Schleier der Täuschung
Rückwärtssalto und hieb dem Terroristen dabei den Stiefel gegen den Kiefer.
Cindar torkelte von ihm fort und stieß ein zweites Mal gegen die Landestütze. Obi-Wan setzte mit mehreren Schlägen nach, denen der Nikto jedoch gelenkig auswich, dann ließ der Humanoide sich plötzlich auf die Knie fallen und packte den rechten Knöchel des Padawans. Gerade noch rechtzeitig konnte der Jedi sich durch einen weiteren Rückwärtssalto in Sicherheit bringen.
Einen Moment lang wurde Cindar von keinem seiner Gegner bedrängt, und das war alles, was er brauchte. Er griff nach seinem Bein und riss einen kleinen Blaster aus dem Halfter an der Wade.
Der erste Schuss streifte Obi-Wans linkes Bein, sodass er auf ein Knie stürzte. Bevor ein zweiter Laserblitz größeren Schaden anrichten konnte, tauchte wie aus dem Nichts Qui-Gon neben seinem Schüler auf und stieß ihn aus der Schussbahn. Der tödliche Strahl surrte durch die Andockbucht und prallte von den Wänden und der Decke ab.
Cindar versuchte, die Jedi ins Visier zu bekommen, doch sie bewegten sich zu schnell, sodass die nächsten Schüsse, die er abgab, von der Unterseite der Fledermausfalke abprallten und in einem wilden Zickzack vom Boden zurückgeworfen wurden.
Plötzlich stellte der Nikto das Feuer ein.
Steif stand er vor Qui-Gon und Obi-Wan, sein Blick vernebelt, sein Mund in einem großen, verblüfften O aufgerissen. Erst, als er vornüber umkippte, konnten sie das geschwärzte Loch sehen, wo ihn einer seiner eigenen Schüsse, von der Wand abgeprallt, in den Rücken getroffen hatte.
Qui-Gon ging zu Cindar hinüber und untersuchte ihn auf Lebenszeichen. »Er hat uns alles gesagt, was er zu sagen hatte.«
Obi-Wan richtete sich auf, wobei er das Gewicht auf sein heiles Bein verlagerte. »Was jetzt, Meister?«, fragte er.
Qui-Gon nickte zur Fledermausfalke hinüber. »Wir versuchen, vor Captain Cohl auf Eriadu einzutreffen.«
»Karfeddion?«, fragte Yoda verwirrt. »Auf einer weiteren seiner eigenen Missionen er ist?«
Saesee Tiin blickte kurz zu Yaddle hinüber, bevor er antwortete. »Es ist dieselbe Mission, die ihn schon seit einem Monat beschäftigt.«
Yoda legte den Zeigefinger an die Unterlippe, dann schloss er die Augen und schüttelte enttäuscht den Kopf. »Wieder Captain Cohl?«
Elf der zwölf Mitglieder des Hohen Rates waren in dem Raum hoch oben im Turm versammelt, während draußen die Sonne in einer Explosion spektakulärer Farben am westlichen Horizont von Coruscant unterging. Einzig Adi Gallias Stuhl war leer.
»Es sieht Qui-Gon nicht ähnlich, einen ausdrücklichen Wunsch des Hohen Rates und des Obersten Kanzlers zu missachten«, meinte Plo Koon.
Yodas Augen klappten auf. Er hob seinen Gimerstock. »Nein. Dies Qui-Gon durchaus ähnlich sieht. Immer nach vorne gewandt, die Lebendige Macht. Im Glauben, dass an seine Taten anpassen die Zukunft sich wird.« Wieder schüttelte er den Kopf.
»Meine Sorge gilt eher der Möglichkeit, dass seine Taten die Kluft zwischen der Republik und dem Senex-Sektor noch vertiefen«, sagte Oppo Rancisis. »Die Ereignisse auf Asmeru haben den Obersten Kanzler Valorum bereits in eine sehr unangenehme Situation gebracht, fürchte ich.«
»Und zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt«, fügte Piell hinzu. »Vandron und die anderen Adelshäuser des Senex-Sektors könnten Asmeru als Beispiel dafür anführen, dass die Republik keinen Respekt vor der Souveränität der äußeren Sektoren hat. Valorums Ziel, das Vertrauen der Randwelten in die Republik zu stärken, könnte dadurch ins Gegenteil verkehrt werden.«
Mace Windu hatte den Mund bereits zu einer Entgegnung geöffnet, als die Tür des Turbolifts sich öffnete und Ki-Adi-Mundi heraustrat.
»Ich unterbreche nur ungern, Meister Windu«, sagte der Cereaner, »aber wir haben eine dringende Nachricht von Qui-Gon Jinn erhalten.«
»Eine Nachricht? Worum geht es?«, fragte der dunkelhäutige Jedi.
»Er und Obi-Wan sind in der Fledermausfalke nach Eriadu unterwegs.«
Yoda riss theatralisch die Augen auf. »Zu Captain Cohl geworden Qui-Gon ist!«
24. Kapitel
Eriadu war ein wichtiger Handelshafen und somit an einen regen Verkehr von Schiffen an seinem verschmutzten Himmel gewöhnt, doch der Handelsgipfel stellte alles bisher Dagewesene in den Schatten. Noch nie waren so viele Flug- und Fahrzeuge im Orbit und auf der Oberfläche des Planeten unterwegs gewesen.
Unter den tausenden Schiffen, die über der Tagseite des Planeten geparkt waren, befand sich auch ein
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