, wobei er immer wieder den Kopf schüttelte. »Einen Konflikt mit der Nebelfront vermeiden wir müssen. Für viele sie ein Sprachrohr ist. Bewahren wir müssen unsere Neutralität.«
    »Meister Yoda hat recht«, stimmte Rancisis zu. »Wir können es uns nicht leisten, Partei zu ergreifen.«
    »Aber wir können nicht neutral bleiben!«, platzte es aus Qui-Gon hervor. »Ich bin kein Verbündeter der Handelsföderation, aber die Angriffe der Nebelfront werden sich nicht mehr lange auf Frachter beschränken. Unschuldige Wesen werden sterben.«
    Schweigen breitete sich unter den Ratsmitgliedern aus, und allein Yoda antwortete auf diese Worte.
    »Ein wahrer Ritter Qui-Gon ist«, sagte er mit einem Unterton leisen Tadels. »Stets auf seiner eigenen Mission.«

8. Kapitel

    Neimoidia war ein kleiner, feuchter Planet, vernachlässigt von seiner alternden Sonne – ein Ort, den selbst die Neimoidianer mieden, wenn es nur ging. Anstatt von der Nähe zum selbstsicheren Corellia und dem industrialisierten Kuat zu profitieren, litt Neimoidia unter seiner Lage, denn Mal um Mal wurde es von der Gemeinschaft der Kernwelten übergangen, die sich stattdessen an seine reichen Nachbarn wandten. Dieses Gefühl der Benachteiligung hatte die Gesellschaft der Neimoidianer nachdrücklich geprägt.
    Heute lebte die Spezies in der Überzeugung, dass Talent allein nicht reichte, um Erfolg zu haben; man musste rücksichtslos sein wie ein Raubtier. Wer zur Spitze der Nahrungskette aufsteigen wollte, musste die Körper der Schwachen als Sprungbrett benutzen, und war der Gipfel dann erreicht, musste er verteidigt werden, indem man sämtliche Ressourcen ausbeutete und alle anderen aufstrebenden Elemente unterdrückte.
    Diese Einstellung war wohl auch der Grund dafür, dass die Neimoidianer so schnell zur herrschenden Macht in einer Organisation aufgestiegen waren, deren hervorstechendstes Merkmal ihre Profitgier war – der Handelsföderation.
    Die meisten Neimoidianer verließen ihre Heimat bereits in jungen Jahren, um sich der Handelsföderation anzuschließen und auf den Schiffen ihrer Flotte die Galaxis zu bereisen. Neimoidia selbst war dünn besiedelt: Nur die Schwächsten der Spezies blieben dort zurück, um sich um die riesigen Insektenstöcke, Pilzfarmen und Käferbrutstätten zu kümmern.
    Wie die meisten seiner Artverwandten, die sich für das selbsterwählte Exil entschieden hatten, empfand Vizekönig Nute Gunray wenig mehr als Abscheu für seine Heimatwelt, und er bedauerte es zutiefst, dass die Umstände ihn immer wieder dorthin zurückführten. Doch die Mitglieder des Inneren Kreises hatten einen sicheren Treffpunkt gesucht, wo die wachsamen Augen Coruscants sie nicht erspähen konnten – und Neimoidia war die perfekte Wahl gewesen.
    Was die Rückkehr auf seinen Heimatplaneten für einen Neimoidianer besonders unangenehm machte, waren die Erinnerungen – Teile seines zellulären Gedächtnisses –, die dabei unweigerlich zurückkehrten. Erinnerungen an die sieben formativen Jahre als mickrige, bleiche, sich umherwindende Larve, die mit jeder anderen Larve des Stocks um das nackte Überleben und die Chance gekämpft hatte, zur rotäugigen, nasenlosen, fischlippigen und vor allem misstrauischen Erwachsenenform heranzureifen.
    Erwachsene wie Nute Gunray, die ihre Körper in die erlesensten und teuersten Stoffe hüllten und selten, wenn überhaupt, zurückblickten.
    Der Vizekönig dachte kurz über diese Dinge nach, während sein Mechnosessel ihn zum Versammlungsort trug. Die höhlenartigen Korridore fein behauenen Steins, die er dabei passierte, waren den frühen Stöcken nachempfunden, und entlang der Wände standen in regelmäßigen Abständen Protokolldroiden, bereit, sich um jede Frage und jedes Problem zu kümmern.
    Gunrays Ziel war eine dunkle, feuchte Grotte, das genaue Gegenteil der hell erleuchteten Brücken seiner Föderationsfrachter. Der Raum war mit zahlreichen Beispielen der exotischen Flora

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