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Schloss der Liebe

Titel: Schloss der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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leisesten Wunsch verspürt, diese Hexe jemals wiederzusehen. Aber dann geschah das Wunder. Die Erscheinung. Er dachte daran, wie er sie gewaltsam genommen hatte.
    Nein, nicht gewaltsam, immerhin hatte er die Salbe benutzt, aber doch gegen ihren Willen. Sie hatte ihn gehasst.
    Und nun hasste sie ihn nicht mehr. Warum? fragte er sich. Jetzt lächelte sie ihn an, empfing ihn mit offenen Armen und behandelte ihn nicht so, als wäre er ein König. Er war ein glücklicher Mann.
    Er wusste, dass er sich still darüber freuen und nicht hinterfragen sollte, was Gott gewirkt hatte, aber er konnte nicht anders. Als sie sich auf den Rücken gelegt hatte, beugte er sich, auf einen Ellbogen gestützt, über sie und betrachtete ihre Brüste. Brüste, die ihm durchaus nicht gewöhnlich vorkamen, die voll und weiß und unbeschreiblich weich waren. Seine Finger streichelten sie sacht. »Wie kommt es, dass du deine Haltung mir gegenüber geändert hast? Du hast mich gehasst. Du hast gesagt, ich sei ein Tier. Du wolltest, dass ich aus deinem Leben verschwinde.«
    Sie blieb stumm.
    »Hastings?«
    »Wirst du auf eine Antwort drängen und immer weiter drängen und schließlich die Wahrheit aus mir herausprügeln wollen?«
    »Nein, ich bin dein Mann. Ich sollte dich niemals drängen müssen. Du solltest mir immer mit Freuden und aus freien Stücken sagen, was ich wissen will.«
    »Also gut. Du wirst dich darauf stürzen wie der Wolfshund Edgar auf einen Rinderknochen. Dame Agnes und Alice haben mir dazu geraten. Sie meinten, mir fehle die Erfahrung als Frau, um richtig mit dir umzugehen. Sie erzählten mir, dass ihre Methode unfehlbar bei allen Männern wirke. Und da du ein Mann bist, dachten sie, dass es bei dir nicht anders sein würde. Ein Lächeln, ein Kuss, etwas Anteilnahme, das ist die Taktik, die sie mir angeraten haben. Trotzdem glaube ich, dass Dame Agnes nicht dachte, ich würde Erfolg haben. Insgeheim war sie überzeugt, dass ich dich eher beißen als küssen würde. Aber ich habe dich geküsst und es hat mir sehr gefallen. Ich glaube, ich konnte deine Überraschung herausschmecken.«
    Selbstzufriedener als sie ihn je gehört hatte meinte er: »Du hast dich mir bedingungslos unterworfen. Du hast mich als deinen Herrn und Gebieter anerkannt.«
    »Ich würde nicht so weit gehen und eine derart übertriebene Schlussfolgerung ziehen.«
    »Wieso? Das ist es, was geschehen ist. Sie haben dir geraten, dich zu fügen und damit aufzuhören, gegen mich aufzubegehren. Sie haben dir geraten, dich den Freuden hinzugeben, die ein Mann dir zu bieten hat.«
    »Ja, das haben sie. Alice wusste von den anderen Männern, dass du Frauen gut behandelst, dass du sanft und freundlich bist und dich auch an der Lust der Frau erfreust. Ich habe es natürlich nicht geglaubt, denn ich wusste ja noch nichts von den sinnlichen Freuden, von denen sie sprachen. Aber Alice war sich ihrer Sache ganz sicher. Sie bot mir sogar an, mit dir ins Bett zu gehen und sich selbst davon zu überzeugen. Ich dankte ihr, dass sie ein solches Opfer bringen wollte, sagte ihr aber, dass ich es selbst versuchen würde. Sie meinte, ich könne ganz erstaunliche Dinge entdecken, ich müsste dir nur ohne Zorn begegnen und entspannt und unverkrampft bleiben, wenn du zu mir kommst.«
    »Das haben dir Dame Agnes und Alice alles gesagt? Mit welchen meiner Männer haben sie gesprochen?«
    »Alice zieht niemals voreilige Schlüsse, ohne gründlich überprüft zu haben, ob sie auch zutreffen. Das gilt, glaube ich, vor allem in Bezug auf das Tun und Lassen von Männern. Ich schätze also, dass sie so ziemlich alle befragt haben wird. Jedenfalls weiß ich, dass sie Gwent nach deiner Rückkehr geprüft hat. Sie meinte, er würde niemals die Unwahrheit sagen, wenigstens nicht ihr gegenüber.«
    Severin ließ sich auf den Rücken fallen. Er wusste nicht, ob er sich wie ein Esel oder ein Glückspilz fühlen sollte. Wenn er es recht bedachte, hatte er dabei nur gewonnen, nicht verloren. Er war glücklich mit seiner Frau, alles hatte sich zum Guten gewendet. Anstatt wie ein toter Baum unter ihm zu liegen, genoss sie es, mit ihm zusammen zu sein, dessen war er sich vollkommen sicher. »Das ist alles sehr interessant. Aber weißt du, Hastings, so wie ich mich jetzt verhalte, wäre ich von Anfang an gewesen, wenn du dich nicht benommen hättest wie ...« Er hielt inne, was sein Glück war, denn Hastings war bereits über ihm und atmete schnell und heftig. »Ja, Severin? Was wolltest du sagen?«
    Er

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