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Schloss meiner Sehnsucht

Schloss meiner Sehnsucht

Titel: Schloss meiner Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Darius
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Zigarette aus der Hand geschlagen und gefaucht: „Im Stall wird nicht geraucht.“
    Aber es war genau die falsche Reaktion gewesen. Die Zigarette landete in einem kleinen Strohballen, der begann sofort zu brennen... Wenn die hysterische Kuh nur nicht so geschrieen hätte! Und er... er hatte noch versucht, das Kokain aus der alten Truhe zu holen. Ein perfektes Versteck hatte es sein sollen – und war ihnen allen zum Verhängnis geworden.
    Nicht mehr dran denken! Vera legte die Arme um seinen Nacken, schmiegte sich an ihn. „Kommst du gleich mit in die Thermen? Wir wollen das frühe Licht ausnutzen. Um die Mittagszeit ist dann frei.“
    „Meinetwegen.“ Er schob die Hand in ihren Nacken, zog sie zu sich – und im nächsten Moment waren alle Selbstvorwürfe vergessen. Vera konnte ihn wirklich perfekt ablenken! Mit ihren langen Beinen umklammerte sie ihn, ihre Lippen waren überall, ebenso ihre Hände, die ihn so lange streichelten, bis er schier explodierte.
    Eine Weile lagen sie matt in den seidenen Laken, dann stand Vera lässig auf. „Kommst du mit duschen?“
    Er winkte ab. „Auf keinen Fall. Ich weiß, was du willst...“
    „Gar nichts will ich.“ Sie lachte dunkel. „Es wird höchste Zeit für mich. Also, beeil dich auch ein bisschen.“
    Oliver zog es aber vor, draußen kurz in den kleinen Pool zu springen und sich so frisch zu machen. Eine halbe Stunde später waren sie auf dem Weg zu den berühmten Poseidongärten. Das gemietete Cabrio schlängelte sich erst ein paar kleine Gassen entlang, kam auf eine Schnellstraße – und dann endlich waren die berühmten Thermenanlage erreicht.
    Das Team wartete schon, die Stylistin kümmerte sich sofort um Vera, deren langes Haar im Fahrtwind getrocknet war und jetzt wild um ihren Kopf wehte.
    „Lass die Haare erst mal!“, rief der Fotograf. „Das ist ganz in Ordnung so.“
    Oliver schlenderte durch die Anlage, die sich über 55.000 Quadratmeter erstreckte. 17 Thermalbäder waren weiträumig auf dem Areal verstreut. Drei waren heute für die Badegäste abgesperrt, damit das Fototeam ungestört arbeiten konnte. Überall sonst herrschte reger Betrieb.
    Für einen Espresso ließ sich Oliver an einer kleinen Bar nieder, und als er einen Kiosk mit Zeitschriften entdeckte, holte er sich zwei deutsche Blätter.
    Gelangweilt las er ein paar Artikel – bis sein Blick auf ein Bild seines Bruders fiel: „Brandstiftung auf Gut Sternburg – die gräfliche Pferdezucht in Gefahr“. Der Journalist erging sich in vagen Vermutungen, ganz offensichtlich waren keine Details bekannt gemacht worden. Und dennoch brach Oliver der Schweiß aus. Angestrengt las er den Artikel ein weiteres Mal –nein, es gab wohl keine konkreten Hinweise. Und sein Kokain war auch nicht gefunden worden! Wenn doch, hätte der Reporter sicher in reißerischer Aufmachung davon berichtet.
    Entspannt lehnte sich Oliver von Sternburg in seinem Stuhl zurück, legte die Zeitung zusammen und hob das Gesicht der Sonne entgegen.
    + + +

Ein leichter, dumpfer Schmerz weckte ihn. Es war dämmrig im Zimmer, nur von draußen drang der Schein einiger Straßenlaternen und Neonreklamen.
    Seine Zunge war pelzig, gern hätte er jemanden gebeten, ihm etwas zu trinken zu geben, doch da war niemand. Und rufen... es ging nicht. Kein Laut kam aus seiner Kehle.
    Volker blinzelte noch einmal. Da war ein Gesicht. Ein heller Fleck inmitten des Dämmerlichts. „Hallo, wie fühlen Sie sich, Herr von Sternburg?“ Das Gesicht kam näher. Graue Augen sahen ihn forschend an, jemand nahm seine Hand, tastete nach dem Puls.
    „Durst.“
    „Ich weiß. Warten Sie, ich helfe Ihnen.“ Die Frau, sie mochte etwa vierzig sein, stützte ihn ein wenig und setzte ihm eine Schnabeltasse an die Lippen. Zweimal schlucken – dann wurde er schon wieder müde, die Lider sanken herab.
    Als er das nächste Mal wach wurde, lag er schon wieder in seinem Zimmer, nahm alles wahr. Und die Schmerzen in seinem Knie waren ziemlich heftig.
    „Junge...“ Sein Mutter war da. Und Vater. Beide mit ernsten Gesichtern.
    „Was... was war es?“, presste Volker hervor.
    „Wie Professor Scholl gesagt hat – ein Karzinom. Aber es war noch fest abgegrenzt, man konnte es herausschälen.“ Die Stimme seines Vaters klang belegt.
    „Alles wird gut, daran glaub ich ganz fest.“ Seine Mutter küsste ihn vorsichtig auf die Wangen, er spürte erst jetzt, dass sie weinte, denn ein paar ihrer Tränen fielen auf sein Gesicht.
    „Na prima.“ Er versuchte sich an einem

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