Schleier der Täuschung
terroristische Akte direkt anzugreifen. Havac und die neuen Radikalen in der Front waren entschlossen, ihre Unterdrücker dort zu treffen, wo es sie am meisten schmerzte – an ihren großen Geldbörsen.
Palpatine hatte Havac unterstützt, natürlich ohne ihn direkt zur Gewalt aufzufordern. Stattdessen hatte er darauf beharrt, dass der sicherste Weg, einen dauerhaften Wandel herbeizuführen, durch den Senat führte.
»Wir haben genug von Valorum«, sagte Havac gerade. »Wann immer es um die Handelsföderation geht, schreckt er vor einer klaren Entscheidung zurück. Seine Drohung, die Handelsrouten zu besteuern – das ist reine Rhetorik. Es ist Zeit, ihm zu zeigen, dass die Nebelfront ein noch gefährlicherer Gegner ist als die Handelsföderation.«
Palpatine hob den Arm, als wollte er diese Worte verscheuchen. »Es stimmt, der Oberste Kanzler hat wenig Verständnis für die Ziele der Nebelfront, aber er ist nicht das eigentliche Hindernis auf Ihrem Weg.«
Havac begegnete dem Blick, den Palpatine ihm unter seinen hängenden Lidern zuwarf. »Wir brauchen einen stärkeren Kanzler. Jemand, der nicht sein ganzes Leben lang nur Wohlstand kannte.«
Der Senator hob erneut die Hand. »Ihr Feind ist ein anderer. Konzentrieren Sie sich lieber auf die Direktoratsmitglieder der Handelsföderation.«
Havac schien einen Moment darüber nachzudenken. »Vielleicht ist da was dran. Vielleicht sollten wir uns auf die Direktoratsmitglieder konzentrieren.« Er grinste und senkte die Stimme zu einem Flüstern, als er hinzufügte: »Wir haben einen mächtigen neuen Verbündeten, und er hat uns mehrere Strategien vorgeschlagen.«
»Ach, wirklich?«
»Er war es auch, der uns die Daten für den Überfall bei Dorvalla übermittelt hat. Ohne ihn hätten wir den Frachter nicht zerstören können.«
»Die Föderation hat tausende Frachter«, erinnerte ihn Palpatine. »Falls Sie glauben, die Dezimierung ihrer Flotte könnte Sie zum Erfolg führen, dann irren Sie sich. Sie müssen das Übel beim Schopf packen – so, wie ich es im Senat zu tun versuche.«
»Gibt es dort denn niemanden, der uns unterstützt?«
»Ein paar Abgeordnete, aber nicht sehr viele. Die Handelsföderation hingegen hat viele einflussreiche Delegierte auf ihrer Seite – Toonbuck Toora, Tessek, Passel Argente … Sie lassen sich diese Loyalität fürstlich bezahlen.«
Havac schüttelte aufgebracht den Kopf. »Es ist unglaublich, dass die Front sich die Unterstützung im Senat erkaufen muss, auf dieselbe, verachtungswürdige Weise, wie man Söldner anwirbt.«
»Eine andere Möglichkeit gibt es nicht«, entgegnete Palpatine mit einem traurigen Seufzen. »Die Gerichte sind nutzlos und parteiisch. Aber die Korruption hat auch ihre Vorteile: Sie können die Stimmen skrupelloser Abgeordneter einfach kaufen, ohne sie erst lange von der Richtigkeit Ihrer Position überzeugen zu müssen.«
Havac stützte die Ellbogen auf den Tisch und beugte sich nach vorne. »Wir haben die finanziellen Mittel, von denen Ihr spracht.«
Palpatine zog die Augenbrauen hoch. »So schnell?«
»Unser neuer Freund, er erzählte uns, dass die Rendite eine Ladung …«
»Es ist wohl besser, wenn ich nicht weiß, woher das Geld stammt«, unterbrach ihn der Senator.
Havac nickte zustimmend. »Ich verstehe. Es gibt nur ein Problem: Es ist kein Bargeld. Es sind Aurodiumbarren.«
»Aurodium?« Palpatine rutschte auf seinem Stuhl nach hinten und legte die Fingerspitzen aneinander. »Ja, das ist in der Tat ein Problem. Ich kann den Senatoren, die wir … beeindrucken wollen, wohl kaum Aurodiumbarren in die Hand drücken.«
»Sie sind zu leicht zurückzuverfolgen«, sagte Havac.
»Genau. Wir werden sie also in republikanische Dataries wechseln müssen – aber das wird einige Zeit in Anspruch nehmen.« Der Senator schwieg einen Moment, dann meinte er: »Darf ich vielleicht vorschlagen, dass einer meiner Assistenten für Sie ein Bankkonto eröffnet, auf einer der äußeren Welten, wo man keine Fragen über die Herkunft der Barren stellen wird. Sobald das Aurodium dort eingelagert ist, können Sie durch die InterGalaktische Bank Überweisungen vornehmen und den Gegenwert in Form republikanischer Credits von einem anderen Konto abheben.«
Havac gefiel diese Idee sichtlich. »Ich weiß, dass das Geld zu unserem Vorteil eingesetzt werden wird.«
»Ich werde tun, was ich nur kann.«
Der Anführer der Nebelfront lächelte bewundernd. »Ihr seid die Stimme der äußeren Systeme, Senator.«
»Ich bin
Weitere Kostenlose Bücher