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Schlucht der Daemonen

Schlucht der Daemonen

Titel: Schlucht der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Zwischenfälle verlaufen war und nichts Bedrohliches mehr passiert war. Aber bange Vorahnungen und schlimme Befürchtungen ließen niemanden wirklich zur Ruhe kommen.
    Und nun würde es bald dunkel sein. Jedem war klar, dass die Nacht den besten Zeitpunkt für einen Angriff der Kitanemuk bieten würde, und daher war es umso wichtiger, die dementsprechenden Vorkehrungen zu treffen. Hierzu gehörte unbedingt die Wahl eines geeigneten Lagerplatzes, der einerseits nicht zu offen liegen durfte und bei einem Überfall genügend Deckungsmöglichkeiten bieten musste, andererseits aber auch einen ausreichenden Überblick über die nächste Umgebung gewähren musste. Man sollte die herannahenden Feinde ja schon möglichst früh ausmachen können.
    Die drei ??? stellten einigermaßen beruhigt fest, dass der von Donovan ausgewählte Platz diese Voraussetzungen auf fast ideale Weise erfüllte. Aber um wirklich beruhigt zu sein, waren sie dann doch alle noch viel zu angespannt. Daran änderte auch die zweite Sicherheitsmaßnahme nichts, die Donovan anordnete.
    »Wir müssen Wachen aufstellen! Je zwei von uns wachen jeweils zwei Stunden. Um zehn Uhr beginnt die erste Schicht!«
    Peter dachte kurz nach, runzelte dann die Stirn und meinte schließlich: »Dann endet die letzte Wache um vier Uhr morgens. Und was machen wir dann?«
    »Dann geht’s weiter«, antwortete Donovan trocken, der sich offenbar gar nicht bewusst war, was er den drei ??? damit abverlangte.
    Schon wieder um vier Uhr aufstehen! Nach einer Nacht auf hartem Steppenboden! Und diesmal würden jedem auch noch zwei Stunden Schlaf fehlen!
    Justus hielt sich innerlich mühsam an seiner Detektivehre fest und Bob schwor sich, nach diesem Abenteuer erst mal drei Tage durchzuschlafen. Nur Peter wirkte relativ gefasst. Das lag daran, dass er sicher war, sowieso nicht schlafen zu können angesichts der Gefahr, die da draußen lauerte.
    »Justus und Peter, ihr übernehmt die erste Wache!«, ordnete Donovan an. »Ich glaube nicht, dass die Kitanemuk vor Mitternacht aktiv werden – wenn sie’s überhaupt werden. Ihr dürftet also eine einigermaßen ruhige Wache haben.«
    Mit sicherem Blick hatte der Cowboy erkannt, dass Justus nach diesem Tag körperlich viel zu mitgenommen war, als dass er die letzte oder gar die anstrengende mittlere Wache hätte halten können. Er brauchte am ehesten Erholung, um am nächsten Tag überhaupt noch in den Sattel zu kommen, und durfte daher wenigstens von zwölf bis vier Uhr morgens durchschlafen. Und auch Peter hatte sich ja schon als nicht besonders krisenfest gezeigt, weswegen Donovan ihn ebenfalls in die vermutlich ruhigen Stunden vor Mitternacht einteilte. Bob und Jones waren dann für die nächste Schicht vorgesehen, und Donovan wollte mit Sealer zusammen die seiner Meinung nach heikelste Wache von zwei bis vier Uhr morgens übernehmen.
    Als alle abgestiegen und die Pferde abgesattelt waren, führte Jones die Tiere in die kleine Senke und versorgte sie, während Sealer sich wieder um das Essen kümmerte. Es gab zur Abwechslung mal Speck, Bohnen, Brot und Wasser. Auf ein Lagerfeuer wurde allerdings diesmal verzichtet, um die Indianer nicht aufmerksam zu machen, wie Donovan erklärte. Aber keiner der drei ??? glaubte ernsthaft daran, dass die Kitanemuk solche Hinweise nötig hatten. Die würden sie sicher auch so finden.
    Schweigend löffelten sie danach ihre breiige Suppe und hin-gen dabei mehr oder weniger beängstigenden Gedanken nach. Dann wusch sich jeder notdürftig, verschwand noch einmal hinter irgendeinem der Büsche, in denen diesmal kein Indianer steckte, und suchte sich im Anschluss ein einigermaßen bequemes Plätzchen.
    »Also Jungs, haltet die Augen und Ohren auf!«, mahnte Donovan, während er sich in seinen Schlafsack einrollte und sich den Hut ins Gesicht zog. »Und wenn was ist, dann laut schreien! Klar?«
    »Klar«, sagte Justus leise und schaute dabei alles andere als glücklich drein.
    »Hm«, lächelte Peter gequält. Am liebsten hätte er jetzt schon geschrien.
    »Nacht« – »Nacht«, grunzten Sealer und Jones, und Bob verabschiedete sich mit einem bedrückten »Na dann, bis in zwei Stunden« von seinen Freunden. Danach drehte er sich um und mümmelte sich ebenfalls in seinen Schlafsack ein. Zehn Minuten später waren im Lager nur noch die gleichmäßigen Atemgeräusche von vier schlafenden Menschen zu hören.
    Justus und Peter beschlossen, sich bei der Wache nicht aufzuteilen. Sie wollten die Runden ums Lager

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