Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schleier und Schwert

Schleier und Schwert

Titel: Schleier und Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: brisbin
Vom Netzwerk:
deutet auf die Frau, die ihren nackten Körper von Blut und anderen Körpersäften gereinigt hatte und nun mit gebeugtem Kopf zu ihnen kam, bereit, erneut zu beginnen.
    „Ich habe viel zu tun, Mylord“, erklärte Sigurd, öffnete die Tür und ging hinaus. Der Mann war wirklich zu ernst, um einen Spaß zu genießen.
    Thorfinn stieß die Tür zu. Als er sich umdrehte, fand er die Hure zu seinen Füßen vor. Wenn sie glaubte, dass seine durch Sigurds Nachrichten aufgeheiterte Stimmung seine „Aufmerksamkeiten“ für sie mildern würde, so hatte sie sich getäuscht. Thorfinn ließ sie am Boden knien und ging zu dem hölzernen Schrank, der seine Sammlung an Folterinstrumenten enthielt.
    Er entnahm ihm eine der Peitschen. Er mochte sie am liebsten, weil man mit ihr besonders exquisite Qualen hervorrufen konnte. Er entrollte sie und ließ sie neben sich über den Boden schleifen. Die metallenen Spitzen an den Schnüren kratzten über den Boden, während er zu der Frau zurückging. Sie starrte die Peitsche und dann ihn an, als er sie jetzt über ihren Kopf schwang und dann damit auf den Boden schlug, wo sie kniete. Beim dritten Mal trafen die Metallspitzen ihre Schultern. Jetzt trat nackte Angst in die Augen der Frau, und sie schüttelte den Kopf, als ihre Blicke sich trafen.
    Ach ja, dachte er, während sein Schaft wieder hart wurde, es gab noch so viel zu tun, und man konnte es auf so viele Arten genießen.

14. KAPITEL
    „Margriet? Ihr müsst aufwachen.“
    Sie hatte es gehört. Sie hatte es auch schon die paar Male zuvor gehört, als die Worte versuchten, die Dunkelheit zu durchdringen, die sie umfangen hielt. Aber wieder konnte sie nicht antworten.
    „Margriet!“, rief er jetzt noch lauter. Sein Rufen bereitete ihr Kopfschmerzen. Oder hatte sie bereits Kopfschmerzen und seine Stimme machte alles nur schlimmer?
    Schließlich vermochte sie nicht länger, dagegen anzukämpfen. Sie öffnete die Augen und sah, dass vier Gesichter auf sie herabblickten – Rurik, Thora, Harald und Donald. Donald? Sie sah sich nach der Person um, die eigentlich auch hätte da sein müssen und es nicht war – Elspeth.
    „Elspeth?“ Sie stützte sich auf die Ellbogen und suchte nach dem Mädchen.
    Das Schweigen, das auf ihre Frage folgte, verriet Margriet, dass etwas nicht stimmte. Rurik schickte die anderen aus dem Raum. Dann drehte er sich wieder zu ihr um.
    „Warum habt Ihr nach Elspeth gefragt?“
    Margriet ließ sich zurücksinken. Sie zog die Decke bis zum Hals und rückte das Tuch um ihren Kopf zurecht. Wie es schien, wachte Thora zu jeder Zeit über ihre Sittsamkeit.
    „Sie war gestern Abend sehr aufgeregt, Rurik.“ Jetzt sah sie, dass Licht in das Gemach fiel. Der Morgen war also bereits angebrochen.
    „Wie spät ist es?“
    „Fast schon Mittag.“
    „Nein, das kann nicht sein“, meinte sie kopfschüttelnd. „Ihr sagtet doch, wir würden sofort nach Sonnenaufgang aufbrechen.“ Rurik setzte sich jetzt auf die Bettkante, und Margriet rückte zur Seite, um ihm Platz zu machen.
    „Elspeth ist verschwunden.“
    Das konnte nicht sein. Sie hatten in demselben Bett geschlafen. Sie hätte es doch merken müssen. Sie war doch diejenige, die nie tief schlief. Sie war diejenige, die bei dem kleinsten Geräusch aufwachte.
    Außer, etwas hätte bewirkt, dass es dieses Mal nicht so war. Margriet blickte sich im Raum um und sah den Becher auf dem kleinen Tisch neben dem Bett.
    „Wann habt Ihr sie das letzte Mal gesehen, Schwester?“
    „Gestern Abend. Nachdem Ihr gegangen wart, sprach ich mit ihr wegen Sven und
    Habt Ihr Sven nach ihr gefragt?“
    Noch bevor er etwas sagte, verriet ihr sein ernster Blick die Antwort. „Er wird auch vermisst.“
    „Rurik! Wir müssen sie finden“, schrie sie auf. Sie griff nach der Decke. Sie musste sofort aufstehen und sich ankleiden, damit sie auf die Suche gehen konnten. „Ich bitte Euch zu gehen, damit ich aufstehen kann.“
    Er schenkte ihren Worten keine Beachtung, sondern blieb, wo er war. „Habt Ihr irgendetwas gehört? War irgendjemand im Gemach? Stimmte irgendetwas nicht?“
    Margriet lehnte sich wieder zurück und dachte über Elspeths Benehmen nach. „Sie weinte, nachdem ich mit ihr gesprochen hatte. Aber dann bot sie mir einen Heiltrank an, den Thora heraufgeschickt hatte. Er sollte mich stärken.“
    „Ich fürchte, das war ein Schlaftrunk. Ihr solltet nichts von ihrem Verschwinden bemerken“, meinte er. „Vermutlich weiß Thora nichts von einem Trank.“
    Dann stand er auf und deutete auf die Kleider, die über dem

Weitere Kostenlose Bücher