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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Eurem Mann und den übrigen Leuten, die ich hier auf Sedgewick vorgefunden habe. Ein Jammer, dass ihn das Schweißfieber nicht erwischt hat, er ist gesund und munter. Allerdings scheint ihm der Kerker nicht zu behagen. Kommt her zu mir, Hastings, und lasst Euch anschauen.«
    Sie hatte nicht die Absicht, sich ihm zu nähern, spürte aber Ibacs Hand im Rücken, die sie gegen ihren Willen vorwärts schob.
    »Ihr seht aus wie eine Hexe und riecht wie die Wolfshunde.«
    Verächtlich sah sie sich um, dann wandte sie sich wieder ihm wieder zu und sagte: »Wenn ich gezwungen wäre, hier zu bleiben, solange die Burg in Euren und Marjories Händen ist, würde ich binnen einer Woche so grauenvoll stinken wie dieser Saal. Aber glücklicherweise werde ich lange fort sein, bevor es so weit kommen kann.«
    Richard de Luci sprang auf und stürmte mit erhobener Faust auf sie zu. »Verfluchtes Weibsbild!«
    Er war so wütend, dass er zitterte. Ibac hielt die Luft an und schob sich vor sie. »Sie ist noch schwach und krank, Mylord. Gewiss wird sie sich fügsamer zeigen, wenn sie wieder ganz bei sich ist.«
    Hastings dachte, de Luci würde Ibac erschlagen, aber im letzten Moment zog er die Hand zurück.
    »Bringt Lord Severin her. Ich möchte ihm mitteilen, was ihn erwartet.«
    Stumm stand Marjorie da und starrte Richard de Luci an. Hastings entdeckte Eloise unter einem der Tische, wo sie sich versteckte. Hatte ihr Vater sie wieder geschlagen?
    »Ich frage mich«, sagte de Luci langsam und schaute auf Hastings' Brüste, »ob ich Euch nicht vor Severins Augen vergewaltigen soll. Meint Ihr, dass er Euch auch nur eines Blickes würdigen wird, wenn er zur gleichen Zeit Marjorie in den Armen halten darf?«

Kapitel Einunddreißig
    Hastings gönnte ihm nicht die Genugtuung, auch nur mit der Wimper zu zucken, aber das Bild, das er heraufbeschwor, verursachte einen wilden Schmerz. Ohne zu zögern, erwiderte sie mit harter Stimme: »Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich genau, de Luci, wenn Ihr mich auch nur anrührt, bringe ich Euch um.« Hinter ihrem Rücken hörte sie, wie Ibac aufstöhnte. Ihr blieb keine Zeit auszuweichen. De Luci hatte sich bereits auf sie gestürzt. Er drehte ihr die Arme auf den Rücken und stieß sie in die schmutzigen Binsen. Gerade wollte er ausholen und sie treten, als er es sich anders überlegte, sie am Arm packte und wieder hochriss.
    »Wagt es nie wieder, so mit mir zu sprechen, Mylady.« Er packte die Vorderseite ihres Kleides und riss daran. Die feine Wolle bot keinen Widerstand. Beim Anblick ihres Unterkleids gab er ein Grunzen von sich, griff wieder zu und riss es auseinander.
    »Wer hätte gedacht, dass die Natur es so gut mit Euch gemeint hat«, sagte er anerkennend und glotzte sie an. Er streckte die Hand aus, um ihre Brust zu befühlen. »Marjorie hat mir gesagt, Ihr wäret nichts im Vergleich zu ihr. Wie eigenartig. Ich werde wohl ein Wörtchen mit ihr reden müssen. Frauen haben zu gehorchen.«
    »Fasst mich nicht an!«
    »Wenn Ihr auch nur einen Mucks macht, reiße ich Euch die Kleider ganz vom Leib, hier, vor all meinen Männern.«
    Ganz leicht berührten seine Finger ihre Brust.
    Severin heulte lauter auf als der Wolfshund Edgar. »Nehmt Eure Hand von ihr!«
    Richard de Luci drehte sich lächelnd um. »Ah, da ist er ja. Und jetzt, wo wir alle beisammen sind und meine arme Marjorie erfahren musste, dass er seine Frau ihren Reizen vorzieht, wird sie sich wohl leichter mit dem Gedanken anfreunden, dass Ihr sterben werdet.«
    Marjorie fuhr hoch, Hastings konnte es sehen. Vielleicht konnte Marjorie ja Severin retten. Sie hatte von jenen anderen Möglichkeiten gesprochen, was immer sie damit gemeint haben mochte. De Luci wandte sich Severin zu. So unauffällig wie möglich raffte Hastings die Stofffetzen über ihrer Brust zusammen. Sie wollte vermeiden, dass de Luci wieder auf sie aufmerksam wurde. Er ging zu seinem Stuhl zurück. Als er Eloise unter einem der langen Tische entdeckte, blieb er stehen. Mit sanfter Stimme rief er: »Eloise, komm her, oder du wirst es bitter bereuen.«
    Das Mädchen kroch unter dem Tisch hervor.
    »Steh auf.«
    Mit Mühe gelang es Eloise, die Knie gerade zu biegen und aufrecht zu stehen.
    »Du bist deiner törichten Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten. Das gleiche bleiche Gesicht einer Kranken, das gleiche dünne, reizlose Haar. Hastings hätte mir gehört, wenn deine Mutter sich nicht so lange geziert hätte, bis sie endlich tot war.« Plötzlicher Zorn flammte in

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