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Schleier der Traeume

Schleier der Traeume

Titel: Schleier der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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und hatte sogar erwogen, sich anzusehen, wie die Lebenslinien der drei in näherer Zukunft verliefen. Aber letztlich musste er zugeben, dass beide Liebhaber anständige Männer waren, die sich sehr um Rowan kümmerten und ihr zudem rund um die Uhr Schutz bieten würden. Also hatte er sich Rowans Wünschen gefügt, sich aber versprechen lassen, dass sie ihn anrief, wann immer sie Probleme hatte.
    Sein erstes Telefonat galt Drew, der beschlossen hatte, bis zum Frühling in Halagan zu bleiben und dann nordwärts zu ziehen. Bis dahin würde er die Umstände von Sean Meridens Unfall recherchieren und den Besitzer des Autos ermitteln, das die Blut- und Gewebeproben transportiert hatte. Taske schwante, dass der Lieferwagen nicht zu GenHance gehörte.
    »Ich muss Französisch lernen«, jammerte Drew. »Es gibt kaum Unterlagen auf Englisch, und die Übersetzungsprogramme im Internet spucken nur unsinnige Texte aus.«
    »Hinterlassen Sie ja keine Spuren, mein Freund«, mahnte Taske. »Wer Nathan Frame entführen wollte, hatte keine Skrupel, seine Familie umzubringen. Diesen Leuten passt es sicher nicht, wenn man sie identifiziert.«
    »Noch habe ich bloß einen italienischen Arzt ermittelt, der am Tag des Unglücks in Nizza verschwand«, räumte Drew ein. »Aber ich werde aufpassen. Diese Leute überschreiten offenbar jede Grenze, um zu bekommen, was sie wollen. Wohin reisen Sie jetzt?«
    »Ich denke, ich verbringe den Urlaub in Frankreich«, erwiderte Taske und betrachtete dabei seine Handschuhe.
    »Steht Mr Taske immer so früh auf?«, fragte Morehouse beiläufig.
    »Immer«, gab Findley zurück. »Als ich hier anfing, hab ich mir als Erstes einen lauten Wecker gekauft.« Er wies auf die Wohnung über der Garage. »Mögen Sie eine Tasse Tee?«
    »Wenn ich ihn aufgießen darf. Nichts für ungut, aber Tee ist schließlich das Nationalgetränk meines Landes.«
    »Kein Problem, solange Sie nicht probieren, mir Kaffee zu machen.«
    Die beiden stiegen in Findleys Wohnung hinauf, die Morehouse so gut gefiel wie seine Zimmer im Haupthaus. Während der Verwalter den Kessel aufsetzte, räumte Findley das kleine Bad auf. Als er zu Morehouse zurückkam, hatte der den Tisch gedeckt und den Tee aufgegossen.
    »Wie lange leben Sie schon in den Staaten?«, fragte Findley und setzte sich.
    »Vier Jahre.« Morehouse schenkte ihnen ein und gab sich einen Löffel Zucker in die Tasse. »Ich hatte nicht mit einem so verantwortungsvollen Posten gerechnet, aber als Mr Taske die Tür öffnete, bin ich hindurchgegangen.«
    »Er ist ein guter Mensch – ich habe nie für einen besseren gearbeitet.« Findley warf ihm einen taxierenden Blick zu. »Aber schmachten Sie ihn nicht an – er ist strikt hetero.«
    Morehouse lächelte anerkennend zu dieser scharfsinnigen Beobachtung. »Ich bin nicht auf der Suche nach einem reichen Geliebten.«
    Findley grinste. »Das will ich hoffen. Wir vermissen das Teegebäck von Mrs Wallace hier sehr.«
    Nachdem er rasch den Tisch abgeräumt hatte, ließ er sich von Morehouse beim Abwaschen helfen.
    »Gibt es etwas, das ich über den Haushalt wissen sollte?«, fragte Morehouse dabei.
    »Mr Taske gilt als Exzentriker«, erwiderte Findley vorsichtig. »Er reist ziemlich viel, oft ohne das Personal vorher groß zu informieren. Er ist sehr genau und pünktlich, mitunter etwas speziell und sehr großzügig.«
    »Und wie lange schmachten Sie ihn schon an?«, fragte der Hausverwalter sanft.
    »Seit er mir das Leben gerettet hat.« Findley drehte die Wasserhähne zu. »Und ich denke, daran wird sich nie etwas ändern, innerlich jedenfalls nicht.«
    »Sie sind jung.« Morehouse ergriff kurz seine Hand. »Sie sollten einer anderen Flamme Raum lassen.«
    Findley sah ihn kurz an. »Tatsächlich?«
    »Man weiß nie, was die Zukunft bringt.« Morehouse runzelte die Stirn. »Habe ich etwas Seltsames gesagt?«
    Mit der Hüfte stieß Rowan die Tür zum Krankenzimmer auf. »Ich habe jede Menge überteuerte Schnittblumen dabei«, rief sie und spähte über die Sträuße und Gestecke in ihren Armen hinweg, »und ich brauche jede Menge Platz auf dem Tisch, Taire. Mach mal klar Schiff.«
    Taire nahm Wasserkrug und Glas vom Rolltisch und bewahrte mit einem raschen mentalen Befehl eine Vase vor dem Umkippen. »Mensch, Trick – hast du ein paar Floristen überfallen?«
    Rowan schaffte es, die Vasen abzustellen, ohne dass die Patientin nass wurde. »Ich spiele Blumenbotin. Die Orchideen sind von Samuel, die Rosen von Jean-Marc und die Wildblumen

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