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Schmeckt's noch?

Schmeckt's noch?

Titel: Schmeckt's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Lampert
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Pestiziden suchten, beschränkte sich das österreichische Untersuchungsprogramm auf 217 Wirkstoffe. In der Folge fanden die österreichischen Kontrollorgane insgesamt „nur“ 97 Pestizide, während ihre deutschen Kollegen insgesamt 182 verschiedene Pestizidwirkstoffe nach wiesen , wie aus dem EU- Monitoringbericht von 2002 (Veröffentlichungsdatum: April 2004) hervorgeht.

Quelle:
    EU-Monitoring 2002
Zahl der untersuchten Pestizide
Zahl der gefundenen Pestizide
Deutschland (2002)
399
182
Österreich (2002)
217
97

    Allgemein gilt: „Nicht nachweisbar“ ist nicht gleichbedeutend mit „nicht vorhanden“. Wie vertrauenswürdig ein Analysenbericht ist, hängt von Art und Zahl der untersuchten Wirkstoffe und von der Empfindlichkeit der Methode ab.

In welchen Mengen liegen die Pestizide vor?

    Das CVUA hat errechnet, dass die durchschnittliche Pestizidlast von konventionellem Obst und Gemüse bei 0,3 Milligramm Pestizide pro Kilogramm Obst liegt. Dieser Durchschnittswert ist über das gesamte Untersuchungsspektrum gerechnet. Ein großer Teil der nachweisbaren Rückstände tritt in weit geringerer Menge auf, etwa bei den 2005 in Deutschland untersuchten Erdbeeren. Diese waren zwar zumeist mit einem ganzen Cocktail von Fungiziden und Insektiziden belastet, die einzelnen Komponenten dieses Pestizidcocktails lagen aber oft in sehr kleinen Mengen vor. Effektive Belastungen können aber auch deutlich über dem Durchschnittswert von 0,3 mg/kg liegen. Zahlreiche Pestizide erlaubt das Gesetz in einem Kilogramm Obst oder Gemüse mit 10 Milligramm und mehr. Und selbst diese Höchstmengen werden mitunter — wie Untersuchungen immer wieder bestätigen — überschritten.

Lassen sich Pestizide wegwaschen?

    Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau sollten Sie in jedem Fall gründlich unter fließendem Wasser spülen. Zwar lässt sich nur ein Teil der Pestizidrückstände beseitigen, aber immerhin. Wirkungslos ist das Waschen bei „systemischen“ Pestiziden. Denn diese befinden sich nicht an der Pflanzenoberfläche, sondern in der gesamten Pflanze. Zu dieser Gruppe zählen zahlreiche Insektizide und Fungizide. Doch auch die so genannten Kontaktfungizide und Kontaktinsektizide haften teilweise sehr gut auf der Pflanze und lassen sich nur teilweise herunterwaschen. Mit Schälen wird man sie zwar los, doch leider verliert man dabei auch die wertvollen Vitamine.

    Ein solches Kontaktpestizid ist das Fungizid Iprodion , welches wir im Lauf dieses Kapitels noch eingehender darstellen werden. Wie hartnäckig es auf der Pflanze haftet, erfuhren Mitarbeiter der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 im Frühjahr 2004 bei einem Stichprobentest von Salaten. In einem Ruccolasalat wurde eine Iprodionbelastung von 17 Milligramm pro Kilogramm festgestellt — allein dieser Wert war schon rekordverdächtig. Am meisten verblüffte aber an diesem Wert, dass er in einem essfertig abgepackten Salat festgestellt wurde. Denn solche Fertigsalate durchlaufen eine intensive Waschprozedur, bevor sie in Folie eingeschweißt werden.

Höchstwerte und andere Werte

    Grundsätzlich erlaubt der Gesetzgeber Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln, solange die gesetzlichen Höchstwerte nicht überschritten werden.

    Das Gesetz, welches die erlaubten Höchstmengen regelt, trägt den klingenden Namen „ Schädlingsbekämpfungsmittel-Höchstwerteverordnung “. Diese Verordnung legt für rund 500 Pestizide in allen denkbaren Obst- und Gemüsesorten unterschiedliche Höchstwerte fest.

    Greifen wir nun eines dieser 500 Pestizide heraus und betrachten es näher: Sein Name ist Iprodion . Es ist ein Fungizid und seit den 70er Jahren am Markt. Es hat eine geringe akute Giftigkeit, steht aber im Verdacht, beim Menschen Krebs zu erregen und gilt als hormonell wirksame Chemikalie. Von den rund 200 von deutschen Lebensmittelprüfern nachgewiesenen Pestiziden war Iprodion das dritthäufigste. In Erdbeeren, Trauben oder Salat dürfen bis zu 10 mg/kg des Pestizidwirkstoffes Iprodion enthalten sein. In Pfirsichen sind 5 mg/kg erlaubt, während beispielsweise Blumenkohl nur 0,05 mg/kg enthalten darf.

    Doch was bedeuten diese Höchstwerte für die Konsumenten? Wie viele Erdbeeren dürfen wir essen, wenn das Kilogramm Erdbeeren 10 Milligramm Iprodion enthält, also die gesetzlich erlaubte Höchstmenge?

    Zur Beantwortung dieser Frage ist ein kleiner Exkurs nötig, denn die gesetzlichen Höchstwerte treffen noch keine Aussage über das Gesundheitsrisiko.

Akzeptable tägliche

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