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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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spezielle Privilegien genossen, war eine Fahrt mit dem Turbolift, der von der Rotunde des Galaktischen Senats direkt dorthin hinabführte, oder aber ein Flug mit einem Gleiter, wofür Senator Palpatine sich entschieden hatte.
    Das Medizentrum nahm die obersten fünf Stockwerke eines unscheinbaren Gebäudes ein, das sich wie so viele andere steil aus den mittleren Ebenen der Stadt emporreckte. Die zahlreichen Eingänge hatte man farblich und auf andere Weise markiert. Jeder von ihnen war für eine bestimmte Gruppe von Spezies reserviert, denn viele der Patienten, die hier eingeliefert wurden, konnten nur in einer speziellen Atmosphäre oder Schwerkraft überleben. Die Systeme, die diese Bedingungen herstellten, waren dieselben, die auch auf zahlreichen Balkonen in der Senatsrotunde zum Einsatz kamen.
    Sate Pestage lenkte den Gleiter zu einer Andockplattform vor dem Eingang, die für menschliche und menschenähnliche Patienten gedacht war – bei Weitem das größte und prunkvollste der rechteckigen Zugangstore.
    »Beeil dich«, sagte Palpatine vom Rücksitz, »aber sei diskret.«
    Pestage nickte. »Es ist schon so gut wie erledigt.«
    Palpatine stieg aus dem Fond des rundlichen Himmelswagens, strich die Vorderseite seines bestickten Mantels glatt und trat durch den Eingang. In der Lobby begegnete er auch schon Senator Orn Free Taa.
    »Man berichtete mir, dass Ihr hier wärt«, sagte Palpatine.
    Der korpulente Twi’lek schüttelte den großen Kopf auf eine Weise, die wohl Trauer vortäuschen sollte. »Ein schrecklicher Zwischenfall … Einfach schrecklich!«
    Palpatine zog eine Augenbraue in die Höhe.
    »Na schön«, brummte Taa. »Die Wahrheit ist: Valorum hat mein Gesuch ignoriert, die Steuern auf Ryll-Exporte von Ryloth zu senken. Ich dachte mir, vielleicht kann ich ihn durch einen Besuch im Medizentrum überreden, es sich noch einmal zu überlegen. Einen Versuch ist es wert.«
    »Wir tun, was wir tun müssen«, meinte Palpatine nachsichtig.
    Taa musterte ihn einen Moment lang. »Und was ist mit Euch? Hat Euch echte Besorgnis hierhergeführt?«
    »Der Oberste Kanzler ist die Stimme der Republik, oder etwa nicht?«
    »Vorerst ist er das noch, ja«, schnaubte Taa gehässig.
    Überall im Empfangsbereich waren Senatswachen postiert, und Palpatine musste sich ganze sechs Mal ausweisen, ehe man ihn in das Wartezimmer vorließ, das für Valorums Besucher reserviert war. Dort saßen bereits der alderaanische Senatsabgeordnete Bail Antilles – ein hochgewachsener, gutaussehender Mann mit dunklem Haar – und der ebenfalls hoch angesehene Senator von Corellia, Com Fordox. Palpatine grüßte sie und nahm ihnen gegenüber auf einer Couch Platz.
    »Habt Ihr schon gehört, wem der Anschlag zugeschrieben wird?«, fragte Fordox.
    »Ich habe nur gehört, dass die Nebelfront angeblich daran beteiligt war.«
    »Es gibt stichfeste Beweise für ihre Beteiligung«, brummte Antilles.
    Fordox’ Züge spiegelten Wut und Verwirrung. »Das ist einfach unglaublich.«
    »Ein solch hinterhältiger Akt darf nicht unbestraft bleiben«, stimmte Antilles zu.
    Palpatine schürzte die Lippen und schüttelte traurig den Kopf. »Ein schreckliches Zeichen der Krise, in der wir uns befinden.«
    Für gewöhnlich wurden in diesem Medizentrum nur dann Senatsabgeordnete eingeliefert, wenn sie zu viel getrunken oder gegessen, sich bei einer Partie Schaufelball oder einem Lufttaxiunfall verletzt hatten, und hin und wieder auch nach einem Ehrenduell. Nur wenige mussten wegen ernsthaften Krankheiten behandelt werden, und die Zahl derer, die politischen Anschlägen zum Opfer gefallen waren, ging gegen null.
    Palpatine gab sich selbst die Schuld für diesen Angriff.
    Er hätte bei dem Treffen mit Havac erkennen müssen, dass die Nebelfront etwas Derartiges plante, schließlich hatte der junge Aufwiegler mehr als einmal betont, dass man Valorum zeigen müsse, wie ernst die Rebellen es meinten. Doch nie hätte Palpatine erwartet, dass Havac verzweifelt genug war, ein Attentat durchzuführen.
    Dieses Attentat entlarvte ihn als Tor, und seine Torheit machte ihn nur noch gefährlicher. Glaubte Havac etwa wirklich, dass die Dinge sich für die Nebelfront zum Besseren entwickeln würden, wenn jemand anderes die Zügel des Senats in der Hand hielt? Erkannte er nicht, dass Valorum die größte Hoffnung für die äußeren Systeme war? Nur er war bereit, die Handelsföderation in ihre Schranken zu verweisen, ob nun durch eine Besteuerung der Handelsrouten oder auf eine

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