Schleier der Täuschung
Computer glaubte, er selbst hätte sie entdeckt. Zu guter Letzt musste Pestage das Terminal noch manipulieren, damit es diese Daten nur enthüllte, wenn Taa spezielle Suchbegriffe eingab.
All das musste perfekt ausgeführt sein, damit der Senator angesichts dieser neuen Informationen kein Misstrauen schöpfte – Informationen, die so bedeutsam waren, dass Taa gar nicht anders könnte, als sie lauthals in die Welt hinauszubrüllen.
16. Kapitel
Der Turm des Jedi-Tempels, in dem auch der Hohe Rat seinen Sitz hatte, verfügte in seinem Zentrum über eine holografische Karte der Galaxis, auf der sämtliche Unruheherde und die Einsatzorte aller Jedi hell hervorgehoben waren. Die runde Darstellung veränderte sich, wann immer die Empfänger in der obersten Kammer des Turms neue Signale empfingen. Unter dem Projektionsfeld befand sich eine Kollimatorscheibe, die diese Signale bündelte und nebenbei Energieschwankungen ausglich.
Qui-Gon und Obi-Wan standen auf dem runden Gang, der um die Holokarte herumführte, und warteten darauf, dass die Mitglieder des Hohen Rates sie hereinriefen. Mehrere andere Jedi betrachteten die Karte ebenfalls, und einige weitere stapften auf dem Weg zu den drei äußeren Besinnungsbalkonen vorbei, welche eine großartige Aussicht auf die Stadtlandschaft unterhalb des Tempels boten. Vom östlichen dieser Balkone aus hatte Qui-Gon zum ersten Mal einen Blick auf Coruscant geworfen.
»Das ist das erste Mal, dass ich Coruscant auf der Karte erleuchtet sehe«, sagte Obi-Wan, während er zu der riesigen Holokugel hinaufblickte. Die Arme hatte der Padawan auf das Geländer gestützt, dass die Karte von dem Gang trennte.
Qui-Gons Augen verharrten kurz auf dem blinkenden Punkt der Hauptstadt, dann glitten sie weiter zu einem anderen hervorgehobenen Planeten, ungefähr auf der Mitte des galaktischen Radius.
Dorvalla.
»Coruscant sollte ständig beleuchtet sein«, meinte er, doch dann brach er ab, als ein anderer Punkt, noch weiter vom Kern entfernt als Dorvalla, zu blinken begann.
»Eriadu«, murmelte Obi-Wan. Er überflog die Grafik, die an den Punkt angehängt war, und blickte dann verwirrt zu Qui-Gon auf.
»Veranstaltungsort des bevorstehenden Handelsgipfels« stand da.
»Wessen Idee war das, Meister?«, fragte der Padawan.
»Senator Palpatines«, verkündete eine volltönende Baritonstimme hinter den beiden Jedi.
Sie drehten sich um und sahen sich Jorus C’baoth gegenüber. Er war ein älterer, menschlicher Jedi, mit einem Gesicht, das wie gemeißelt wirkte, schlohweißem Haar, so lang wie Qui-Gons, und einem Bart, der ihm bis auf die Brust hinabreichte.
»Palpatine vertritt Naboo«, schob er nach.
»Das wäre der perfekte Planet für Qui-Gon«, meinte ein zweiter menschlicher Jedi, der ein paar Meter entfernt vor der Holokarte stand.
C’baoth nickte. »Dort gibt es auf einem Quadratkilometer mehr einheimische Spezies als auf hundert normalen Welten.« Er lächelte unmerklich. »Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Meister Qui-Gon dort glücklich würde.«
Bevor Jinn oder sein Padawan Gelegenheit zu einer Entgegnung hatten, betrat Adi Gallia den Raum. »Ihr könnt hereinkommen, Qui-Gon«, sagte sie.
Qui-Gon und Obi-Wan schlugen ihre Arme übereinander, sodass die linke Hand im rechten Ärmel verschwand und die rechte im linken, dann folgten sie Gallia in den Turbolift, der zum runden Saal hinaufführte.
»Du sagst besser nichts, Padawan«, wies Qui-Gon seinen Schüler leise an, kurz bevor sie ihr Ziel erreichten. »Hör einfach nur zu und lerne.«
Obi-Wan nickte. »Ja, Meister.«
Die großen Transparistahlfenster des Raumes boten einen ungehinderten Blick auf die Stadt, die Decke war zu einer Kuppel gewölbt, und der Boden eine Reihe konzentrischer Kreise, verziert mit Blumenmustern.
Qui-Gon bedeutete Obi-Wan, beim Lift zu warten, dann trat er, die Hände vor der Brust verschränkt, in die Mitte des Raumes.
Rechts vom Turbolift saß Depa Billaba, eine schlanke, menschenähnliche Jedi vom Planeten Chalacta, die auf der Mitte ihrer Stirn ein Mal der Erleuchtung trug. Neben ihr hatte sich Eeth Koth in seinem Sessel zurückgelehnt. Sein Gesicht war überzogen von tiefen Linien, und auf seinem kahlen Schädel saßen rudimentäre Hörner verschiedener Länge. Zu seiner Linken hatte der langhalsige Quermianer Yarael Poof Platz genommen. Die Nächsten im Bunde waren Adi, Oppo Rancisis und Even Piell, ein Lannik-Krieger, dessen Gesicht von einer gekräuselten Narbe gezeichnet war.
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