Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schlüsselspiele für drei Paare

Schlüsselspiele für drei Paare

Titel: Schlüsselspiele für drei Paare Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
Tisch geklopft, die Geldsäcke indessen blieben dabei.« Volbert legte Ostra die Hand auf die Schulter. »Aber keine Panik, Peter! Wir werden schon einen Weg finden …«
    Ostra sah gleichgültig in den halbdunklen, nun roten Raum. Die Relais Volberts interessierten ihn gar nicht. Sie waren nur ein Vorwand gewesen, um miteinander in Verbindung zu kommen.
    »Ihr stellt doch auch Steuergeräte her?« sagte Ostra leichthin. »Automatische Steuergeräte für ferngelenkte Raketen. Elektronische Zielberechner.«
    Volberts Hand wurde schwer auf Ostras Schulter.
    »Wer sagt das?« fragte er heiser.
    »Ja oder nein? Du siehst, daß ich es weiß.«
    »Das ist doch ein Staatsgeheimnis. Das fällt unter Geheimstufe I.« Friedrich Volbert rutschte von der Sessellehne auf ein arabisches Sitzkissen neben Ostra. »Peter, um Gottes willen, sprich nicht davon. Das ist eine ganz heiße Sache. Schon daß du es weißt, müßte ich sofort melden.«
    »Blödsinn, mein Junge. Es bleibt doch unter uns.« Ostra legte seine Hand auf Volberts Haar. Es sah von weitem aus, als segne er ihn. »Die Geräte arbeiten so genau, daß eine Zielabweichung von nur einem Meter bei einer Flugweite der Rakete von 4.000 Kilometer drin ist. Das ist enorm!«
    Volbert begann zu zittern. »Woher weißt du das alles, Peter? Es kostet mich Kopf und Kragen, wenn das herauskommt. Keiner wird mir glauben, daß ich es dir nicht gesagt habe.« Er hielt sein Kognakglas hoch. Seine Hand bebte. »Gieß mir noch einen ein«, stammelte er. »Und das vor meinen lebenden Bildern. Ich fühle mich direkt impotent, Peter, ich bitte dich bei aller Freundschaft … woher weißt du das?«
    »Bin ich ein Verräter?« Ostra goß das Glas Volberts voll Kognak. Volbert stürzte es sofort hastig hinunter wie ein Verdurstender.
    »Du bist Deutscher, Peter. Im Interesse Deutschlands …«
    »Laß das!« sagte Ostra angewidert.
    »Im Interesse unseres Vaterlandes, Peter!«
    »Hör auf mit dem Käse! Vaterland!« Ostra setzte die Flasche mit einem Knall auf den Tisch. »Das ›Vaterland‹ hat mich wie eine rotläufige Sau behandelt! Ich pfeife auf das, was man Deutschtum nennt, Vaterland, Ehre und was es da alles gibt an schönen Worten, um uns besoffen zu machen.« Er fuhr mit der Hand durch die Luft. »Schwamm drüber. Vorbei. Jetzt bin ich Weltbürger. Jetzt liebe ich die, die mir die Taschen voll Dollars machen. Ob Deutsche oder Chinesen, mir ist es Wurscht. Was einmal Deutschland war, das gibt es nicht mehr. Das hat man demontiert. Die Vergangenheit ist passé! Du bist Friedrich, ich bin Peter, und in einer Stunde haben wir andere Gedanken, als deutsch zu sein und vor uns strammzustehen. Sieh dir Rita an! So hocken Raubkatzen auf einem Baumast, ehe sie aufs Opfer schnellen. Sie wartet auf dich, Friedrich.«
    »Ja, wir fangen an. Fallers' kommen nicht mehr.« Volbert stellte sein Glas ab. »Nur die Sache mit den Steuergeräten … Peter, darüber müssen wir uns noch unterhalten.«
    »Keine Sorge!« Ostra trat in die Mitte des großen Raumes und klatschte in die Hände. »Kinder! Aufgepaßt! Die Lotterie der Liebe beginnt! Schlüsselspiel.«
    Er warf seinen Autoschlüssel auf den Teppich, und Volbert und Düppel warfen ihren Schlüssel dazu. Auf dem Barhocker lachte Marlies hysterisch.
    Und das Licht ging aus …
    Am Sonntagmorgen saß Ostra schon im Speisezimmer und trank Tee mit Zitrone, als Ludwig Düppel die Treppe heruntertappte und mit verquollenen Augen sich Ostra gegenübersetzte. Er trug einen Bademantel und darunter nichts, was seine nackten Beine und die nackte Brust bewiesen. Er sah wie von Hummeln gestochen aus und hatte Mühe, die Lider offenzuhalten.
    »Wie spät?« fragte er und gähnte.
    »Gleich elf Uhr.«
    »Diese Eva sollte man medizinisch behandeln«, sagte Düppel und griff nach einer Tasse und der Teekanne. »Füttern mit gebremstem Schaum, das ist es. Um sechs Uhr früh gab sie endlich Ruhe. Ich lag nur noch da wie 'ne Flunder …« Er trank mit kleinen Schlucken den heißen Tee, seufzte und reckte sich. »Oha, das tut gut. Flüssigkeit! Ich bin wie ein ausgewrungener Lederlappen. Was macht Marlies?«
    »Sie schläft wie ein rosiges Schweinchen«, sagte Ostra.
    »Sie schläft? Tatsächlich? Mensch, Peter, deine Kondition müßte man haben.« Düppel griff nach einem Brötchen, brach es und aß es so zum Tee. »Ich habe an Friedrichs Tür gehorcht. Der schnarcht wie eine Elefantenherde. Ist Rita auch schon auf?«
    »Nein, Rita schläft gern lange.« Ostra griff in

Weitere Kostenlose Bücher