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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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uns später.“ Betont lässig hob Volker die Hand. Aber in seinen Augen las Tim die Angst, die den Freund erfüllte.
    Kerstin saß über ihrem Zeichenbrett, als er Sturm klingelte. „Hallo, ich dachte, du willst dich ausschlafen? Hattest du schon wieder Sehnsucht nach mir?“ Sie hob sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen.
    Nur flüchtig berührte Tim ihre Lippen. „Volker hat Krebs“, stieß er hervor. „Sein Knie... er wird schon morgen operiert.“
    Kerstin sagte gar nichts. Doch ihre Augen wurden ganz schwarz vor Entsetzen. Lange saßen sie eng umschlungen in dem alten Ledersessel, den Kerstin von ihrem Opa geerbt hatte. Dieser Sessel hatte schon unendlich viel erlebt. Hier hatte sie als Kind gesessen und Geschichten gelauscht. Hier war ihr Opa gestorben, einfach so. Eingeschlafen. Ganz friedlich. Hier in diesem Sessel hatte sie Tim zum erstenmal erlaubt, sie zu lieben. Und jetzt... jetzt saßen sie beide ganz eng aneinander geschmiegt. Und still für sich beteten sie.
    + + +
    „Diese Insel macht mich depressiv. Hier ist ja total tote Hose.“ Oliver von Sternburg saß im Bett und starrte übel gelaunt aus dem Fenster. Draußen wiegte sich ein Oleanderbusch sanft im Wind. In der Ferne schimmerte blaugrün das Meer, wie kleine Punkte sahen die Boote aus, die auf den Wellen schaukelten.
    „Tote Hose... Darling, der Ausdruck ist total out. Man merkt, dass du nicht mehr der Jüngste bist.“ Ein laszives Lachen begleitete diese Worte, und die Hand der schönen Frau, die sich eben noch in den goldfarbenen Seidenkissen geräkelt hatte, tastete zu seinem Schritt. „Na Gott sei Dank – hier ist keine tote Hose.“
    „Lass das, Vera!“ Brüsk schob er ihre Hand zur Seite.
    „Nun sei doch nicht so fad! Ich hab noch vier Stunden Zeit bis zum Shooting.“
    Oliver seufzte. Vera war im Bett eine Granate. Sie konnte immer. Wollte immer. Gönnte ihm seit Tagen keine Ruhe. Na ja, am Anfang hatte es auch ihm Spaß gemacht, hier auf Ischia zu leben, das schöne Fotomodell zu lieben, wann immer ihnen danach war. Das Haus, das für Vera gemietet worden war, lag ein wenig einsam auf einem Hügel oberhalb von Sant’ Angelo. Der Rest des Teams logierte in einem Luxushotel im Ort.
    Vera und Oliver hatten sich in diesem etwas abgelegenen kleinen Bungalow einquartiert und gingen nur hinunter in den Ort, um etwas zu essen oder mit den anderen zu feiern.
    „Ich will mit dir allein sein“, hatte Oliver gesagt und Vera vielsagend angeschaut. Dass er in Wahrheit vermeiden wollte, sich irgendwo im Hotel registrieren zu lassen, blieb sein Geheimnis.
    Das schöne Fotomodell, das zusammen mit vier anderen Mädchen und zwei Männern auf Ischia für Wäsche- und Strandmode posierte, ahnte nichts von den Gedanken des Mannes. Vera hatte sich geschmeichelt gefühlt, als Oliver plötzlich vor ihrer Tür in München gestanden hatte. „Ich musste dich wiedersehen.“
    Diese Lüge – sie ging ihm glatt von den Lippen. Skrupel zu haben hatte er sich schon lange abgewöhnt, die hinderten nur bei gewissen Geschäften.
    Das, was in der Partynacht geschehen war, hatte ihn aber doch schockiert – und ihn bewogen, erst einmal unterzutauchen. Die Tatsache, dass Vera zwei Tage später nach Neapel flog und von dort aus nach Ischia übersetzte, kam ihm höchst gelegen. Innerhalb des Fototeams würde er nicht auffallen...
    Immer wieder sah Oliver die brennenden Stallungen vor sich, hörte das schrille Wiehern der Pferde, die voller Panik waren, er sah seinen Bruder und seinen Neffen, die zusammen mit den Angestellten versuchten, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Auch einige der Gäste hatten geholfen. In dem Trubel, der herrschte, war es ihm gelungen, im letzten Moment aus der Sattelkammer zu flüchten. Das Bootshaus war sein erster Unterschlupf gewesen, dann war er bei Vera gelandet.
    Verdammt, er war aber auch zu leichtsinnig gewesen! Die kleine Blondine, scharf wie nur was, hatte ihm total den Verstand geraubt. Schon beim Tanzen hatte sie ihn scharf gemacht. Und als sie ihm willig in die Sattelkammer folgte, als sie auch noch eine Strecke Kokain mit ihm nahm... ja, da war alles für die Nummer zwischendurch klar gewesen.
    Warum nur hatte die blöde Kuh unbedingt rauchen müssen nach dem Sex! Fand das wahrscheinlich schick! Für einen Moment verfluchte er sich. Warum hatte er sich auf das junge Ding überhaupt eingelassen? Weil sie ihn angehimmelt hatte und willig gewesen war? Es war die Sache nicht wert gewesen!
    Er hatte ihr die

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