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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Neimoidias geschmückt, die, auf sich selbst gestellt, versuchten, der dampfenden Luft ihre lebensspendende Feuchtigkeit abzuringen. Auf den gewölbten Wänden prangten die Zwillingssymbole für Frömmigkeit und Macht: die Flammenkugel und der Garhai – der Panzerfisch, der für Gehorsam und ewige Treue gegenüber der erleuchteten Führerschaft stand.
    Gunrays engste Berater, der stellvertretende Vizekönig Hath Monchar und der juristische Ratgeber Rune Haako, erwarteten ihn bereits. Die beiden trugen schwarze Kopfbedeckungen, die ihrem Status entsprachen: Monchar eine Krone mit drei Spitzen, die kleiner als Gunrays war, ihr davon abgesehen aber sehr ähnelte, und Haako eine reich verzierte Haube mit zwei Hörnern an der Vorderseite und einem hohen, runden Nackenteil.
    Sie begrüßten ihn mit untertänigen Gesten, als der Mechnosessel zum Stehen kam und Gunray sich erhob.
    »Willkommen, Vizekönig«, sagte Haako, während er gebeugt und humpelnd auf ihn zuging, den verkrümmten linken Arm an die Seite gepresst. »Hoffentlich war die Reise nicht umsonst.« Haako war drahtig und langgliedrig, sein hohlwangiges Gesicht mit den vorstehenden Tränensäcken unter den Augen von tiefen Falten gezeichnet. Flecken überzogen die Haut an seinem Kinn und seinem langen, dünnen Hals.
    Gunray winkte herrisch ab. »Er sagte, er würde sich melden. Das reicht mir.«
    »Das reicht?«, murmelte Monchar.
    Gunray starrte seinen Stellvertreter wütend an. »Alles lief genau so, wie er es sagte. Cohls Söldner haben angegriffen, die Rendite wurde zerstört.«
    »Aber das ist kein Grund zur Freude«, warf Haako ein, und sein vorstehender Kehlkopf hüpfte auf und ab. »Dieser Plan hat die Handelsföderation einen Klasse-I-Frachter und Milliarden Credits an Aurodium gekostet.«
    Gunrays Nickhäute verrieten, wie brüchig seine Maske der Selbstbeherrschtheit war. Er blinzelte mehrmals, bevor er die Fassung wiedergewann.
    »Ein Schiff und eine Schatzkiste. Falls unser mysteriöser Freund wirklich ist, wer er zu sein behauptet, dann sind derartige Verluste bedeutungslos.«
    Haako hob seine zittrige Hand. » Falls er ist, was er zu sein vorgibt – wäre das dann nicht eher ein Grund zur Besorgnis? Und wie können wir überhaupt sicher sein? Welche Beweise kann er denn vorlegen, Vizekönig? Er meldet sich stets nur aus dem Äther, stets nur via Hologramm. Da lässt sich so etwas leicht behaupten.«
    Gunrays Kiefer mahlten. »Wer wäre töricht genug, so eine Behauptung aufzustellen, wenn er sie nicht belegen könnte?«
    Er zog einen tragbaren Holoprojektor hervor und stellte ihn auf einen Tisch.
    Der Dunkle Lord der Sith hatte sich vor mehreren Monaten zum ersten Mal mit ihm in Verbindung gesetzt, und er schien alles zu wissen, was es über Nute Gunray und seinen Aufstieg an die Macht zu wissen gab, selbst, dass er vor dem Direktorat der Handelsföderation gegen Pulsar-Supertanker – seinerzeit ein Mitgliedsunternehmen des Konglomerats – ausgesagt und es beschuldigt hatte, »die Profite vorsätzlich zu vernachlässigen« und »wohltätige Spenden zu erbringen, ohne gebührende Gegenleistungen einzufordern«.
    Tatsächlich schien es so, als wäre Darth Sidious erst durch diese und ähnliche Taten auf den gierigen Gunray aufmerksam geworden.
    Eingangs war der Vizekönig natürlich ebenso skeptisch gewesen wie seine Berater es heute noch waren, und daran hatten auch Sidious’ Demonstrationen seines weitreichenden Einflusses nichts geändert. So hatte der Sith-Lord im Verborgenen dafür gesorgt, dass mehrere rohstoffreiche Welten sich der Handelsföderation anschlossen und ihre Vertretung im Galaktischen Senat gegen lukrative Handelsabkommen und – wann immer möglich – den Schutz gegen Schmuggler und Piraten eintauschten. Sidious hatte es so aussehen lassen, als wäre das alles Gunrays Werk, wodurch er dem Neimoidianer zu immer größerem Einfluss in der Föderation verhalf und ihm schließlich den Weg in das Direktorat ebnete.
    Natürlich konnte Gunray nicht beurteilen, ob Sidious’ Einfluss wirklich das Resultat von Sith-Kräften war – nicht, dass es ihn interessiert hätte –, denn sein Wissen über diesen uralten, vielleicht auch nur in Legenden existierenden Orden dunkler Machtnutzer, der schon seit einem Jahrtausend aus der Galaxis verschwunden war, beschränkte sich auf ein Minimum.
    Manche Leute bezeichneten die Sith als den Gegenpol zu den Jedi, andere behaupteten, die Jedi hätten die Sith in einem Krieg der Hellen gegen die

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