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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Ergebnissen einer anderen Suche verglichen, die auf den Daten des Bewilligungsausschusses beruht – in dem ich ebenfalls Mitglied bin. Beide Listen umfassen tausende Firmen, und beide stimmen überein, was den Konzern betrifft, der der größte Nutznießer der Besteuerung wäre. Ein Schiffsunternehmen auf Eriadu, das in letzter Zeit einen plötzlichen und, wenn ich das sagen darf, außergewöhnlich starken Zustrom an Kapital verbuchen konnte.«
    »Nun, das überrascht mich nicht«, meinte Antilles. »Viele aufmerksame Investoren tun dasselbe wie Ihr und Euer Ausschuss: Sie versuchen, die Konsequenzen der Besteuerung vorherzusehen. Der einzige Unterschied ist, dass es ihnen dabei um rein finanzielle Interessen geht.«
    »Genau«, nickte Taa. »Investoren spekulieren. Aber in diesem Fall besteht das Dilemma darin, dass der Konzern Verwandten des Obersten Kanzlers Valorum gehört.«
    Antilles verharrte mitten in der Bewegung und drehte sich zu dem schwebenden Twi’lek um.
    Taa hob die Arme, mit den Handflächen nach innen. »Versteht mich nicht falsch, ich möchte keineswegs andeuten, dass der Kanzler irgendwelche unlauteren Motive hat. Nein, nein, ich bin überzeugt, er kennt den Inhalt von Statute 435, Unterstatute 1759 des Erweiterten Eigentumsgesetzes: Eine Person, die im Wissen über vertrauliche Gesetzesentwürfe oder Bauverträge ist, darf nicht Profit aus diesem Wissen ziehen, weder durch Investition noch auf anderem Wege.«
    Antilles verengte die Augen. »Ihr sagt, das ist keine Unterstellung, aber für mich klingt es wie eine.«
    Taa schüttelte den Kopf. »Ich finde es lediglich merkwürdig, dass der Oberste Kanzler diesen scheinbaren Interessenskonflikt dem Senat gegenüber verschwiegen hat. Aber ich bin mir sicher, dieses Dilemma wird sich in Wohlgefallen auflösen, sobald wir erst den Ursprung dieser Investitionen ermittelt haben und jede Verbindung zwischen den Anlegern und dem Obersten Kanzler ausschließen können.«
    »Habt Ihr schon etwas in Erfahrung bringen können?«, fragte Antilles.
    »Tja, das ist die andere Sache, die mich ein wenig, sagen wir, stutzig gemacht hat«, erklärte Taa. »Je tiefer ich gegraben habe, um diese Investoren zu identifizieren, desto öfter habe ich mich in einer Datensackgasse wiedergefunden. Es ist fast so, als würde jemand nicht wollen, dass bekannt wird, woher und von wem diese Gelder stammen. Vielleicht ließe sich mehr erreichen, wenn ich die Befugnis hätte, die betreffenden Dateien in den Finanzdatenbänken zu durchsuchen. Leider habe ich eine solche Befugnis aber nicht. Sie wird nur hochrangigen Ausschussmitgliedern erteilt – Euch zum Beispiel.«
    Antilles starrte den Twi’lek an. »Ich nehme an, Ihr habt die Daten dabei, die Ihr in dieser Angelegenheit gesammelt habt.«
    Taa unterdrückte ein Lächeln. »Wie der Zufall es will, habe ich eine Kopie bei mir.«
    Er zog ein Datenholocron hervor.
    Antilles nahm es entgegen. »Ich werde sehen, was ich herausfinden kann.«

23. Kapitel

    Mit neuer Besatzung raste die Fledermausfalke Karfeddion entgegen, einem grün gesprenkelten Halbrund, das die Sichtfenster des Kanonenbootes vollkommen ausfüllte. Im engen Cockpit des Schiffes saß Qui-Gon an den Kontrollen, und gekleidet in Poncho, Schal und Stiefel, die er sich auf Asmeru geborgt hatte, wirkte er tatsächlich fast wie ein Mitglied der Nebelfront.
    Obi-Wan stand hinter dem Pilotensitz und streifte seinen braunen Mantel ab.
    »Leg ihn dorthin«, sagte Qui-Gon. Er deutete auf den leeren Stuhl des Navigators. »Und dein Lichtschwert ebenfalls.«
    Obi-Wan erstarrte. »Mein Lichtschwert?«
    »Wenn wir gelandet sind, dürfen wir unsere Tarnung nicht gefährden.«
    Der Padawan zögerte noch einen Moment, dann nickte er unsicher. Er nahm den zylindrischen Schwertgriff vom Gürtel und legte ihn behutsam auf den Stuhl, ehe er sich auf den Platz des Kopiloten fallen ließ.
    »Meister, haben wir auf Asmeru die richtige Wahl getroffen?«, wollte er wissen, nachdem mehrere Sekunden Stille im Cockpit geherrscht hatte. »Hätte die Gewalt verhindert werden können, so, wie Meisterin Yaddle es wünschte?«
    »Wer vermag schon zu sagen, was verhindert werden kann, und was von der Macht vorbestimmt ist?«
    Obi-Wan verfiel abermals in Schweigen, dann fragte er: »Ist es gefährlich, zu viel über die Dunkle Seite nachzudenken?«
    »Ich versuche, mich auf das Licht zu konzentrieren, Padawan. Aber, um deine Frage zu beantworten: Gedanken und Taten sind grundverschiedene

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