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Schleier der Traeume

Schleier der Traeume

Titel: Schleier der Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Viehl
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seine Kiefer mahlten. »Du bist mehr für mich als nur ein Körper.«
    »Du für mich auch. Und er auch.« Sie seufzte. »Sicher, wenn wir das nicht lösen können, kann ich hier aufhören und mich vom Acker machen. Es gibt jede Menge eindimensionale Kerle. Sicher triffst du eines Tages eine, die Verständnis dafür hat, dass du dich Abend für Abend in einen Werkoch verwandelst.«
    Jetzt sah er sie an. »Ich war der Küchenchef. Er war nur ein Haufen Reagenzgläser.« Er sah ihr auf den Mund. »Was sagt er darüber?«
    »Er macht sich Sorgen um dich«, erwiderte sie und küsste sein Kinn. »Genau wie ich.«
    Sean schnaubte verächtlich. »Na sicher. Er hat sich solche Sorgen gemacht, dass er sich verwandelt hat, während er dich bumste.«
    »Ich habe ihn darum gebeten, damit du es erfährst.« Sie strich ihm mit der Hand durchs kurze Haar. »Er hat auch gesagt, er überlässt dich mir, wenn du darauf bestehst.« Als er sie anstarrte, nickte sie. »Er weiß, dass es dein Körper ist, Sean. Du hast in dieser Sache das letzte Wort.«
    »Ja.« Seine Miene verlor etwas von ihrer Härte, und er rollte sich auf den Rücken, was sie dazu brachte, sich auf ihn zu setzen. »Mit uns beiden wirst du nicht viel Schlaf bekommen, Törtchen.«
    »Mir gefällt das so.« Sie schmiegte sich eng an ihn. »Und verdammt – wer braucht schon Schlaf?«

Epilog
    »Hoff durch diesen Autounfall zu verlieren, war bedauerlich, Elliot«, sagte Genaro, »aber Delaporte hat die Überreste identifiziert und aus der Leichenhalle eine DNA -Probe mitgebracht, um seinen Befund zu bestätigen. Sie ist tot – so wie Gerald King. Damit ist die Sache abgeschlossen.«
    Kirchner war nicht zufrieden. »Was ist mit der Erbin von Kings Vermögen?«
    »Die ist sechzehn«, erwiderte Genaro. »Zu jung, um zu den Kyndred zu gehören. Wenn sie sich von ihren Verletzungen erholt hat, kommt sie auf eine Privatschule und verbringt die Sommer bei ihrem Onkel auf Martha’s Vineyard. Ich denke, sie weiß nicht mal, wie man ›transgen‹ schreibt.«
    »Das gefällt mir nicht.« Der Genetiker sah Delaporte an. »Sie hätten Hoff an dem Abend herschaffen sollen, an dem unsere Suchmannschaft in New York verschwunden ist.«
    Der Sicherheitschef zuckte mit den Achseln. »Mr Genaro wollte, dass sie tags darauf wie üblich zur Arbeit kommt und hier im Gebäude festgesetzt wird. Ich kann nur tun, was mir befohlen wird, Doktor.«
    Die Miene des Arztes verdunkelte sich. »Und doch schaffen Sie es immer, etwas zu versieben.«
    »Würden Sie uns bitte entschuldigen, Delaporte?« Genaro fuhr erst fort, als der Sicherheitschef das Konferenzzimmer verlassen hatte. »Don Delaporte ist nun zweiundzwanzig Jahre für die Sicherheit bei GenHance zuständig, Elliot. Seine Loyalität zum Unternehmen – zu mir – steht außer Frage.«
    »Er war es, der Nella Hoff zuletzt lebend gesehen hat«, erwiderte Kirchner. »Er hat Bradford Lawson Eintritt ins Gebäude gewährt, und nur so konnte Lawson das Transerum und die Vorläuferzellen stehlen. Und es ist ihm nicht gelungen, Andrew Riordan, der uns ausspioniert hat, zu enttarnen oder zu fassen. Delaporte ist absolut inkompetent.«
    »Das sehe ich anders.«
    »Das ist Ihr Vorrecht«, gab Kirchner zurück. »Aber wie viele Fehler muss Delaporte noch machen, bis Sie erkennen, dass er eine Belastung ist?«
    »Sie werden langsam paranoid, Elliot.« Genaro erhob sich vom Konferenztisch. »Nehmen Sie sich doch den Rest der Woche frei und verbringen Sie etwas Zeit mit der Familie – vielleicht rückt das Ihre Perspektive ein wenig zurecht.«
    Delaporte wartete im Labor auf Genaro. »Dr. Kirchner wirkte aufgebracht.«
    »Das ist er. Er kann Nella Hoffs Experimente nicht rekonstruieren. Anscheinend hat sie einige ihrer Notizen beiseitegeschafft oder zerstört.« Der Vorstandschef sah sich auf dem Monitor die Simulation an. »Und er gibt Ihnen die Schuld daran, dass er keine Fortschritte macht.«
    Delaporte nickte unbeeindruckt. »Der Doktor kommt mit Misserfolgen einfach nicht klar.«
    »Ich auch nicht, Don.« Genaro betrachtete ihn. »Wir arbeiten schon lange zusammen. Für mich wäre es persönlich wie beruflich ein Verlust, Ihnen kündigen zu müssen.«
    »Dann werde ich es mir zur Aufgabe machen, Ihnen dafür nie einen Grund zu geben, Sir«, antwortete Delaporte.
    Einige Wochen nach dieser Besprechung fuhr Delaporte auf ein Jagdwochenende in seine Berghütte. Er lud Genaro zum Mitkommen ein, doch der hatte eine wichtige Verpflichtung und lehnte ab.

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