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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Stille, dann kehrte das Leben in ein paar der Systeme zurück. Die Prominenz setzte ihren rasanten, diagonalen Gleitflug fort, nur noch von ihrem einen, verbliebenen Triebwerk in der Luft gehalten.
    Im Licht des späten Tages funkelnd, raste der schwarze See auf die Cockpitfenster zu.
    »Und ich dachte, es wäre nur eine Metapher, als Ihr sagtet, ich würde nass werden, Meister«, murmelte Obi-Wan, während er sich nach etwas umsah, woran er sich festhalten konnte.

19. Kapitel

    Die Prominenz prallte wie ein flacher Stein mehrmals auf der Wasseroberfläche auf, bevor ihr Bauch endgültig in die schwarze Flüssigkeit eintauchte und sie wie ein Schnellboot durch das Wasser pflügte, in die Mitte des Sees hinaus. Zunächst raste der Kreuzer direkt auf eine der Felsinseln zu, doch dann sackte sein stumpfer Bug nach unten, und das Wasser bremste ihn rasch ab, bis er schließlich mit einem harten Ruck zum Stehen kam, umgeben von tosenden, brodelnden Wellen. Einen Moment später kippte das Schiff auf die beschädigte Seite und begann, langsam zu sinken.
    Die sieben Jedi und die wenigen Justizkräfte hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits an der steuerbordwärtigen Luftschleuse versammelt. Sie sprengten die Luke ab, sprangen in das eisige Wasser und beeilten sich, zur nächsten Insel hinüberzuschwimmen, einer Anhäufung von durch Wind und Wasser abgerundeten Felsbrocken, die sich bis zu einer Höhe von knapp hundert Metern auftürmten.
    Qui-Gon erreichte das Eiland als Erster. Er katapultierte sich aus dem Wasser und landete federnd auf dem schmalen Streifen steinübersäten Strandes. Die Wellen, die der Absturz des Kreuzers verursacht hatte, umspülten seine Knöchel. Mit den Händen wrang er sich so gut es ging das Wasser aus dem langen Haar und dem Bart, dann zog er die Stiefel aus und leerte sie. Anschließend zupfte er die durchnässte Tunika von der Brust und schlüpfte in den Mantel, den er beim Schwimmen über die Wellen gehalten hatte, bevor er schließlich das Lichtschwert aktivierte und die grüne Klinge vor sich durch die Luft schwang. Als er sich davon überzeugt hatte, dass die Waffe keinen Schaden genommen hatte, deaktivierte er sie und hakte sie wieder an seinem breiten Ledergürtel ein.
    Der Himmel war eine tiefblaue Kuppel, und es sah aus, als würde er auf den eisweißen Schultern der Gebirgszüge ruhen, die sich am Horizont entlangzogen. Die Luft war dünn auf dieser hohen Ebene, und so füllte sich Qui-Gons Lunge nur unzureichend mit Sauerstoff, als er tief einatmete. Asmerus Sonne war ein großer, roter Fleck tief im Westen, und die Temperatur fiel schnell. Nach Einbruch der Dunkelheit würde es sicherlich bitterkalt werden.
    Im Süden zeichneten mehrere Schiffe bei ihrem Sinkflug durch die Atmosphäre Kondensstreifen in den Himmel. Zweifelsohne steuerten sie die Landezone an, und Qui-Gon fragte sich, welches von ihnen wohl die Fledermausfalke war.
    Schließlich wandte er dem See den Rücken zu und ließ seinen Blick über die leblosen Felsen schweifen. Sie waren nicht von den Naturgewalten, sondern von Lebewesen aufgehäuft worden und formten eine kleine Pyramide. Auf ihrer Spitze ragten die Ruinen uralter Bauwerke auf.
    Zu beiden Seiten von Qui-Gon kletterten nun die anderen Jedi und die Justizkräfte aus dem Wasser, gebeugt unter dem Gewicht ihrer vollgesogenen Tuniken und Uniformen. Obi-Wan folgte dem Beispiel seines Meisters, indem er aus dem See sprang und behände auf einem der kleineren Felsblöcke landete. Vergere hingegen schwebte wie ein Vogel über den Wellen dahin. Erst, als sie den steinigen Strand erreichte, sank sie auf ihre kräftigen Beine mit den umgekehrten Gelenken hinab. Saesee Tiins große Hände schnitten wie Flossen durch das Wasser, und Ki-Adi-Mundi trug Yaddle auf seinen breiten Schultern, während er an Land schwamm. Yodas Artgenossin hatte die kurzen Arme um seinen großen Kopf geschlungen, und ihr Zopf goldbraunen Haares klebte nass an ihrem grünen Schädel. Schließlich kletterte auch Depa Billaba aus dem See, so anmutig, als wäre sie gerade einem warmen Bad entstiegen.
    Dreihundert Meter entfernt konnte man noch immer den Rücken der Prominenz über den Wellen sehen. Rund um das Schiff stiegen Luftblasen in einem rauschenden, weißen Brodeln an die Oberfläche.
    Die Pilotin des Kreuzers hatte sich den Arm gebrochen – das war aber auch schon die schwerste Verletzung, die sie zu vermelden hatten. Die meisten anderen waren nur ein wenig mitgenommen. Atemlos und mit

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