Schleier der Täuschung
die Heimat großer Städte und prächtiger Paläste, doch all das fiel ebenso plötzlichen wie drastischen Klimaveränderungen zum Opfer. Gegenwärtig besteht seine Bevölkerung aus Ossaner-Sklaven, die aufgrund diverser Makel hierher verbannt wurden. Da sie auf der vom Hause Vandron regierten Welt Karfeddion für landwirtschaftliche Arbeiten gezüchtet wurden, konnten sie hier überleben. Sie werden aber wohl nicht sehr gastfreundlich sein. Vermutlich hätten sie auch die Nebelfront vertrieben, doch die Terroristen hatten die überlegenen Waffen.«
»Reizend«, sagte Depa, gerade laut genug, dass ihre Ordensbrüder sie hören konnten.
»Das Haus Vandron bedauert, dass wir Euch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht von größerer Hilfe sein können«, fügte der Mensch hinzu, »aber vielleicht findet sich nach dem Ende dieser Krise eine Gelegenheit für die Häuser des Senex-Sektors und die Republik, Angelegenheiten von beiderseitigem Interesse zu besprechen, auf dass wir alle davon profitieren.«
Die kleine Gestalt löste sich auf, und die sieben Jedi tauschten bedeutsame Blicke.
»Und noch nicht einmal halb durch das Minenfeld wir sind«, meinte Yaddle.
Wieder zirpte die Sprechanlage.
»Wir empfangen eine Nachricht von der Planetenoberfläche«, meldete die Pilotin des Kreuzers. »Die Wachschiffe der Nebelfront stellen keine direkte Bedrohung dar, aber die Sternenjäger des Hauses Vandron haben sich dennoch zurückgezogen. Sie wollen nicht in Kampfhandlungen hineingezogen werden, sollte es dazu kommen.«
Durch das Fenster auf der Backbordseite konnte Qui-Gon sehen, wie die schlanken Tikiar-Jäger sich von der Prominenz entfernten. Als er sich wieder zum Tisch umwandte, schwebte das Bild eines lederhäutigen Humanoiden mit einem grausamen Zug um die Mundwinkel in dem blauen Kegel des Holoprojektors. Er hatte ein pockennarbiges Gesicht und grobe Züge, und von seinem ansonsten kahlen Schädel fiel ein geflochtener Haarknoten auf seine Schulter hinab. Qui-Gon glaubte, einen der verbannten Sklaven von Asmeru vor sich zu haben, bis die Kreatur zu sprechen begann.
»Republikanischer Kreuzer, identifizieren Sie sich, oder wir nehmen Sie unter Beschuss!«
Saesee Tiin baute sich vor der Holokamera auf, um im Namen der Jedi zu antworten. Die Kapuze hatte er zurückgeschlagen, sodass sein strenges, schimmerndes Gesicht und seine nach unten gerichteten Hörner zu sehen waren. »Wir wurden von Coruscant entsandt und befinden uns auf einer diplomatischen Mission.«
»Ihr befindet Euch außerhalb des republikanischen Raums. Ihr habt hier keine Befugnisse.«
»Das wissen und akzeptieren wir«, erklärte Tiin mit ruhiger Stimme. »Aber die Herrscher über diesen Sektor haben sich bereit erklärt, uns nach Asmeru zu führen, damit wir Verhandlungen mit der Nebelfront aufnehmen können.«
Die humanoide Gestalt bleckte die Zähne. »Was wollt Ihr hier? Die Nebelfront ist im Streit mit der Handelsföderation, nicht mit Coruscant – und wir können diese Probleme auf unsere Weise lösen. Davon abgesehen wissen wir nur zu gut, wie Jedi ›verhandeln‹.«
Tiin beugte sich zu der Holokamera vor und kniff seine ohnehin schon schmalen Augen zu Schlitzen zusammen. »Ich will Euch sagen, was wir hier wollen. Die Nebelfront hat einen Anschlag auf einen Würdenträger der Republik verübt. Das macht ihren Streit mit der Handelsföderation auch zu einer Angelegenheit von Coruscant.«
Der Humanoide blinzelte, augenscheinlich verblüfft. »Wovon sprecht Ihr, Jedi? Auf welchen Würdenträger wurde ein Anschlag verübt?«
»Auf den Obersten Kanzler Valorum.«
Besorgnis zeigte sich auf den kantigen Zügen des Hologramms. »Eure Informationen müssen falsch sein. Wie gesagt, wir haben keinen Streit mit der Republik.«
»Einige der Attentäter wurden nach Asmeru zurückverfolgt«, erklärte Tiin.
»Selbst, wenn dem so sein sollte – wir wussten nichts von einem Attentatsversuch.«
Der Jedi blieb beharrlich. »Ich schlage vor, dass jemand aus der Führung Eurer Organisation an Bord kommt und diese Angelegenheit persönlich mit uns bespricht.«
Der Humanoide schnaubte. »Das meint Ihr doch hoffentlich nicht ernst.«
»Würdet Ihr uns dann gestatten, zu landen und auf Asmeru mit Euch zu verhandeln?«
»Haben wir denn eine Wahl?«
»Eigentlich nicht.«
»Das dachte ich mir schon«, brummte das Wesen. »Wie viele Jedi nehmen denn an Eurer diplomatischen Mission teil?«
»Sieben.«
»Und wie viele Justizkräfte?«
»Ungefähr
Weitere Kostenlose Bücher