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Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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zur Seite. Er machte ein amtliches Gesicht und hörte nur mit halbem Ohr, was man ihm zurief. »Frau an Brust gepackt … gegen Wand geschleudert … rennt wie auf der Flucht … Lustlümmel … Vielleicht Mörder …« Mit dem anderen Ohr fing er auf, was der Festgehaltene keuchend dazwischenrief:
    »Helfen Sie mir, Herr Polizeimeister! Ich bin Ministerialrat Bruckmayer vom Bundesinnenministerium in Bonn.«
    »Loslassen!« Der Polizist sah die drei Männer wütend an. »Lassen Sie los!« Die drei ließen die verdrehten Arme Bruckmayers fallen und preßten die Lippen zusammen. Immer dasselbe, dachten sie. Die Polizei ist weich wie Margarine. Da hat man einen auf frischer Tat, und was tut die Polizei? Sie behandelt den Kerl wie einen anständigen Menschen. Da kann aus unserem Staat ja nichts werden.
    »Können Sie sich ausweisen?« fragte der Polizist. Er stand nahe vor Bruckmayer und sah ihm in das schweißtriefende, japsende Gesicht. »Wer wollen Sie sein?«
    Bruckmayer holte seine Brieftasche aus der Anzugjacke. Er holte einen Paß hervor und ein zusammengefaltetes Schreiben des Innenministeriums. Es war so etwas wie ein Freibrief.
    »… Dem Ministerialrat Herbert Bruckmayer, beauftragt mit einer Spezialaufgabe und mit allen Vollmachten ausgestattet, ist von Bundesbehörden jede Hilfe zu leisten, die Herr MR Bruckmayer verlangt …«
    »Bitte!« sagte Bruckmayer schwach. »Lesen Sie das. Sie haben Zeit … es ist ja nun doch zu spät.« Er starrte über die Köpfe der ihn umringenden Menschenmenge zum Eingang des Kaufhauses. Es hat vielleicht fünf Ein- und Ausgänge, dachte er. Kein Fluchtweg ist besser als ein Kaufhaus. Die große Chance, Peter Ostra zu entdecken, ist vorbei. Nun heißt es wieder warten.
    Der Polizist las zuerst den Paß und wurde straffer in der Haltung. Dann las er den Brief, wurde verlegen und faltete das Schreiben wieder zusammen. »Bitte, Herr Ministerialrat«, sagte er unsicher. »Was soll geschehen?«
    »Wer ist dös?« schrie ein Münchner aus der Menge. »An Ministerialrat? Und solchene Herrn dürfen die Weiber an die Brust packen, ha?!«
    »Weitergehen!« sagte der Polizist, sichtlich betreten. »Sie behindern ja den ganzen Verkehr! Weitergehen!«
    »Do siehgt man's«, sagte eine Frau und blitzte Bruckmayer an. »An Studierter, und scho macht man a Ausnahme. Und dös ist dann a Demokratie …«
    Bruckmayer wartete, bis sich die Menge endlich verlaufen hatte. Der Polizist stand neben ihm, kaute an der Unterlippe und wartete auf ein Donnerwetter. »Ich kann nichts dafür, Herr Ministerialrat«, sagte er, als Bruckmayer schwieg und sich den Schweiß aus dem Gesicht wischte. »Die Münchner sind halt hitzig. Darf man fragen, warum Sie so gerannt sind und alle umgestoßen haben?«
    »Sie dürfen.« Bruckmayers Stimme war bitter. »In der Menschenmenge, die ins Kaufhaus ging, sah ich von weitem eine Person, die wir wie eine Stecknadel suchen. Ich hätte sie erreicht, wenn nicht …« Bruckmayer hob die Schultern. Der Polizist nickte betreten. »Nun ist sie weg.«
    »Im Kaufhaus? Soll ich ein paar Peterwagen holen und das Kaufhaus abriegeln? Ein Pfiff, und vier Isars sind hier.«
    »Sinnlos. Viel Lärm um eine Seifenblase. Die Dame ist längst weg.« Bruckmayer sah hinüber zu einem Polizeiwagen mit Fernsprechantenne. »Kann ich von dem Bereitschaftswagen aus anrufen?«
    »Jawohl, Herr Ministerialrat.« Der Polizist stand fast stramm. »Aber nur Polizeidienststellen.«
    »Natürlich.«
    Zehn Minuten später, nachdem Bruckmayer mit dem Präsidium telefoniert hatte, trafen zwei Wagen mit Kriminalkommissar Singert und sechs Beamten ein. »Das ist ja ein tolles Ding, was Ihnen da passiert ist«, sagte Singert. »Aber vielleicht ist sie noch im Kaufhaus. Frauen, die in ein Warenhaus gehen, sehen nicht auf die Uhr. Wir werden alle Etagen durchkämmen und die Verkäuferinnen befragen. Leopard fällt auf. Los denn, meine Herren!«
    Der Erfolg war mäßig. Im Parterre und auf der zweiten Etage hatte die Dame in dem Leopardenmantel eingekauft. Die Verkäuferinnen erinnerten sich genau. Bruckmayer kratzte sich die Stirn, als Singert ihm die Ergebnisse mitteilte.
    »In der Fotoabteilung kaufte sie vier Packungen Spezialfilme für eine Polaroidkamera, in der Radioabteilung zehn Tonbandspulen. Für jeden anderen Käufer kann das unverfänglich sein … bei ihr aber ist es ein Beweis, daß Ostra anfängt zu arbeiten. Und so etwas entwischt uns.«
    »Sie hat vor fünf Minuten zur Schützenstraße hin das

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