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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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wollte.“
    „Ich werd ihr sagen, dass du immer zu mir kommen kannst, Tag und Nacht. Melanie...“
    „Ja?“
    „Komm noch mal her.“
    Lächelnd ging sie zum Bett zurück.
    „Ich bin froh, dass es dich gibt – und dass du mich magst.“
    „Ich bin auch froh.“
    + + +
    „Es war definitiv Brandstiftung. Das haben die Untersuchungen zweifelsfrei ergeben.“ Joachim von Sternburg starrte angestrengt zum Fenster hinaus. „Wie konnte es dazu kommen? Wer hat das getan?“ Langsam drehte er sich um und ließ sich auf den Besucherstuhl sinken, der neben Volkers Bett stand.
    Vater ist alt geworden. Mit einem Schlag. Dieses Unglück... es hat ihn wahnsinnig getroffen.
    „Die Hauptsache ist erst mal, dass die Tiere alle gerettet sind“, meinte er. „Für alles weitere kommt die Versicherung auf.“
    „Ja, ja, das stimmt schon. Aber... wer war dieser miese Typ? Wer hasst uns so?“ Er barg das Gesicht in den Händen. „Ich zermartere mir das Hirn – aber es fällt mir niemand ein.“
    Volker streckte die Hand aus. „Nimm’s nicht so tragisch, Vater. Ich bin auch bald wieder auf dem Damm, vielleicht kann ich dir sogar ein bisschen zur Hand gehen. Wenigstens, was den Gutsbetrieb angelangt.“
    „Danke, Junge.“
    Stirnrunzelnd sah Volker ihn an. „Da ist noch was, ja?“ Er richtete sich im Bett auf, wobei er den Stich, der mal wieder durch sein Knie ging, geflissentlich ignorierte. „Was ist los? Red schon. Ich merke doch, dass da noch andere Probleme sind.“
    Joachim von Sternburg gab sich einen Ruck. „Es sind Forschungsdaten gestohlen worden“, stieß er endlich hervor. „In unserem französischen Werk.“
    „Warst du deshalb vor einigen Wochen in Marseille?“
    „Nein, nein, da war noch alles in Ordnung. Glaub ich zumindest. Aber jetzt fehlen Unterlagen. Zumindest, was die Konstruktion des Prototyps betrifft. Ob noch irgendwas kopiert worden ist... keine Ahnung.“
    „Aber das ist ja... Werkspionage!“
    „Richtig. Ahnst du, was das für uns bedeutet? Der Schaden ist immens. Wir werden von der Konkurrenz überholt, alle Forschungsgelder waren für die Katz.“ Er barg das Gesicht in den Händen. „Wenn ich den Schuft kriege... glaub mir, ich dreh ihm den Hals rum.“
    Volker musste trotz der verfahrenen Situation schmunzeln. „Das würd ich gern sehen. Aber im Ernst... hast du schon die Kripo eingeschaltet?“
    Sein Vater schüttelte den Kopf. „Nein, aber Vermehren.“
    „So brisant ist die Sache?“
    „Aber ja! Millionen stehen auf dem Spiel“ Sein Vater erhob sich wieder und ging erregt im Zimmer auf und ab. „Jetzt kommt noch diese Brandstiftung hinzu... das lässt darauf schließen, dass man uns fertig machen will. Da sind Kriminelle am Werk. Wenn ich nur einen blassen Schimmer hätte, wer!“
    „Industriespione stecken keine Stallungen an.“ Volker richtete sich auf. „Das passt nicht zusammen, Vater.“
    „Das hab ich mir auch schon gesagt. Wenn wenigstens Oliver da wäre! Aber der hat sich mal wieder dünn gemacht.“ Graf Sternburg schnaubte wütend. „Im ersten Moment hatten wir schon befürchtet, er sei bei den Löscharbeiten verletzt worden. Aber es gibt keine Spur von ihm. Hätte ich mir denken können. Es wird unangenehm, da verdrückt er sich lieber.“
    Volker hielt sich mit einem Kommentar zurück. Er mochte seinen immer gut gelaunten Onkel. Dass seine Eltern ihn nicht so schätzten – na ja, das war nicht sein Bier.
    Es klopfte, gleich darauf trat Professor Scholl ein. Der grauhaarige Chirurg wirkte ernst, als er erst Joachim von Sternburg, dann Volker begrüßte. „Ich denke, Sie haben nichts dagegen, dass Ihr Vater die Untersuchungsergebnisse erfährt.“ Kurz sah er seinen Patienten an.
    „Warum sollte ich? Dass ich eine Rauchvergiftung hatte, ist ja kein Staatsgeheimnis.“
    Der Arzt biss sich kurz auf die Lippen, blätterte in den Unterlagen – obwohl er genau wusste, was sie enthielten.
    „Darum geht es gar nicht“, erklärte er und schickte den Worten ein leichtes Räuspern voraus. „Wir haben Sie ja untersucht, weil Sie auch über Beschwerden im Bein klagten.“
    „Komisch, nicht? Den linken Fuß breche ich mir, im rechten Bein tut’s jetzt weh.“
    „Genau das ist das Problem – Ihr rechtes Bein.“ Der Arzt zögerte wieder, doch dann sagte er sachlich: „Unsere Untersuchungsergebnisse lassen nur einen Schluss zu: Sie haben einen Tumor im Knie.“
    „Wie bitte?“
    „Es gibt keinen Zweifel mehr. Sie erinnern sich an die Kernspin von gestern –

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