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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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herangehumpelt war. »Wir sind Händler, keine Eroberer.«
    »Du hast Darth Sidious gehört«, zischte Gunray. »Diese Waffen werden sicherstellen, dass wir Händler bleiben . Gruppen wie die Nebelfront und Söldner wie Captain Cohl werden nicht mehr wagen, uns anzugreifen, wenn sie erst unsere Überlegenheit erkennen. Frag Commander Dofine, er wird es dir bestätigen.«
    »Darth Sidious schürt unsere Furcht, um uns zum Gehorsam zu zwingen«, flüsterte Haako blinzelnd.
    »Was sollen wir denn deiner Meinung nach tun? Statt unserer Bitte um zusätzliche Verteidigungsmittel stattzugeben, droht uns der Senat mit Steuern. Wir müssen diese Sache in die eigene Hand nehmen, falls wir unsere Interessen schützen wollen. Andernfalls verlieren wir ein Schiff nach dem anderen an die Terroristen oder unsere Profite an die Steuereintreiber der Republik. Wäre dir das etwa lieber?«
    »Aber die anderen Direktoratsmitglieder …«
    »Sie sollen nicht davon erfahren, zumindest noch nicht. Vielleicht werden wir sie zu einem späteren Zeitpunkt informieren.«
    »Aber nur, falls es nötig werden sollte.«
    »Ja«, nickte Gunray. »Nur, falls es nötig wird.«

13. Kapitel

    Mit seinen zahllosen dunklen Schluchten, steilen Abgründen, verborgenen Winkeln und gezackten Vorsprüngen bot Coruscant zahllose Gelegenheiten, in aller Öffentlichkeit unbemerkt zu bleiben. Die Geografie des Planeten war wie geschaffen für verstohlene Geschäfte, und seine Architektur lud ein zur Korruption.
    Palpatine wohnte seit mehreren Jahren auf dem Stadtplaneten, und er glaubte, sich hier mittlerweile besser auszukennen als die meisten Wesen, die ihr ganzes Leben hier verbracht hatten. Er kannte Coruscant wie eine Raubkatze ihren Dschungel kennt. Da war ein instinktives Verständnis für die Stimmungswechsel der Hauptstadt, ein Gespür für die Orte der Macht und die Gefahrenzonen. Es war beinahe, als könnte er die Schwärze sehen, die sich im Senat ausbreitete, ebenso wie das Licht, das aus den Türmen des Jedi-Tempels entströmte und dabei langsam an Strahlkraft verlor.
    Coruscant war genau der richtige Ort für jemanden, der ein Gelehrter, ein Historiker, ein Kunstliebhaber und ein Sammler seltener Objekte war – für jemanden, der sämtliche Höhen und Tiefen des Lebens ausloten wollte.
    Regelmäßig tauschte Palpatine seinen verzierten Mantel gegen die schmucklose Kleidung eines Händlers oder Einsiedlers, um, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, durch die Abgründe der Stadt zu streifen, durch die düsteren Straßen und verlassenen Plätze, die Tunnel und Gassen – kurzum: durch die schmutzige Unterwelt von Coruscant. Unerkannt besuchte er die Äquatorialgebiete, die Pole und andere abgelegene Orte. Trotz seiner ambitionierten Pläne – für sich selbst, für Naboo, für die Republik als Ganzes – war er stets unaufdringlich geblieben, und diese Zurückhaltung half ihm auch, bei seinen Ausflügen unbemerkt zu bleiben. Er verschmolz mit der Menge, wie nur eine einsame Person es tun konnte. Jemand, der viele Jahre nur sich selbst Gesellschaft geleistet hatte.
    Dennoch vertrauten sich ihm immer wieder andere Politiker an. Vielleicht gerade, weil er so wenig von sich preisgab. Anfangs hatte Palpatine noch geglaubt, dass es seine stille, beobachtende Zurückhaltung war, die diese Leute auf ihn aufmerksam machte – als glaubten sie, er würde ein geheimes, zweites Leben führen –, doch dann war ihm schließlich klar geworden, dass sie eigentlich nur über sich selbst reden wollten. Sie suchten nicht seinen Rat, sondern sein Gehör, und sie schienen darauf zu vertrauen, dass er ihre Geheimnisse ebenso hütete wie seine eigenen.
    Eine dieser Personen war Valorum gewesen. Zu Beginn seiner zweiten vierjährigen Amtszeit als Oberster Kanzler hatte er ein Verhältnis des Vertrauens zu Palpatine aufgebaut.
    Was dem Senator von Naboo an Charisma fehlte, machte er durch seine scheinbare Offenheit wett, und diese direkte Art hatte ihm im Senat große Sympathien eingebracht, ebenso wie den Ruf, gefeit gegen Korruption und Intrigen zu sein. Zudem war er vielen seiner Kollegen eine Art Beichtvater, der sich mit nachsichtigem Lächeln bereit erklärte, jedem Geständnis zu lauschen, ganz gleich, wie banal oder abgrundtief niederträchtig es sein mochte, und der dabei niemals jemanden für seine Taten verurteilte – zumindest nicht laut. In seinem Herzen folgte Palpatine jedoch einem klaren Verständnis von Richtig und Falsch, und er beurteilte die Galaxis

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