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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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seinen leblosen Augen auf. Langsam hob er die Hand und schlug Eloise so fest ins Gesicht, dass sie mehrere Schritte weit durch die Luft flog, ehe sie zu Füßen eines der Wolfshunde landete.
    »Nein!« Marjorie stürzte an Eloises Seite, drückte sie an sich und strich ihr beruhigend über das Haar.
    »Ich wüsste zu gern, welcher Mann oder welche Frau Euch töten wird«, sagte Hastings. »Noch ist völlig offen, wem die Ehre zu Teil werden wird, Euch zur Hölle zu schicken.«
    »Könnt Ihr denn nur über Gewalt sprechen? Glaubt
    Ihr allen Ernstes, Ihr oder Euer Mann dort drüben wäre in der Lage, mir etwas anzuhaben? Ihr langweilt mich mit Euren leeren, immer gleichen Drohungen. Wenn Ihr erst mir gehört, werdet Ihr sehen, wie hilflos Ihr seid.« De Luci sank in den Lehnstuhl des Burgherren. »Ich habe Hunger. Es ist Zeit für das Abendessen.«
    Hastings begriff, dass sein Ausbruch Eloise gegenüber seine Wut vorübergehend gemildert hatte. Was für ein schrecklicher Mann.
    »Ich möchte, dass ihr Euch für mich badet und parfümiert. Marjorie sagte mir, dass Ihr Euch mit Kräutern , und Düften auskennt. Wenn Ihr mir nicht zu Gefallen seid, ist es mit diesem Hurensohn von Ehemann schneller aus, als Ihr blinzeln könnt.«
    »Ich werde Euch zu Gefallen sein«, sagte Hastings und sah zum ersten Mal zu ihrem Mann hinüber. Severin stand zwischen zwei von de Lucis Männern, die Hände auf den Rücken gebunden. Er war schmutzig, seine Kleider zerrissen, aber er schien unverletzt. Beschwörend sah sie ihn an und hoffte, er würde nicht auf ihre Worte reagieren. Severin sagte nichts. Seine Augen waren ausschließlich auf Richard de Luci gerichtet, nicht auf sie.
    Severin begann seine Finger zu bewegen und von einem Bein auf das andere zu treten, um wieder Gefühl in seine Glieder zu bringen. »Wissen Eure Männer, dass sie ihr Leben verwirken, wenn sie Euch in Eurem Wahnsinn weiter folgen?«, knurrte er.
    »Meine Männer stehen bedingungslos zu mir«, entgegnete Lord Richard. Trotzdem warf er Ibac, der zu Severins Rechten stand, einen misstrauischen Blick zu. »Sie würden mir bis in die Hölle folgen, wenn ich es nur sage.«
    »Das werden sie wohl auch müssen«, entgegnete Severin. »Das verspreche ich Euch.«
    Hastings sah, wie de Lucis unbändige Wut zurückkehrte. Severin war völlig wehrlos. Er konnte nichts tun, um sich selbst zu schützen. Schnell entschlossen trat sie vor und berührte de Lucis Arm.
    Doch als er sich zu ihr umdrehte, fiel ihr unglücklicherweise nichts ein, was sie sagen könnte. Am liebsten hätte sie ihn umgebracht, aber es war wohl nicht klug, ihm damit noch einmal zu kommen. Nicht in diesem Augenblick.
    »Ich habe Durst«, sagte sie. »Kann ich etwas Wein haben?«
    De Luci wurde wieder ruhiger. Einem rundlichen Mädchen, das im Schatten der Mauern stand, rief er zu: »Bring Wein! Aber verdünne ihn nicht mit Wasser, oder ich schneide dir die Kehle durch. Ich merke an deinem Atem, wenn du versuchst, selbst davon zu trinken.«
    Als er sich wieder Hastings zuwandte, fiel sein Blick auf seine Tochter, die Marjorie immer noch in den Armen hielt. »Wozu tröstet du dieses Balg? Sie ist genauso schlecht wie es ihre Mutter war. Eines Tages wird sie sich gegen dich wenden, Marjorie. Ich habe dich gewarnt. Sie mag noch jung sein, aber sie ist durch und durch böse.«
    Hastings dachte, dass wenn dieses Kind etwas Böses in sich trug, es zweifellos dem Erbe ihres Vaters zu verdanken wäre. Sie schaute Severin an. Seinen tief dunklen Augen war anzusehen, wie fieberhaft er nachdachte. Aber was konnten er oder sie im Moment schon ausrichten?
    Dann wusste sie es. Sie musste de Luci töten, und wenn sie selbst dabei umkam. Andernfalls würde er Severin umbringen. Bei dem bloßen Gedanken schüttelte es sie. Nein, dass durfte sie niemals zulassen.
    Während Hastings an dem sauren Wein nippte, den das Mädchen ihr gebracht hatte, beobachtete sie, wie Diener auf großen Platten die Speisen für das frühe
    Abendessen hereinbrachten. Gefolgsleute betraten wortlos und in gedrückter Stimmung den Großen Saal, ohne ihren Herrn anzusehen. Ibac führte Severin an einen Tisch und löste die Fesseln an seinen Händen, damit er essen konnte.
    Ihr entging nicht, wie Severin zunächst mit einer Mischung aus Überraschung und Erleichterung, dann beinahe mit Freude reagierte, die er jedoch rasch zu verbergen wusste. Sie fühlte, wie sie wieder ruhiger wurde.
    Das gebratene Wildschwein war trocken und hart wie Marellas neuer

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