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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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richtig? Ihr wollt sagen, dass die Handelsföderation unsere Verbindung zu den äußeren Systemen ist – Coruscants Botschafter sozusagen –, und dass wir es uns nicht leisten können, die Neimoidianer oder ihre Partner gegen uns aufzubringen.«
    »Ihr versteht mich falsch«, entgegnete Palpatine streng. »Wir müssen die Handelsföderation unter Kontrolle bringen, das ist es, was ich sagen will. Valorum hat ganz recht, wenn er auf eine Besteuerung drängt, denn die Handelsföderation hat bereits zu viel Einfluss in den äußeren Sektoren. Hunderte abgelegener Welten, die Handel mit dem Kern treiben wollen, haben sich der Föderation angeschlossen und ihre Stimme im Senat an sie abgetreten. Noch haben die Neimoidianer nicht genügend Stimmen, um eine Besteuerung zu blockieren, aber in zwei Jahren, vielleicht auch nur in einem, könnten sie genügend Macht gesammelt haben, um jeden Beschluss des Senats, der ihnen nicht gefällt, zu kippen.«
    »Dann steht Ihr also doch auf Valorums Seite?«, fragte Toora. »Ich seid für die Einführung einer Steuer.«
    »Nicht so schnell«, sagte Palpatine leise. »Der Oberste Kanzler will durch die Besteuerung die Handelsföderation bestrafen und gleichzeitig Coruscant bereichern. Damit wird er aber nicht nur die Mitglieder der Föderation, sondern auch jedes abgelegene System gegen sich aufbringen. Bevor ich im Namen von Naboo irgendeiner Seite meine Unterstützung zusage, möchte ich erst sehen, wie die Sympathien im Senat sich entwickeln. Im Moment ist es wohl am vorteilhaftesten, neutral zu bleiben. Man muss beide Seiten verstehen, wenn man die Republik heil durch diese schwierige Übergangsphase führen will. Falls Valorum auch ohne meinen Sektor genügend Stimmen für sein Vorhaben sammeln kann – umso besser. Aber ich werde mich nicht vor meiner Pflicht drücken, letzten Endes das zu tun, was das Beste für die Allgemeinheit ist.«
    »Ihr sprecht wie ein zukünftiger Fraktionsführer«, sagte Taa mit leisem Gelächter.
    »In der Tat«, fügte Argente hinzu. Seine Stimme war jedoch völlig ernst.
    Toora musterte Palpatine unverhohlen. »Ich hätte da noch ein paar Fragen, falls Ihr nichts dagegen habt.«
    Der Senator von Naboo deutete hinunter zur Bühne. »Ich würde mich zwar gerne weiter über diese Angelegenheit unterhalten, aber Ihr seht ja: Die Aufführung beginnt.«
    Mit schlichten Tuniken und weichen Stiefeln bekleidet, standen die Jedi-Schüler einander in zwei Reihen gegenüber. Zwei Dutzend Lichtschwerter zündeten mit brillantem Leuchten in ihrem beidhändigen Griff.
    Auf ein Wort des Lehrmeisters hin machten die zwölf Schüler, die in der einen Reihe standen, in perfektem Einklang drei Schritte nach hinten, dann gingen sie in Verteidigungshaltung, die Beine gespreizt, die Lichtschwerter auf Hüfthöhe, ihre Klingen nach oben gerichtet.
    Jeder hatte seine Waffe selbst zusammengebaut und sie an die eigenen Hände, die eigene Beweglichkeit angepasst, sodass kein Lichtschwert dem anderen glich, wenngleich sie natürlich alle über bestimmte Elemente verfügten: eine Ladebuchse, eine Klingenprojektionsscheibe, einen Stärkeregler, Diatium-Energiezellen und einen der seltenen und wundersamen adeganischen Kristalle, die die Klinge projizierten. Es gab nur wenige bekannte Materialen in der Galaxis, die dem Hieb mit einem Lichtschwert trotzen konnten. Voll aufgeladen und in den richtigen Händen konnte eine solche Waffe Durabeton schneiden, oder sich sogar durch die Durastahlschotts eines Raumschiffs brennen.
    Auf das nächste Wort des Meisters hin ging die zweite Reihe in Angriffsstellung, die Schultern leicht zur Seite gedreht, die Knie gebeugt, um ihren Schwerpunkt zu verlagern, die Lichtschwerter erhoben, als wären sie Schläger, mit denen es einen Ball zu treffen galt.
    Der Lehrer gab einen letzten Befehl, und die zweite Reihe sprang auf die erste Reihe zu. Die Verteidiger hoben ihre Klingen und wichen mit einstudierter Präzision zurück, während sie die Hiebe der Angreifer Schlag um Schlag parierten. Als sie sich der gegenüberliegenden Wand näherten, beendete der Lehrer die Übung und wies die beiden Gruppen an, nun die jeweils andere Haltung einzunehmen.
    Wer gerade eben noch Hiebe geblockt hatte, führte sie nun aus, und die Klingen aus Licht stießen mit einem Summen in schneller Folge aufeinander. Ihr Schein verschmolz in der Luft des Übungsraumes zu blendend grellen Blitzen.
    Qui-Gon und Obi-Wan verfolgten die Übung von einer Beobachtungsplattform

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