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Schleier der Täuschung

Schleier der Täuschung

Titel: Schleier der Täuschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Handelsföderation ganz zu schweigen. Dennoch hatte sie stets Profite abgeworfen – nicht zuletzt wegen des Namens Valorum.
    Finis’ Verwandte auf Eriadu hatten ihm natürlich angeboten, während des Gipfels in ihren luxuriösen Anwesen und Villen zu wohnen, doch der Oberste Kanzler war einmal mehr dem Ratschlag von Palpatine gefolgt. Er würde im Haus des Vizegouverneurs bleiben, einem alten Bekannten des Senators.
    Der Name dieses Vizegouverneurs war Wilhuff Tarkin, und sein Anwesen erstreckte sich über den blauen Wassern der Bucht.
    Tarkin eilte der Ruf voraus, ein Mann mit großen Ambitionen und revolutionären Ideen zu sein, und dementsprechend sah seine Villa am Meer aus.
    In Sachen Größe konnte sie es mit den Häusern von Valorums reichsten Cousins auf Eriadu aufnehmen, und in ihrer Architektur vermengte sich der klassische Stil des Kerns mit der Verspieltheit des Mittleren Randes. Es gab große, kuppelförmige Räume, vergoldete Säulen und prächtige, auf Hochglanz polierte Steinböden. Dennoch haftete den Zimmern mit ihren hohen Decken und den prunkvollen Kolonnaden etwas Kaltes, Unpersönliches an. Man gewann unwillkürlich den Eindruck, dass die teuren Möbel und gerahmten Kunstwerke nur die Gäste beeindrucken sollten, während der Herr dieses Hauses eigentlich die keimfreie, kantige Sachlichkeit eines Raumkreuzers bevorzugte.
    Valorum betrat das Grundstück umgeben von zahlreichen Senatsgardisten. Sei Taria und die zwölf Mitglieder der Delegation Coruscants folgten ihm, ebenfalls in uniformierter Begleitung. Den Abschluss bildeten Adi Gallia und drei weitere Jedi, die Valorum zugesichert hatten, dass sie sich so unauffällig wie nur möglich verhalten würden.
    Erst im Innern des Hauses gestatteten die Wachen Valorum ein wenig Bewegungsfreiheit, doch nur, weil jeder Gast und jeder Dienerdroide vor ihrer Ankunft gründlich überprüft worden war. Darüber hinaus hatte eine Spezialeinheit die Villa Raum für Raum durchsucht – dieselbe Spezialeinheit, die nun dort ihre Kommandozentrale eingerichtet hatte. Scharfschützen saßen in den Bäumen und kauerten hinter den Brüstungen, Kanonenboote patrouillierten vor der Bucht.
    Auch die Seswenna-Halle war stark bewacht. Die Herrscher von Eriadu hatten dieses Kongressgebäude, das an Eleganz und Prunk selbst Tarkins Villa übertraf, als Versammlungsort gewählt, um zu zeigen, wie ernst sie diesen Handelsgipfel nahmen. Die gewaltige, mosaikverzierte Kuppel ragte auf einem Hügel in der Mitte der Stadt knapp zweihundert Meter in den Himmel empor.
    Valorum hatte damit gerechnet, dass man ihm einen feierlichen Empfang bereiten würde, doch die Menge, die ihn in Tarkins Villa erwartete, überraschte ihn dann doch. Mit Sei Taria an seiner Seite fand er sich in einem ganzen Ballsaal voller Würdenträger wieder, die die verschiedenen Welten aus dem Mittleren und Äußeren Rand vertraten. Da waren Repräsentanten von Sullust, Malastare, Ryloth und Bespin, Freunde, Befürworter und Kritiker von Valorum – und alle brannten sie darauf, ihre Meinung zur Besteuerung der Freihandelszonen kundzutun.
    »Oberster Kanzler Valorum«, erklärte der Mann, der all das organisiert hatte. »Es ist eine Ehre für Eriadu, Euch hier empfangen zu dürfen.«
    Vizegouverneur Tarkin war ein drahtiger Mensch, mit stechenden blauen Augen, eingefallenen Wangen und einem ausdruckslosen Mund. Seine Stirn war hoch und kantig, und unter der straffen Haut seines Gesichts schien sich jeder einzelne Knochen des Schädels abzuzeichnen. Das exakt geschnittene schwarze Haar, das an den Schläfen bereits zurückwich, hatte er streng nach hinten gekämmt. Er stand so kerzengerade wie ein Militäroffizier, gleichzeitig umgab ihn eine Aura aristokratischer Aufdringlichkeit.
    Valorum hatte gehört, dass Tarkin tatsächlich beim Militär gewesen war, zu einer Zeit, als Eriadu noch zu den sogenannten Fernen Regionen gehört hatte.
    »Hat Senator Palpatine Euch hierher begleitet?«, fragte der Vizegouverneur.
    »Er musste sich um einige dringende Angelegenheiten auf Coruscant kümmern«, erklärte Valorum. »Aber ich bin sicher, die Delegation von Naboo wird rechtzeitig zu den Eröffnungsplädoyers des Gipfels auf Eriadu eintreffen.«
    Tarkin warf dem Kanzler einen unverhohlen abschätzenden Blick zu, dann trat er neben ihm in den Ballsaal hinein, und die Menge teilte sich vor ihnen.
    »Es kommt nur selten vor, dass die Politiker, die über die Geschicke der Republik entscheiden, Coruscant verlassen«,

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