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Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Schloss der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Schloss der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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sieeinzulassen, oder weil ich Schwächen zeigte – da ich immer noch kein richtiger Engel war?
    Ich verdrängte meinen Frust, kehrte dem Wald den Rücken und schlug den Weg zum Schloss ein. In meinem warmen Zimmer könnte ich mir ebenso gut den Kopf darüber zerbrechen wie hier in der eisigen Nachtluft.
    Als das Schloss in Sichtweite war, entdeckte ich eine menschliche Gestalt über die Wiese zum Schloss huschen: Aron! Eindeutig!
    Was hatte er ausgerechnet jetzt hier draußen zu suchen? Mich? Dann wäre er nicht aus der Richtung gekommen, wo die Steingräber lagen. Hatte er etwas mit der Totenwächterin zu schaffen? So, wie sie sich unterhalten hatten, schienen sie sich mehr als gut zu kennen.
    Sie gehört nicht hierher, hatte er zu Christopher gesagt. Hatte Aron etwas geplant, als er die Totenwächterin herbeirief?
    Ein übler Verdacht keimte in mir auf.
    Ich spurtete über den knirschenden Kiesweg und bekam Aron gerade noch zu fassen, bevor er im Schloss verschwand.
    »Wo warst du?«, fragte ich ihn mit eisiger Stimme, damit er nicht abstreiten konnte, dass er weg war.
    Aron musterte mich, sichtlich überrascht von meinem nächtlichen Erscheinen, und ging zur Gegenwehr über – sicher um mich einzuschüchtern.
    »Ich? Das sollte ich dich fragen! Hatte ich dir nicht verboten, nachts das Schloss zu verlassen?! Was tust du hier, allein, mitten in der Dunkelheit?«
    »Ehrlich gesagt bin ich mir darüber selbst nicht so genau im Klaren, aber ich gehe davon aus, dass du mehr darüber weißt als ich.«
    »Was soll das, Lynn! Merkst du nicht, wie lächerlich du klingst?«, höhnte Aron.
    Ich ließ mich nicht beirren. »Du warst bei ihr, nicht wahr?«
    Mit einer übertrieben langsamen Geste zog Aron seine linke Augenbraue nach oben. »Ihr?«
    »Ja, der Totenwächterin! Ich hab genau gesehen, aus welcher Richtung du gekommen bist. Und ich weiß auch, warum: Ihr beide kennt euch besser, als du je zugeben würdest.«
    Aron schenkte mir ein müdes Lächeln, bevor sein Blick auf meinem Pyjama hängenblieb. »Wir sollten das besser drinnen besprechen – du frierst dich sonst noch zu Tode.«
    Ich schüttelte mein Unbehagen über seine letzten Worte ab und folgte ihm ins Schloss.
    In der gemütlich eingerichteten Bibliothek, die normalerweise nur den Tutoren und Lehrern zur Verfügung stand, bat er mich, auf einem der moosgrünen Ledersofas Platz zu nehmen, bevor er die Glut in dem großen, offenen Kamin neu entfachte. Danach holte er einen riesigen Wollpulli aus einem der Nebenzimmer und eine Decke, die er um meine zitternden Schultern legte.
    »Du bist weiß wie ein Leichentuch. Wärm dich erst einmal auf, bevor wir uns unterhalten.«
    Aron ließ mir Zeit – oder sich. Ich war froh, dass er diesmal auf den Tee, den er mir bei solchen Gelegenheiten gerne einflößte, verzichtete.
    »Lynn, was hat dich aus dem Schloss getrieben?«, begann er milde.
    »Deine Freundin, wer sonst!«
    »Meine Freundin?« Aron sah mich an, als stünde ich kurz davor, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden.
    »Ja, die Totenwächterin. Sie hat mich gerufen!«, zischte ich aufgebracht.
    Alle Sanftmütigkeit verschwand aus Arons Miene. Stattdessen kniff er seine Augenlider zusammen und betrachtete mich wieder mit diesem seltsamen Luchsblick . Vermutlich, um in meinem Gesicht – oder Geist? – irgendetwas Aufschlussreiches zu entdecken.
    »Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?«, blaffte ich ihn an. »Oder ist es dir peinlich, zugeben zu müssen, dass du mit ihr unter einer Decke steckst?«
    »Stopp!« Aron war sichtlich bemüht, sich unter Kontrolle zu halten. »Was du mir da vorwirfst, ist ungeheuerlich! Aber ich kann dir versichern, dass mich nichts dergleichen mit der Totenwächterin verbindet.«
    »Warum solltest du sonst bei ihr gewesen sein?« Ich hoffte, die Oberhand über das Gespräch gewinnen und Aron zu einem Eingeständnis zwingen zu können, indem ich ihn zu einer Antwort drängte.
    »Deinetwegen habe ich ihr einen Besuch abgestattet.«
    Meine Miene versteinerte. »Meinetwegen?«
    »Ja, aber bevor ich dir alles erzähle, möchte ich von dir eine Erklärung, warum du offensichtlich Hals über Kopf dein Zimmer verlassen hast und aus dem Schloss gelaufen bist.«
    »Kannst du dir das nicht denken? Wenn du gerade bei ihr warst, müsstest du das eigentlich wissen!«
    Aron schüttelte den Kopf. »Tut mir leid. Ich habe nicht die blasseste Ahnung.«
    »Nein?!« Ich glaubte ihm kein Wort. »Sie hat mich zu sich gerufen. Allerdings weiß ich

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