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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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andere Weise. Durch diesen Anschlag hatte Havac nicht nur die Behauptungen der Föderation bestätigt, dass die Nebelfront eine Gefahr für die Allgemeinheit war. Er hatte dem Senat auch allen Grund gegeben, dem Wunsch der Neimoidianer zu entsprechen und ihnen zusätzliche Verteidigungswaffen zur Verfügung zu stellen.
    Havac musste daran erinnert werden, wer seine Feinde waren.
    Es sei denn, natürlich, Havac verfolgte noch andere, geheime Ziele, überlegte Palpatine. War sein freundliches, aber unscheinbares Auftreten nur eine Maske, hinter der sich ein listiger Intellekt verbarg?
    Palpatine dachte über diese Möglichkeit nach, während Fordox und Antilles das Krankenbett des Obersten Kanzlers besuchten, und er war noch immer nicht zu einer Entscheidung gelangt, als mehrere Minuten später Sei Taria das Wartezimmer betrat.
    Er erhob sich und nickte. »Wie schön, Euch zu sehen, Taria. Geht es Euch gut?«
    Sie rang sich ein Lächeln ab. »Mir geht es gut, Senator. Aber es war schrecklich.«
    Palpatines Blick wurde ernst. »Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um den Obersten Kanzler zu beschützen.«
    »Ich weiß.«
    »Wie geht es ihm?«
    Sie blickte zur Tür. »Das möchte er Euch selbst sagen.«
    Bewaffnete Senatsgardisten flankierten die Tür zu Valorums Zimmer – einem fensterlosen Raum voller Diagnosegeräte, überwacht von einem zweibeinigen Medidroiden mit Servogreifarmen und einem Vokabulator, der in seiner Form an ein Atemgerät erinnerte.
    Valorum wirkte bleich und kraftlos, aber er saß aufrecht in seinem Bett. Sein rechter Arm steckte von der Schulter bis zum Handgelenk in einer Bacta-Röhre. Diese durchscheinende, gelartige Substanz wurde von einer insektoiden Spezies produziert und führte eine rasche Zellverjüngung und -heilung herbei. Nach einer Bacta-Behandlung blieben für gewöhnlich nicht einmal Narben zurück. Manchmal hatte Palpatine das Gefühl, dass diese Substanz für das Überleben der Republik ebenso wichtig war wie die Jedi.
    »Kanzler«, sagte er, als er sich dem Bett näherte, »ich kam sofort her, als ich davon hörte.«
    Valorum winkte mit seiner linken Hand ab. »Ihr hättet Euch diese Mühe ersparen können. Ich werde heute Abend bereits wieder entlassen.« Er bedeutete Palpatine, sich zu setzen. »Wisst Ihr, was die Wachen taten, als Sie mich herbrachten? Sie ließen jeden Patienten aus der Notaufnahme fortbringen, dann räumten sie das gesamte Stockwerk – ohne Rücksicht auf den Zustand der Kranken.«
    »Diese Vorsichtsmaßnahmen waren gerechtfertigt«, entgegnete Palpatine. »Die Attentäter wussten sicher, dass man Euch hierherbringen würde, sollte ihr Plan scheitern. Es ist durchaus möglich, dass eine zweite Gruppe hier in der Notaufnahme auf auch Euch wartete.«
    »Vielleicht«, gestand Valorum ein. »Aber ich bezweifle, dass das barsche Handeln meiner Retter mir neue Verbündete eingebracht hat.« Er runzelte die Stirn. »Schlimmer ist aber, dass ich mich jetzt auch noch mit den fadenscheinigen Mitleidsbekundungen von Abgeordneten wie Orn Free Taa herumschlagen muss.«
    »Selbst Senator Taa weiß, dass die Republik Euch braucht«, meinte Palpatine diplomatisch.
    »Unsinn! Es gibt viele, die diesen Posten ausfüllen könnten: Bail Antilles, Ainlee Teem … selbst Ihr, Senator.«
    Palpatine tat so, als würden ihn diese Worte überraschen. »Ich? Wohl kaum, Kanzler.«
    Valorum grinste. »Oh doch. Mir ist aufgefallen, wie die Delegierten während der Sondersitzung auf Euch reagiert haben.«
    »Der Äußere Rand sucht verzweifelt nach einer Stimme. Ich bin nur einer von vielen.«
    Der Oberste Kanzler schüttelte den Kopf. »Es ist mehr als nur das.« Er zögerte kurz. »Doch sei dem, wie es sei, ich danke Euch jedenfalls für die Nachricht, die Euer Assistent mir ans Podium brachte. Warum habt Ihr mich nicht zuvor schon über Eure Pläne für einen Sondergipfel informiert?«
    Palpatine breitete in einer anmutigen Geste die Arme aus. »Es war eine spontane Entscheidung. Irgendetwas musste getan werden. Wäre unser Antrag in der gegenwärtigen Situation einem Komitee vorgelegt worden, hätte man ihn sofort abgewiesen.«
    »Ein brillanter Zug.« Valorum schwieg mehrere Sekunden, ehe er weitersprach. »Das Justizministerium hat mir mitgeteilt, dass es sich bei meinen Angreifern um Mitglieder der Nebelfront handelt.«
    »Das habe ich auch gehört.«
    Der Kanzler atmete zischend aus. »Jetzt verstehe ich, warum die Handelsföderation mehr Waffen will.«
    Palpatine

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