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Schlüsselherz (German Edition)

Schlüsselherz (German Edition)

Titel: Schlüsselherz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liv Abigail
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ehe sie entführt wurde? Denk nach, es ist leben s wichtig.“
    „ Sie sagte komische Dinge. Sie rief: In der Tasche des Jacketts, sag es Valender! In der Tasche des Jacketts! Und dann, als ihr Häscher kam , rief sie: Und in meiner Tasche, da ist ein Vogel. Was bedeutet das?“
    „ Das erkläre ich dir später!“, rief Nathaniel über seine Schulter, während er bereits die Treppen hinabrannte. Er hatte nur auf den ersten Satz eine Antwort. Cera musste den Schlüssel meinen – er war in der Tasche eines Jacketts, vermutlich in dem von Mr Keyman. Was es mit dem Vogel auf sich hatte, wusste er dagegen nicht. Er hatte keine Zeit, es zu überdenken. Eilig griff er nach Mantel, Revo l ver und seinem radiomobilen Telefon und stürzte in den Stall hi n term Haus, wo Coffee ihn bereits mit einem erregten Schnauben erwartete.
     
    ***
     
    „ Wer ist da?“
    Valender presste das Telefon an sein Ohr, doch er verstand nur rudimentäre Wortfetzen und ein Rauschen, das von starkem Wind verursacht werden musste. „Nathaniel? Bist du das?“
    „ Ja. … dem Weg zu dir. Entführt. Weißt du … Vogel?“
    Die Verbindung brach ab, und Valender fluchte, weil er zu wenig verstanden hatte, um zu begreifen, was geschehen war, und zu viel, um sich keine Sorgen zu machen.
    Entführt? Etwa Cera?
    Eilends schlüpfte er in seine Schuhe, warf sich eine Jacke über und rannte vor das Haus. Er musste nicht lange warten, bis Nathaniel im vollen Galopp aus der Dunkelheit preschte. Der Hengst stand noch nicht still, da saß Valender schon hinter Nathaniel im Sattel. Nath a niel drückte seinem Pferd die Fersen in die Flanken und sie galo p pierten weiter.
    Die Anstrengung ließ den Rappen keuchen, und auch Nathaniels Stimme kam abgehackt und stoßweise, als er Valender darüber au f klärte, was passiert war. Valenders Herz raste vor Aufregung und Sorge im Takt der Hufschläge. Sein Magen fühlte sich ganz leer an, sein Gesicht taub. Was war Cera nur geschehen?
    Das Theater lag still und schwarz vor ihnen. Entweder war Ke y man also beteiligt an der Ungeheuerlichkeit, die im Inneren vorging, oder er hatte nichts davon mitbekommen. In jedem Fall gab es ke i nen Grund, nicht auf direktem Weg mit der Tür ins Haus zu fallen. Valender sprang vom Pferd und bollerte mit aller Kraft gegen die Holztüren des Haupteingangs. Es polterte, der Krach schlug Echos im ganzen Anwesen, worauf Nathaniel, der sein Pferd zwischenzei t lich an eine Laterne gebunden hatte, ebenfalls nachsetzte und die Fäuste gegen die Tür donnern ließ.
    Keyman selbst öffnete. Seine Weste war mit einem süßen, alkoh o lischen Getränk bekleckert, sein Bart fettverschmiert und an den Füßen trug er Pantoffeln. Mit den blutunterlaufenen Augen sah er aus wie jemand, der sich erst mächtig hatte gehen lassen und dann auf dem Sofa eingeschlafen war. Das abgesägte Schrotgewehr, das er entsichert in Händen hielt, bildete einen skurrilen Gegensatz zu di e ser Impression.
    „ Mr Keyman – wo ist Cera?” Valender ließ sich von der Waffe nicht beeindrucken, schob den Lauf ungerührt zur Seite und drückte sich an dem Hausherrn vorbei durch die Tür.
    „ Cera? Wo soll die sein … vermutlich … also, tja, ich weiß auch nicht.“ Erst zeitversetzt schien Keyman zu begreifen, wer ihm da gegenüberstand. Mit einem Mal wurde sein Gesicht puterrot vor Zorn. „Sie! Was erlauben Sie sich! Verschwinden Sie aus meinem Haus oder ich rufe …“
    „ Niemanden rufen Sie“, entschied Nathaniel, packte Keymans Handgelenke und drehte ihm kurzerhand die Arme auf den Rücken. Scheppernd fiel das Gewehr zu Boden und wurde von Nathaniel mit dem Fuß zur Seite gekickt. Keyman entrang sich ein lang gezogenes „Hüülfe!“, aber da war die Tür schon zugefallen und niemand von draußen konnte ihn mehr hören.
    „ Wir müssen Cera sehen“, beharrte Valender. „Sie ist in Gefahr, also sagen Sie uns, wo sie ist. Schnell!“
    „ Verdammt, woher soll ich … ah, aua! Ist ja schon gut, sie muss oben sein, in einem der Pausenräume. Was wollen Sie denn nur?“
    „ Sie wissen nicht, was passiert ist?“ Valender konnte es nicht fa s sen. Keyman hatte getrunken. Offenbar so viel, dass er nicht mitb e kommen hatte, dass aus seinem Haus eine weitere Puppe entführt wurde.
    „ Woher denn?“, jammerte Keyman. „Oh, ich glaub, mir wird schlecht!“
    Nathaniel stieß ihn angewidert von sich und hob der Vorsicht ha l ber das Gewehr auf, ohne jedoch den Lauf auf Keyman zu richten.
    Zu zweit liefen sie

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