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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Werner Rückert
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können, die Ihnen bisher in die Quere kamen, desto mehr Selbstvertrauen werden Sie bekommen.
     Für Angst, Ärger, Perfektionismus und andere Gefühle, die Sie zum Aufschieben anstiften wollen, finden Sie hier die richtigen
     Gegenmittel.
    Im vorigen Kapitel haben Sie bereits gelernt, Ihr inneres Selbstgespräch zu verändern. Ihr Denken und Ihre Überzeugungen bestimmen,
     was Sie mit welcher Intensität fühlen. Wenn Sie Ihr Denken verändern, wirken Sie direkt auf Ihre Gefühle ein. Stellen Sie
     sich vor, dass Sie in einem Bus stehen. Plötzlich knallt Ihnen jemand von hinten schmerzhaft den Ellenbogen in die Nieren
     und will sich an Ihnen vorbeidrängen. Sie denken in Bruchteilen einer Sekunde etwas in der Art wie: »Welch ein ungehobelter
     Flegel, was hat der hier zu drängeln!« und ärgern sich. Je nachdem, wie erregbar Sie sind und an welche Überzeugungen über
     die Notwendigkeit rücksichtsvollen Verhaltens Sie glauben, können Sie mehr oder weniger böse werden. Nehmen wir an, Sie sind
     ziemlich sauer, drehen sich zu dem anderen Fahrgast um und wollen ihn zur Rede stellen. In dem Moment sehen Sie, dass er die
     gelbe Binde mit den drei charakteristischen schwarzen Punkten trägt: ein Blinder. Mit diesem Anblick wird Ihr Zorn verrauchen,
     denn Ihre Wahrnehmung wird in Ihrem Gehirn sofort verarbeitet, etwa in der Form: »Ach je, der ist ja blind, der kann nichts
     dafür, armer Kerl.« Eventuell werden Sie sich sogar ein wenig beschämt fühlen, weil Sie einem Behinderten gegenüber eine derartige
     Wut empfunden haben. Die äußere Situation: Ihnen wird von einer anderen Person Schmerz zugefügt, ist unverändert, aber je
     nachdem, wie Sie die Angelegenheit wahrnehmen und gedanklich verarbeiten, erleben Sie unterschiedliche Gefühle.
    |196| Tipp: Wenn Sie mit Gefühlen, die das Aufschieben in Gang halten, wie beispielsweise Scham, Ärger, Angst und Hilflosigkeit Probleme
     haben, dann sollten Sie in Ihrem Veränderungslogbuch jeden Tag eine Diskussion der Gedanken einplanen, die diese Gefühle auslösen.
     Schreiben Sie auf, was Sie tun können, um negative Gefühle zu überwinden und positive Gefühle aufzubauen.
    Sie können aber auch andere Wege ausprobieren, um Gefühle zu verändern. Am wirksamsten sind Handlungen, bei denen Sie genau
     das tun, wovor Sie sich fürchten oder schämen und damit Ihrem Perfektionismus entgegen handeln. Am zweitwirksamsten sind Vorstellungsübungen
     und mentales Training, mit dessen Hilfe Sie Ihre eingefahrenen emotionalen Reaktionen umpolen.
    Kreativität und Spontaneität
    Möglicherweise denken Sie, dass Spontaneität und Aufschieben eng zusammengehören, und dass Ihre Impulsivität, mit der Sie
     etwas anderes machen als das, was Sie sich vorgenommen hatten, ein Zeichen für einen kreativen Lebensstil sei. Doch dieser
     Gedanke ist trügerisch! Schöpferische und produktive Menschen unterscheiden sich von denjenigen, die aufschieben, in ihrer
     inneren Einstellung:

    |197| Kreative versetzen sich mit diesen grundsätzlich positiven Gedanken in eine erwartungsvolle Stimmung, wenn sie an Vorhaben
     herangehen. Sie konzentrieren sich auf den Prozess statt auf das Ergebnis. Damit schaffen sie es nicht nur, Ideen zu produzieren,
     sondern sind auch findig darin, sich zur Erledigung ihrer Vorhaben zu motivieren, und gehen neue Wege, wenn sie in Schwierigkeiten
     geraten. Untersuchungen an besonders produktiven und originellen Studierenden der verschiedensten Fachrichtungen haben verblüffende
     Übereinstimmungen ergeben, egal ob es sich um angehende Architekten, Künstler, Lehrer, Physiker oder Psychologen handelte.
     Im Unterschied zu jenen, die sich nicht besonders hervortun, haben sie die besseren Strategien um
ihr Verhalten angemessen zu bewerten;
ihre Vorhaben zu organisieren und Material zu strukturieren, zum Beispiel durch Gliederungen und Veranschaulichungen;
Informationen zu suchen, ihr Vorgehen zu planen und sich Ziele zu setzen.
    In ihrem Vorgehen bei der Aufgabenerledigung fällt auf: Schöpferische Menschen
arbeiten meistens an mehreren Aufgaben gleichzeitig,
verteilen die zur Verfügung stehende Zeit besser als andere,
ändern ihre Umgebung, um sich das Arbeiten zu erleichtern,
machen Aufzeichnungen über ihren Arbeitsfortschritt,
gehen diese Aufzeichnungen immer wieder durch und überwachen dadurch ihre Arbeitsfortschritte,
arbeiten mit vielen Wiederholungen und Zusammenfassungen,
können Aufgaben so lange neu definieren, bis sie lös- oder

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