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Schließe deine Augen

Schließe deine Augen

Titel: Schließe deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Verdon
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Blatts in Gurneys Schoß. Gurney stellte fest, dass es ein nützliches Hilfsmittel war, um die Tonspur zu verstehen.
    Scott Ashton: Sehr glücklich, Chief.
    Carol Luntz: Ich wollte ja auch nur sagen, wie perfekt heute alles ist – kein Ungeziefer, kein Regen, keine Probleme. Dann noch diese herrliche Musik und überall attraktive Männer …
    Chief Luntz: Wie läuft es mit dem mexikanischen Genie?
    Scott Ashton: Wenn ich das nur wüsste. Manchmal …
    Carol Luntz: Ich habe gehört, es hat … merkwürdige … ich weiß nicht, ich möchte keinen Klatsch nachplappern …
    Scott Ashton: Hector macht gerade eine emotional schwierige Phase durch. In letzter Zeit hat sich sein Verhalten verändert. Das ist wahrscheinlich aufgefallen. Wenn Sie was beobachtet haben, würde mich das sehr interessieren.
    Carol Luntz: Na ja, persönlich beobachtet habe ich es nicht, nicht direkt … nur Gerüchte, aber auf Gerüchte gebe ich nichts.
    Scott Ashton: Oh, einen Moment bitte. Entschuldigen Sie mich kurz. Ich glaube, Jillian winkt mir.
    Hardwick drückte auf Pause. »Siehst du das? Ganz links am Bildrand?« Die in der Bewegung erstarrte Jillian schaute in Ashtons Richtung und deutete auf die goldene Uhr an ihrem linken Handgelenk. Hardwick schaltete wieder auf Play, und das Geschehen lief weiter. Während Ashton sich einen Weg durch die Gäste zu Jillian bahnte, setzten Chief Luntz und seine Frau das Gespräch ohne ihn fort. Gurney konnte das meiste gut verstehen und musste nur gelegentlich einen Blick auf das Protokoll werfen.
    Chief Luntz: Willst du ihm etwa von dieser Geschichte mit Kiki Muller erzählen?
    Carol Luntz: Findest du nicht, er hat ein Recht darauf?
    Chief Luntz: Du weißt doch nicht mal, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat.
    Carol Luntz: Ich glaube, das ist nicht nur ein Gerücht.
    Chief Luntz: Ja, ja, du glaubst es. Aber du weißt es nicht.
    Carol Luntz: Wenn jemand, der in deinem Haus wohnt und von dir sein Essen bekommt, heimlich die Frau vom Nachbarn vögelt, würdest du das nicht erfahren wollen?
    Chief Luntz: Ich sage nur, dass du es nicht weißt.
    Carol Luntz: Muss ich dafür erst Bilder sehen?
    Chief Luntz: Das wäre nicht schlecht.
    Carol Luntz: Hör schon auf mit den Faxen, Burt. Wenn so ein komischer Mexikaner in deinem Haus leben und Charley Maxons Frau vögeln würde, was würdest du denn tun – auf Bilder warten?
    Chief Luntz: Gottverdammte Scheiße, Carol …
    Carol Luntz: Burt, das ist Blasphemie. Ich hab dir schon soundso oft gesagt, du sollst das lassen.
    Chief Luntz: Okay, keine Blasphemie. Hör zu, worauf ich rauswill: Du hast was von jemandem gehört, der was von jemandem gehört hat, der was von jemandem gehört hat …
    Carol Luntz: Das reicht, Burt. Spar dir deinen Sarkasmus.
    Sie schwiegen. Nach ungefähr einer Minute versuchte der Chief, eins der Kanapees auf seiner linken Hand in den Mund zu manövrieren, und schaffte es schließlich, indem er den unteren Teil seines Glases als eine Art Schaufel benutzte. Mit einer Grimasse wandte sich seine Frau ab, leerte ihren Drink und fing an, mit dem Fuß im Rhythmus der Musik aus dem kleinen Parthenon zu wippen. Ihr Gesichtsausdruck wurde fröhlich, fast manisch, bis ihr Blick durch die Menge huschte, als würde er nach einer versprochenen Berühmtheit suchen. Als sich ein Kellner mit einem Tablett voller Drinks näherte, tauschte sie ihr leeres Glas gegen ein volles. Ihr Mann beobachtete sie mit zusammengekniffenen Lippen.
    Chief Luntz: Vielleicht solltest du dich etwas bremsen.
    Carol Luntz: Wie bitte?
    Chief Luntz: Du hast mich genau verstanden.
    Carol Luntz: Jemand muss schließlich die Wahrheit sagen.
    Chief Luntz: Welche Wahrheit?
    Carol Luntz: Die Wahrheit über Scotts schleimigen Mexikaner.
    Chief Luntz: Die Wahrheit? Oder nur ein krankes kleines Gerücht, das eine deiner blöden Freundinnen noch kräftig ausgeschmückt hat – mit anderen Worten verleumderischer Bockmist, mit dem man sich eine Klage einhandeln kann?
    Während der Polizeichef und seine Frau allmählich die Beherrschung verloren, waren Ashton und Jillian links im Hintergrund zu erkennen, so weit von der Kamera entfernt, dass ihre Unterhaltung nicht zu hören war. Schließlich wandte sich Jillian ab und marschierte Richtung Cottage, dessen Rückseite an das Waldstück hinter dem Rasen grenzte. Ashton strebte mit einem beunruhigten Stirnrunzeln zurück zum Ehepaar Luntz.
    Als Carol Luntz ihn bemerkte, trank sie ihre Margarita mit zwei raschen Schlucken leer. Ihr Mann

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