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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Werner Rückert
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zwei Monate Zeit. |229| Dabei berücksichtigte sie sowohl ihr Arbeitstempo und ihre anderen Verpflichtungen als auch die notwendige Freizeit. Sie entschied
     sich dafür, acht Wochenenden sorgfältig zu planen (siehe dazu das nächste Kapitel). Für den Samstag sah ihr Plan insgesamt
     vier überschaubare Arbeitseinheiten von 45 Minuten Dauer vor, mit klar bestimmten Arbeitsaufträgen und Zielen. Diese waren
     eingebettet in einen möglichst stressfreien Tagesablauf.
    Ziele für den ersten Samstag
    09.00–10.30
Körperpflege und Frühstück genießen.
     
    10.30–11.15
Sechs Plastikkörbe mit den Titeln der einzelnen Kapitel der Gliederung beschriften.
     
    11.15–11.30
Modezeitschrift durchblättern.
     
    11.30–12.15
Rohfassung KONZEPT.OLD kapitelweise ausdrucken und den Körben zuordnen.
     
    12.15–12.30
Joghurt essen, telefonisch Verabredung treffen, wenn nicht schon geschehen.
     
    12.30–15.00
Zur freien Verfügung: zum Beispiel Einkäufe, Stadtbummel, leichtes Mittagessen, Nickerchen; Internet (keine projektbezogenen
     Recherchen!).
     
    15.00–15.45
Weiter mit Zuordnung KONZEPT.OLD zu den Kapitel-Körben
oder
(falls früher fertig) Notizen sichten und den Körben zuordnen.
     
    15.45–16.00
Espresso trinken, telefonieren.
     
    16.00–16.45
Notizen sichten und den Körben zuordnen.
     
    16.45–17.00
Selbstbewertung; Ende der Arbeit, Selbstverstärkung!!
     
    Auf Seite 230 finden Sie eine Samstag-Seite aus Beates Veränderungslogbuch
nach
der Festlegung neuer Ziele.
    Beate ist an diesem ersten Samstag überrascht, wie gut sie vorangekommen und wie zufrieden sie mit ihrer Leistung ist. Als
     Perfektionistin neigt sie natürlich dazu, diese »einfachen« Aktivitäten in ihrer Wichtigkeit zu unterschätzen. Ist nicht die
     gekonnte Textkomposition, das Niederlegen überzeugender gedanklicher Entwürfe, das eigentlich Wahre? Allerdings gibt ihr der
     Vergleich mit ihrem Selbstbeobachtungsbogen
vor
der Festlegung neuer Ziele doch zu denken:
    |230|

    |231| Damals folgte sie ihrem Ideal, fühlte sich aber total unzufrieden. Jetzt hat sie den Eindruck, etwas geschafft zu haben. Sie
     würde sogar gerne noch weiter machen, erinnert sich aber an die Regel, auf jeden Fall dann aufzuhören, wenn die vereinbarte
     Grenze erreicht ist. Bei der Selbstbewertung ihrer Arbeitsleistung kann sie nicht umhin, sich eine Eins zu geben: Sie hat
     alle Ziele für diesen Samstag erreicht. Und das Beste ist: Sie hat ihre freie Zeit genossen. Und der Abend liegt noch vor
     ihr.
    Tipp: Ich empfehle Ihnen, selbst einmal auszuprobieren, Ihr komplexes Vorhaben, an dem Sie sich bisher aufgerieben haben, in kleine
     Einheiten zu unterteilen und dabei mit den »mechanischen« Schritten anzufangen. Sicher merken auch Sie dann, wie wichtig eine
     Gliederung und Ordnung außerhalb derer, die flüchtig in Ihrem Kopf existiert, sein kann.
    Beate hatte es in der Vergangenheit versäumt, ihrem Projekt durch eine klare schriftliche Darstellung mehr Verbindlichkeit
     zu verschaffen. Sie saß auf Bergen von Zetteln, einigen Ausdrucken und verfügte über weitere Texte im Computer. All dem fehlte
     jedoch ein Ort, an dem sich diese vielen bisher schon erbrachten Leistungen sinnlich und verbindlich niederschlagen konnten.
     Die Gliederung sorgte für die Verbindlichkeit. Die sechs Körbe für die sechs Kapitel ihres Konzepts stehen nun in ihrem Zimmer
     und signalisieren schon allein durch ihre Masse und den Grad ihrer Füllung mit Papierseiten, dass Beate etwas geleistet hat.
     Dieser sinnliche Eindruck ist ein wirksames Mittel gegen die rein gedanklichen Forderungen, dass es immer etwas mehr, etwas
     Besseres und etwas anderes sein müsste.
    Dazu dient auch Ihr Veränderungsjournal. Sie sollten es immer dabei haben, wenn Sie sich mit der bisher aufgeschobenen Sache
     beschäftigen. Schreiben Sie weiterhin zu bestimmten Zeiten auf, was Sie gerade denken, fühlen und machen, und notieren Sie
     unter »Be merkungen « die störenden und ablenkenden Ereignisse oder Einfälle, die Sie gegebenenfalls kontrollieren müssen. Sie stärken damit das
     bewusste Handeln bei der täglichen Aufgabenerledigung. Ihre strukturierte Selbstbeobachtung zeigt Ihnen schnell die Problembereiche,
     in denen Sie eingreifen müssen.
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Selbstkontrolle
    Veranschaulichungen und Konkretisierungen, wie Beate sie verwendet, können Ihnen dabei helfen, sich von fordernden und überfordernden
     Gedanken und Verhaltensweisen aus der Zeit, als Sie noch perfektionistisch

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