Schluss mit dem ewigen Aufschieben
ersten Schritt. Überprüfen Sie, ob Ihre globalen Ziele rational sind und zu Ihren
Werten und Motiven passen. Setzen Sie sich Zwischenziele, die möglichst konkret und erreichbar sind. Verengen Sie unwillkommene
Spielräume, indem Sie Ihr Vorgehen in kleinen Schritten definieren, die Sie zweifelsfrei bewältigen können. Aus Ihrem Erfolg
holen Sie sich zusätzliche Motivation, um bei der Sache zu bleiben.
|226| Selbststeuerung
Nachdem Sie beschlossen haben, dem Schlendrian ein Ende zu machen und sich neue realistische Ziele gesetzt haben, können Sie
nun Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Steuerung Ihres eigenen Verhaltens verbessern. Sie haben sich damit schon zum dritten
Teil Ihres
BAR-
Veränderungsprogramms vorgearbeitet. Es geht jetzt darum, wie Sie sich selbst in einer motivierenden und hilfreichen Form
R
e chenschaft ablegen können über Ihre Fortschritte. Dazu machen Sie die folgenden vier Schritte:
Selbstbeobachtung: Sie richten Ihre Aufmerksamkeit auf Ihr gegenwärtiges Verhalten.
Selbstkontrolle: Sie überprüfen, ob Sie sich noch auf Ihr Ziel hin bewegen oder vom Weg abgekommen sind.
Selbstbewertung: Am Ende Ihrer jeweiligen Arbeitseinheit bewerten Sie Ihr Verhalten.
Selbstverstärkung: Sie belohnen sich für Ihre Erfolge.
Selbstbeobachtung
Die Grundlage aller Veränderung bildet eine genaue Erhebung dessen, womit und wie Sie Ihre Tage verbringen. Wenn Sie nicht
wissen, wo Ihr Geld bleibt, Sie aber gegen Monatsende stets pleite sind und daran etwas ändern wollen, dann werden Sie sich
ein Haushaltsbuch zulegen, in das Sie eine Zeit lang alle Einnahmen und Ausgaben eintragen. Wenn Sie wissen wollen, wo Ihre
Zeit eigentlich bleibt und wann Sie Dinge, die Sie bisher aufgeschoben haben, überhaupt in Ihren Tagesablauf einbauen können,
dann brauchen Sie eine baseline: Notieren Sie für mindestens drei Wochen in Ihrem Veränderungslogbuch alles, was Sie an jedem
Tag tun. Gehen Sie dabei in Abschnitten von jeweils 30 Minuten vor. Bald werden Sie sehen, wo Sie Prioritäten setzen können.
Sobald Sie Ihren bisher vermiedenen Vorhaben Ziele zugeordnet haben, können Sie die Planungs- und Organisationshilfen aus
dem nächsten Kapitel anwenden. Dann tragen Sie zusätzlich zu dem, was Sie konkret machen, auch noch ein, was Sie denken und
fühlen. Damit bereiten Sie den Boden vor für Eingriffe und Steuerungsmöglichkeiten, wenn Sie in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen
drohen.
|227| Hier ist eine Samstag-Seite aus Beates Veränderungslogbuch
vor
der Festlegung neuer Ziele:
|228| Beates Selbstbeobachtung ließ sie schnell einige der gröbsten Fehlerquellen erkennen:
keine Vorausplanung, Durcheinander von Trödeln, notwendiger Haushaltserledigung, Freizeit und aufgabenbezogenem Arbeiten;
hinsichtlich ihres Vorhabens des Marketingkonzepts: keine klaren Arbeitsziele, keine Operationalisierung, zu massiertes Arbeiten,
zu wenig Pausen;
ungeeignete Ernährung;
keine geplante, sondern erschlichene Freizeit mit schlechtem Gewissen und Ungeduld.
Obwohl Beate sich insgesamt mehr als fünf Stunden in der einen oder anderen Weise mit ihrem Bericht beschäftigt hatte, war
das Ergebnis für sie doch unbefriedigend. Zwar ergab sich immerhin ein bisschen Hoffnung, dass ihr erster Entwurf »vielleicht
doch nicht so schlecht« sei. Leider aber konnte sie aus dieser globalen Bewertung natürlich wenig Honig saugen.
Mit ihrer Bestandsaufnahme überzeugte sie sich zudem noch einmal davon, wie sehr die Gedanken, die sie durch den Tag begleiten,
ihr zusetzen und einen Albtraum von Gefühlen erzeugen, den sie sich durch das Aufschieben ein wenig leichter zu machen versucht.
Kein Wunder, dass es so bisher nichts werden konnte.
Beate ging daran, ihr zwiespältiges Globalziel, dem Vorstand ein neues Marketingkonzept zu präsentieren, zu konkretisieren.
Zuerst einmal würde sie das bereits in Ansätzen vorhandene Konzept fertig stellen. Bislang war Beate unentschieden zwischen
ihren Notizen, den schon fertig ausformulierten Passagen im Computer und weiterer Materialsuche hin und hergependelt. Jetzt
legte sie sich auf die folgenden Ziele fest:
keine weiteren Recherchen mehr;
endgültige Gliederung des Konzepts vornehmen;
vorhandenen Text KONZEPT.OLD ausdrucken und der Gliederung zuordnen;
Notizen sortieren und der Gliederung zuordnen;
daraus: Text KONZEPT.NEU zusammenstellen;
diesen Text überarbeiten
daraus: Text KONZEPT.ENDGÜLTIG.
Um diese Ziele zu erreichen, gab Beate sich
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