Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
Vom Netzwerk:
möchte nicht respektlos klingen, Lord Sidious«, entschuldigte sich Gunray an Monchars Stelle. »Es ist nur, dass … Wir wissen nicht, wer Ihr wirklich seid, oder inwiefern Ihr uns tatsächlich unterstützen könnt. Was, wenn Ihr ein mächtiger Jedi seid, der nur versucht, uns in eine Falle zu locken?«
    »Ein Jedi ?«, wiederholte Sidious. » Das ist respektlos! Aber Ihr werdet sehen, ich bin ein nachsichtiger Meister. Und was Eure Bedenken bezüglich meiner Identität – meines Erbes – betrifft: Sagen wir einfach, meine Taten werden für sich sprechen.«
    Die Neimoidianer blickten einander verwirrt an. »Was ist mit den Jedi?«, wollte Haako wissen. »Sie werden das nicht einfach so hinnehmen.«
    »Die Jedi tun nur, was der Senat ihnen aufträgt«, erklärte Sidious. »Falls Ihr glaubt, Ihr würdet Euer Anwesen auf Coruscant riskieren, wenn die Handelsföderation ohne die Zustimmung des Senats handelt, dann irrt Ihr Euch gewaltig.«
    Gunray sah seine Berater bedeutsam an, dann sagte er: »Wir legen unser Schicksal in Eure Hände, Lord Sidious.«
    Beinahe hätte der Mund unter der Kapuze sich zu einem Lächeln verzogen. »Ich wusste, Ihr würdet die Dinge auf meine Weise sehen, Vizekönig. Gewiss werdet Ihr mich auch in Zukunft nicht enttäuschen.«
    Das Hologramm verschwand ebenso plötzlich, wie es aufgetaucht war, und zurück blieben die drei Neimoidianer und ihre Gedanken über diese düstere Allianz, die sie gerade eingegangen waren.

9. Kapitel

    Auf Coruscant gab es keine Nacht. Gewiss, die Sonne ging jeden Abend unter, doch die Lichter dieses Stadtdschungels, dessen Bäume aus riesigen Wolkenkratzern bestanden, erhellten den Planeten auch weiterhin. Echte Dunkelheit gab es nur in den tiefsten Schluchten oder in den Heimen der Bürger, die sich getönten Transparistahl leisten konnten. Vom All aus gesehen erinnerte die dunkle Seite von Coruscant mit ihrem feingewebten, glimmernden Muster an ein leuchtendes Schmuckstück, wie man es in einer Vitrine eines Kunstmuseums erwarten würde.
    Die Sterne waren nie am Himmel zu sehen, außer für diejenigen, die weit oben in den höchsten Gebäuden lebten. Doch in den Unterhaltungskomplexen des Stadtplaneten konnte man jede Nacht Sterne und Sternchen einer anderen Art bewundern – Sänger, Künstler, Artisten und Politiker. Letztere waren dafür bekannt, ihre Vorlieben oft und schnell zu ändern. Im Augenblick galt es als schicklich, die Oper zu besuchen – ein Trend, der vom Obersten Kanzler Valorum ausgelöst worden war. Kein Wunder, förderte seine berühmte Familie die Künste doch schon seit Jahrtausenden.
    In einer Galaxis mit Millionen Spezies und tausendmal so vielen Welten gab es nie einen Mangel an Kultur, und so verging auf Coruscant keine Sekunde, ohne dass in irgendeinem Theater oder Museum eine neue Aufführung oder Ausstellung eröffnet wurde. Doch nur den wenigsten Künstlern wurde das Privileg zuteil, in der Oper von Coruscant aufzutreten.
    Das Gebäude war ein Wunderwerk prärepublikanischer Barockkunst, prunkvoll und majestätisch, mit einem altmodischen Orchestergraben, zahlreichen Sitzreihen und privaten Balkonen hoch oben an den reich verzierten Wänden. Als Zugeständnis an die Durchschnittsbürger von Coruscant gab es sogar eine Reihe von Galerien auf den unteren Ebenen, wo die Leute die Darbietungen als Echtzeit-Hologramm genießen und sich einreden konnten, dass sie das den Berühmtheiten in dem großen Saal über ihren Köpfen näher brachte.
    Gegenwärtig wurde die Oper Die kurze Herrschaft der Zukunftsgeister aufgeführt, eine corellianische Produktion mit Bith-Sängern, die seit über zwanzig Standardjahren von Planet zu Planet und von Opernhaus zu Opernhaus zog.
    Die Bith waren eine Spezies zweibeiniger Wesen mit großem, langgezogenem Schädel, lidlosen schwarzen Augen, winzigen Nasen und tiefen Hautfalten unter ihren Kiefern. Sie stammten von der abgelegenen Welt Clak’dor VII und nahmen Geräusche so wahr, wie andere Spezies für gewöhnlich Farben wahrnahmen.
    Finis Valorums Eltern hatten Die kurze Herrschaft seinerzeit finanziell unterstützt, und so war es keine Überraschung, dass der Oberste Kanzler bei der lang ersehnten Rückkehr des Stückes nach Coruscant zugegen war. Allein die Tatsache, dass er unter den Gästen sein würde, hatte die Preise für die Vorstellung in die Höhe schnellen lassen, und die letzten Karten waren ebenso begehrt und auch fast ebenso teuer wie adeganische Kristalle gewesen. Schon lange hatten

Weitere Kostenlose Bücher