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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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schneidenden Schmerz explodierten.
    »Bob?«
    Wieder jagte eine Salve brennender Zuckungen über die Hirnhaut.
    »Bob? Hörst du mich?«
    Es war kaum noch auszuhalten.
    »Bob!«, brüllte Peter und klopfte seinem Freund auf die Wange. »Hörst du mich? Kannst du mich verstehen?«
    »Peter«, hauchte der dritte Detektiv gequält und schlug flatternd die Augen auf, »tu mir einen Gefallen und sprich leise. Oder halt am besten ganz den Mund.« Benommen richtete Bob sich auf.
    »Um Gottes willen! Was ist passiert?«, stampfte Justus in diesem Moment mit einem entsetzten Aufschrei um die Ecke.
    Bob stöhnte heiser, fuhr sich mit schmerverzerrtem Gesicht mit beiden Händen an die Ohren und ließ sich wieder rückwärts zu Boden sinken. Dabei streifte er mit dem Hinterkopf einen Stein und jaulte augenblicklich wie ein verwundetes Tier auf.
    »Justus! Halt die Klappe!«, zischte Peter. »Bob hat’s erwischt, so wie’s aussieht. Ich weiß auch noch nicht genau, was los war. Ich kam um die Ecke und sah ihn hier liegen.«
    »Mich hat einer niedergeschlagen«, flüsterte Bob und rieb sich die Beule. »Von hinten. Keine Ahnung, wer’s war, es ging alles viel zu schnell.«
    »Dann warst das gar nicht du, der so geschrien hat?«, fragte Peter erstaunt.
    »Nein, das war Jones«, antwortete Bob mühsam und richtete sich ein zweites Mal auf.
    »Verdammt!«, raunte Peter. »Was ist mit Jones?«
    »Ich weiß es nicht, ich hab ihn nur schreien hören und bin sofort hierhergelaufen. Und dann gab’s eins auf die Rübe und es wurde Nacht.« Ein schwaches Grinsen zeigte, dass sich der dritte Detektiv langsam von dem gröbsten Schmerz und dem ersten Schock erholte.
    »Donovan und Sealer«, platzte Justus heraus – Bob zuckte leicht zusammen und Justus dämpfte mit einem entschuldigenden Blick seine Stimme – »Donovan und Sealer sind gerade losgerannt, als ich aufgewacht bin.«
    »Stimmt, du bist ja auch aufgewacht! Sind die beiden auf dich draufgetreten oder hattest du Hunger?«
    Justus überhörte Peters bissigen Kommentar und fuhr fort: »Vielleicht haben die irgendetwas gesehen und sind hinter den Kerlen her, die dich niedergeschlagen haben?«
    In diesem Augenblick hörten die drei ??? hastige Schritte, die sich hinter den Felsen näherten. Ein paar Sekunden später standen Donovan und Sealer schnaufend vor ihnen.
    »Sie haben Jones!«, keuchte Donovan.
    Für einen Moment waren die drei Detektive so verdattert, dass keiner von ihnen ein Wort sagte. Dann blinzelte Justus ein paar Mal verwirrt und stotterte schließlich: »Wie – sie haben Jones? Und, und wer – wer hat ihn? Und wer ist – sie?«
    Donovan schüttelte verzweifelt den Kopf. »Ich habe nur noch eine Gestalt gesehen. Ich bin mir aber fast sicher, dass es ein Indianer war. Er ritt hinaus aus der Senke Richtung Südosten und zog hinter sich ein anderes Pferd am Halfter her.« Donovan hielt kurz inne. »Und darauf war ein menschlicher Körper festgebunden.«
    »Jones!«, hauchte Peter erschüttert.
    Donovan nickte. »Es fehlt weit und breit jede Spur von ihm. Er muss es gewesen sein. Und so, wie es aussieht, hat ihn die Rothaut auf Snowflake verfrachtet. Der fehlt nämlich auch.«
    »Oh Gott!«, stöhnte Peter laut auf und vergaß dabei Bobs empfindlichen Brummschädel, der sich sofort wieder mit bohrenden Schmerzen beschwerte. »Die holen uns jetzt alle einzeln! Einen nach dem anderen. Wie bei den zehn kleinen Negerlein!«
    »Leise, Peter, leide bitte leise!«, wimmerte Bob, der im Moment absolut unempfänglich für weitere Schreckensszenarien war. Ihm reichte sein dröhnender Kopf völlig.
    »Mit dir alles klar?«, fragte Sealer daher mit einem Blick auf Bob.
    »Hm«, jammerte der dritte Detektiv. »Geht schon wieder.«
    Justus kratzte sich irritiert hinter dem Ohr. »Dass es die Kitanemuk auf uns abgesehen haben, leuchtet mir ja noch ein, wenngleich mir nicht ganz klar ist, wieso die Jones mitgenommen haben.« Der Erste Detektiv schaute vielsagend in die Runde, und jeder wusste, worauf er hinauswollte. »Aber was, zum Teufel«, fuhr er fort, »wollen die mit Snowflake? Wäre es für den Indianer nicht viel einfacher gewesen, den bewusstlosen Jones auf sein eigenes Pferd zu laden, anstatt ein wildfremdes als Packtier zu klauen? Musste er nicht damit rechnen, dass wir ihn verfolgen und dass ihn ein zweites Pferd nur behindert?«
    Ratlos blickte der Erste Detektiv von einem zum anderen, aber reihum zuckte jeder bloß einmal mit den Schultern. Keiner konnte sich auch nur

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