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Schlimmes Ende

Titel: Schlimmes Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip Ardagh
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gar keinen Umständen, außer um aufs Klo zu gehen«, erinnerte Mrs Dickens ihren Mann.
    »Dann gehen wir doch mal aufs Klo!«, schrie Mr Dickens.
    »Gute Idee!«, sagte Mrs Dickens, und beide sprangen aus dem Bett -, Sekunden bevor das ganze Papierbettzeug mit einem sehr hübschen FFFUUUSCH orangefarbener Flammen aufloderte.
    Als sie das Klo erreichten - weil sie fanden, es wäre geschummelt,
wenn sie nicht auch tatsächlich aufs Klo gingen -, brannte das Klo ebenfalls. Sowie auch die Treppe, ihr Schlafzimmer, Eddies Schlafzimmer, das Dach und so gut wie etwa alles im Obergeschoss.
    »Meine Güte«, sagte Mrs Dickens. »Was sollen wir bloß tun?«
    Sie beschlossen, in Panik auszubrechen, was unter diesen Umständen sehr vernünftig war, weil es nicht viel gab, was sie sonst hätten tun können. Die Gans war unterdessen aus dem Fenster geflogen und schnatterte nach Herzenslust.
    Wo wir gerade von »unterdessen« sprechen - wie ich unlängst, falls du dich erinnerst -, saß Eddie unterdessen auf dem Rand eines Metallbetts in einer feuchten Zelle eines gefängnisähnlichen Riesengebäudes namens Sankt-Fürchterlich-Heim für dankbare Waisen.

    Worte, die seine kluge alte Mutter einst gesprochen, kamen
ihm wieder in den Sinn. Sie hatte sie geäußert, bevor er mit dem Wahnsinnigen Onkel Jack aufgebrochen war: »Pass bitte auf, dass du nicht fälschlich für ein Waisenkind gehalten wirst, welches ausgerissen ist, denn dann wird man dich ins Waisenhaus bringen, allwo du Grausamkeit, Not und Elend erleiden wirst«, hatte sie gesagt.
    Und jetzt war Eddie hier…
    Wirklich ärgerlich ist, dass wir nicht wissen, wie er hierher geraten ist. Wir hatten so viel mit diesem Unterdessen-in-Eddies-Elternhaus zu tun, dass wir den Haupthandlungsstrang verpasst haben. Vielleicht werden wir nie herausfinden, wie es ihn an diesen gottverlassenen Ort verschlagen hat. Vielleicht werden wir es in der nächsten Folge herausfinden.
    Unterdessen müssen wir Eddie verängstigt und allein in seiner Zelle zurücklassen, während seine Eltern im Obergeschoss eines brennenden Gebäudes in der Falle sitzen.
    Manchmal kann das Leben richtig hart sein.

FOLGE 7
    Ausbruch und Flucht!
    In welcher wir endlich auf unseren armen
alten Eddie zurückkommen

    O meine Güte, Mr Dickens!«, schrie Mrs Dickens. »Was werden wir denn jetzt bloß tun?«
    »Tun, Mrs Dickens?«, sagte ihr Mann. »Na, wir werden natürlich verbrennen.«
    »Meinst du, das war es, was Dr. Keks vorgehabt hatte?«, fragte Mrs Dickens und schlug die Reihe kleiner orangefarbener Flammen aus, die unten am Saum ihres Nachthemds leckten.
    »Na ja, wenn wir verbrutzeln, heilt uns das ganz bestimmt von unserer schrecklichen Krankheit«, machte Eddies Vater geltend.
    Jemand, der zufällig Zeuge dieser Konversation geworden wäre, hätte nie erraten, dass dies dieselben beiden Menschen waren, die, nur wenige Augenblicke zuvor, noch in schreckliche Panik ausgebrochen waren.

    Jemandem, der zufällig Zeuge dieser Konversation geworden wäre, wäre auch sehr heiß geworden. Der Grund dafür, dass Eddies Eltern plötzlich so ruhig waren, war der, dass sie sich im Badezimmer befanden, und im Badezimmer befand sich ein Schränkchen, in welchem sich eine Flasche befand, welche Dr. Keks’ patentierte Antipanikpillen enthielt. Mr und Mrs Dickens hatten beide eine Hand voll eingenommen.
    Der Grund dafür, dass jedem, der zufällig Zeuge dieser Konversation geworden wäre, auch sehr heiß geworden wäre, war der, dass das Badezimmer inzwischen zum Feuerofen geworden war.
    Die Rauchmeldegans der Dickensens war, unterdessen, zum nächsten Haus geflogen - zum Kleinen Gutshof, welcher der Familie Thackery gehörte - und berichtete aufgeregt der dortigen Rauchmeldegans, was geschehen war.
    Hier folgt eine Rohübersetzung des Gesprächs, welches die beiden Vögel miteinander führten:
    Thackery-Gans:
Du riechst nach Rauch, Myrtle.
Dickens-Gans:
Kaum überraschend, Agnes.
Der Dickens’sche Wohnsitz ist in Flammen aufgegangen.
Thackery-Gans:
Meine Güte.
Dickens-Gans:
Ja. Wirklich schade.
    Unglücklicherweise war alles, was die Tochter der Thackerys - die zu dem Zeitpunkt in der Nähe der Gänse saß - hörte, dies:
    Thackery-Gans: Schnatter schnatter
schnatter schnatter, schnatter.
Dickens-Gans:
Schnatter schnatter, schnatter. Schnatter schnatter schnatter schnatter schnatter schnatter schnatter.
Thackery-Gans:
Schnatter schnatter.
Dickens-Gans:
Schnatter. Schnatter schnatter.

    Selbst wenn sie jedes Wort

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