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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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nach seinen eigenen Kriterien.
    Er selbst fragte nie andere um Rat.
    Die Abgeordneten der äußeren Systeme brachten ihm besonders viel Respekt entgegen, vor allem wohl, weil sie ihn für einen der ihren hielten. Das winzige Naboo lag schließlich abgelegen im Mittleren Rand, und von seinen Nachbarwelten spielte allein Malastare – die Heimat der Gran und der Dugs – eine Rolle im galaktischen Geschehen.
    Wie viele Planeten in diesem Sektor wurde Naboo von einem gewählten – und oft sehr jungen – Monarchen beherrscht. Es war eine friedliche Welt, unverdorben, reich an natürlichen Rohstoffen und bewohnt von Menschen und einer eingeborenen Spezies amphibischer Wesen, die sich Gungans nannten.
    Während die meisten seiner Altersgenossen ihre politischen Ämter mit zwanzig niedergelegt hatten, wie es üblich war, hatte Palpatine beschlossen, diese Karriere weiter zu verfolgen. Die Jahre auf Coruscant hatten ihm eine einmalige Sicht auf die Probleme gewährt, die seine Heimat und die anderen abgelegenen Sternensysteme plagten.
    Von der Nebelfront hatte er zum ersten Mal gehört, als er sich mit einer Gruppe von Bith-Abgeordneten anfreundete. Einer dieser Bith hatte ihn später sogar mehreren hohen Mitgliedern der Organisation vorgestellt. Als Senator hätte Palpatine eigentlich keinen Kontakt mit Terroristen aufnehmen dürfen, doch die Anführer der Nebelfront waren weder Fanatiker noch Anarchisten, und in vielen Punkten war ihr Zorn auf die Handelsföderation und auf Coruscant absolut gerechtfertigt. Zudem war es selbst für den neutralsten Politiker schwer, nicht Partei zu ergreifen, wenn es um die Föderation ging.
    Viele der Senatoren, die von den Neimoidianern Schmiergelder annahmen, hätten einfach in die andere Richtung geblickt oder die Ohren verschlossen, doch als Vertreter einer Welt wie Naboo, die Lebensmittel und andere wichtige Produkte importieren musste und daher von der Handelsföderation abhängig war, war es Palpatine unmöglich zu verdrängen, was er sah und hörte.
    Bald darauf hatte der Bith ihm den derzeitigen Anführer der Nebelfront vorgestellt.
    Für seine bisherigen Treffen mit Havac hatte Palpatine abgelegene Orte auf den unteren Ebenen von Coruscant ausgewählt. Angesichts der momentanen Senatskrise hielten sie jedoch größere Vorsicht für angebracht, und so hatten sie diesmal einen Club auf den mittleren Ebenen als Treffpunkt vereinbart. In diesem Gebäude, in dem nur Menschen Zutritt hatten, konnten die Gäste T’bac und Brandy genießen, während sie Dejarik spielten oder in einem der vielen Zimmer lasen. Ironischerweise gab es hier weniger neugierige Augen als weiter unten in der Stadt. Um auf Nummer sicher zu gehen, hatte Palpatine Havac außerdem erst unmittelbar vor dem Treffen über den Ort informiert. So taktisch versiert der Anführer der Nebelfront auch sein mochte, mit Palpatines Voraussicht konnte er nicht mithalten.
    »Was bildet Valorum sich ein?«, knurrte Havac wütend, kaum dass sie sich in dem holzvertäfelten Speiseraum des Clubs an einen Tisch gesetzt hatten. »Er hat tatsächlich die Frechheit, einen Gipfel im Äußeren Rand einzuberufen – und auch noch auf Eriadu –, ohne die Nebelfront um ihre Teilnahme zu bitten!«
    »Im Gegensatz zur Handelsföderation hat die Nebelfront keine Vertreter im Senat«, erinnerte ihn Palpatine.
    »Ja, aber wir haben viele Freunde auf Eriadu, Senator.«
    Havac war allein gekommen, ebenso wie Palpatine, obwohl Sate Pestage und Kinman Doriana ganz in der Nähe an einem Tisch saßen. »Havac« war nur ein Deckname, wie Pestage in Erfahrung gebracht hatte. Darüber hinaus wusste Palpatine dank seines Assistenten nun auch, dass der Anführer der Nebelfront von Eriadu stammte, wo seine leidenschaftlichen Holodokumentationen ihn zu einem Feind der Handelsföderation und zu einem Fürsprecher der Rechte nichtmenschlicher Spezies gemacht hatten. Er war ein frustrierter Idealist, der die Galaxis verändern wollte, doch seine Dokumentationen, in denen er die Ungerechtigkeit des Konglomerats anprangerte, waren von der Allgemeinheit ignoriert worden.
    Er war noch nicht lange bei der Nebelfront, aber der militante Arm der Gruppe hatte ihn aus einem ganz speziellen Grund rekrutiert. Weil sie die Gleichgültigkeit des Senats und die andauernden Verstöße der Neimoidianer gegen bestehende Handelsabkommen nicht länger hinnehmen wollten, hatten die Widerständler beschlossen, die Föderation nicht länger nur zu behindern, sondern sie durch

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