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Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Schluss mit dem ewigen Aufschieben

Titel: Schluss mit dem ewigen Aufschieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans-Werner Rückert
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belastend einstufen werden.
Sprechen Sie mehr über Ihre Möglichkeiten, als über Ihre Verpflichtungen. Ersetzen Sie »Ich kann (nicht), ich sollte, ich
     muss unbedingt« durch »Ich will (nicht), ich möchte, ich entscheide mich für ...«.
Sprechen Sie positiver über die Zeit, in der Sie nicht arbeiten.
Stellen Sie sich nicht länger als überwältigt und machtlos dar.
Besorgen Sie sich Hilfe, indem Sie um Rat fragen, um Unterstützung bitten, Teilaufgaben delegieren und zur Not jemanden stundenweise
     anheuern, um Ihnen zur Hand zu gehen.
    Scham loswerden
    Wenn Schamgefühle für Ihr Aufschieben eine besondere Bedeutung haben, dann werden Sie mithilfe von Übungen gegen dieses Gefühl
     hervorragend angehen können. Je mehr Dinge Sie machen, bei denen Sie fürchten, sich öffentlich zu blamieren, desto besser.
     Wenn Sie sich dazu überwinden, eine Banane an einem Band wie Ihren Hund spazierenzuführen |207| und mit ihr zu sprechen, werden Sie eine ganze Menge Aufregung und Beklemmung spüren. Aber Sie werden nach einer gewissen
     Zeit merken, dass Passanten, die Sie sehen, Sie weder anstarren noch auslachen oder mit spöttischen Bemerkungen traktieren,
     wohl aber selbst mit einem Gefühl von Peinlichkeit zu kämpfen haben.
    Die Wahrnehmung des Letzteren ist eine Erfahrung, die Ihnen ein richtiges Hochgefühl bescheren kann. Jahrelang haben Sie sich
     mit der Angst vor tausend unbarmherzigen Augen in ein Gefängnis gesperrt – nur um jetzt zu merken, dass die Beschämung bei
     den anderen liegt! Sie werden es genießen, wenn die Kinder zu Ihnen kommen und fragen, wie Ihre Banane denn heißt! Die Erwachsenen
     trauen sich das in der Regel nicht.
    Hier noch ein paar bewährte Tipps, wie Sie Ihre Schamängste ablegen können:
    Tipp:
Schlagen Sie den Blick nicht nieder. Schauen Sie Ihr Gegenüber an. Gehen Sie in Kaufhäuser, Bahnhöfe und auf Plätze und sehen
     Sie den anderen freundlich ins Gesicht, ohne sie anzustarren. Versuchen Sie, Fremde auf der Straße freundlich zu grüßen.
Lassen Sie sich die Haare so schneiden und färben, dass es Ihrer Meinung nach die anderen schockieren wird. Wenn Sie dazu
     befragt werden, sagen Sie, dass Sie gegen Ihre Angst vor Beachtung ankämpfen.
Feilschen Sie in der Boutique um den Preis.
Verhalten Sie sich auch sonst in einer für Sie ungewohnten Weise: Wenn Sie üblicherweise schweigsam sind, dann erzählen Sie
     anderen jetzt etwas von sich. Sie können immer davon reden, dass Sie sich gerade das Aufschieben abgewöhnen. Wenn Sie sonst
     ernst sind, machen Sie jetzt Witze. Sind Sie gewöhnlich jovial und launig, dann seien Sie jetzt ein paar Tage schroff und
     wortkarg.
Rufen Sie laut im Bus oder in der U-Bahn den Namen der nächsten Haltestelle aus.
Bitten Sie Menschen, die Sie interessant finden, um ein Treffen.
Üben Sie sich im Neinsagen. Lehnen Sie ein paar Tage lang Vorschläge ab, weisen Sie Bitten zurück und machen Sie nicht das,
     was andere von Ihnen wollen.
    |208| Sie sehen, dass hier das gleiche Prinzip zum Tragen kommt wie bei der Bekämpfung von Angst: Tun Sie das, was für Sie mit dem
     Risiko von Beschämung verbunden ist, und finden Sie heraus, dass Sie weniger Scham erleben werden, als Sie erwartet haben,
     und dass Sie weniger unangenehme Beachtung und Bewertung durch andere spüren werden. Wie oft haben Sie sich heimlich darüber
     geärgert, dass sich scheinbar überall die Dreisten und Lauten durchsetzen. Wenn Sie sich selbst etwas mehr herausnehmen als
     früher, werden Sie Ihr negatives Bild von diesen vielleicht nur selbstbewussten Menschen revidieren.
    Bitte machen Sie die hier vorgeschlagenen Übungen nicht nur einmal, sondern so häufig, bis Sie keine oder nur noch milde Reste
     von Schamangst erleben. Das ist deswegen so wichtig, weil es eben nicht darum geht, dass Sie sich einmalig zu einer heroischen
     Aktion aufraffen, sondern um eine Veränderung eines Fühl- und Verhaltensmusters, die Sie nur durch wiederholtes Üben erreichen.
    Das Ergebnis wird Sie überraschen. Sie werden feststellen, dass Sie vielleicht zum ersten Mal ein Gefühl dafür entwickeln
     können, welche Freiheit in Ihrem Leben steckt. Angst vor Scham ist so ein wirkungsvolles Mittel gewesen, Sie einzuschüchtern
     und klein und gefügig zu halten. Dabei sind Sie ein freier Mensch, der tun und lassen kann, was er will. Lesen Sie sich die
     Vorschläge noch einmal durch: Keiner verstößt gegen etwas anderes als Ihre Angst vor Beschämung, keiner fordert Sie auf, ein
    

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