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Schmeckt's noch?

Schmeckt's noch?

Titel: Schmeckt's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Lampert
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für viele andere Tiere eine ernsthafte toxische Wirkung hatte (Rachel Carsons populärwissenschaftliches Buch Silent Spring erschien 1962).

    Aber in der Zwischenzeit bestand (a) eine enorme industrielle Bindung an die DDT-Herstellung; (b) wurden die Insekten, gegen die DDT eingesetzt wurde, immun; (c) wurden die Tiere, die diese Insekten normalerweise fraßen, ausgerottet; (d) konnte die Weltbevölkerung aufgrund des Einsatzes von DDT wachsen.

    Mit anderen Worten, die Welt wurde von dem abhängig , was einst eine ad-hoc -Maßnahme war und heute als eine große Gefahr bekannt ist. Schließlich fangen wir im Jahr 1970 an, diese Gefahr zu unterbinden oder zu kontrollieren. Und wir wissen beispielsweise noch immer nicht, ob die menschliche Gattung mit ihrer gegenwärtigen Ernährungsweise das DDT, das bereits in der Welt zirkuliert und selbst dann noch für die nächsten zwanzig Jahre da sein wird, wenn sein Einsatz sofort und vollkommen eingestellt wird, sicher überleben kann.

    Heute ist ziemlich sicher (seit der Entdeckung bedeutender DDT-Mengen bei den Pinguinen der Antarktis), dass alle Fisch fressenden Vögel wie auch die sich auf dem Land ernährenden Fleisch fressenden Vögel und jene, die früher Insektenschädlinge fraßen, zum Aussterben verurteilt sind. Es ist wahrscheinlich, dass bald alle Fleisch fressenden Fische zu viel DDT für den menschlichen Verzehr enthalten werden und ihrerseits aussterben können. Möglicherweise werden die Regenwürmer, zumindest in Wäldern und anderen besprühten Gebieten, verschwinden, und welche Folgen das für die Wälder hat, kann sich jeder selbst ausmalen. Vom Plankton der Hochsee (auf der die gesamte Ökologie des Planeten beruht) glaubt man, dass es noch unverändert ist.

    Das ist nur die Geschichte einer blinden Anwendung einer ad-hoc- Maßnahme...“

    Die vermeintlich moderne Landwirtschaft hat sich ganz in dieses System der ad-hoc-Maßnahmen begeben, verstrickt. Auch auf die Gefahr hin, dass dies zum ökologischen Zusammenbruch der Böden, des Grundwassers und letzten Endes der Lebensgrundlage der Bauern führen kann. Viele unserer Böden leiden schon längst unter einem Burn-out-Syndrom. Der Nährwert zu vieler Böden lässt beständig nach, das hat unmittelbare Auswirkungen auf den Nährstoffgehalt unserer Lebensmittel, auf die Qualität unserer Böden und somit auf unsere Lebensqualität.

    Aber auch die ökonomischen Auswirkungen, die dieses System auf unsere Bauern hat, sind Besorgnis erregend. Bei der Abrechnung der Ernte stellt sich zu oft heraus, der Anteil für Düngemittel und Pestizide ist so hoch, dass dem Bauern kaum noch etwas bleibt. Die Preise für die Ernteprodukte fallen, die Preise für diese Art der Kulturführung steigen. Eine verzweifelte Lage für viele unserer Bauern.

    Letzthin erzählte man mir die Geschichte eines jungen Bauern, der vor ein paar Jahren einen 100 Hektar großen Hof erbte. Er gab den Hof auf, denn ihm blieb nach Abzug der Düngemittel, Pestizide und der Energieaufwände für seine Arbeit kaum noch etwas über. Ein Berufsstand ohne Zukunft? Er hat das Glück, noch jung genug zu sein, um etwas Neues beginnen zu können. Vor noch nicht so langer Zeit war ein Bauer mit einem 100 Hektar großen Hof ein wohlbestallter Herr, der nicht selbst mit seinem Wagen fuhr. Er ließ sich führen.

    Neidreflexe sind fehl am Platz, es geht nicht darum, dass jetzt alle gleicher werden, es ist vielmehr Ausdruck dafür, dass den Bauern der Boden unter ihren Füßen weggezogen wird. Ihre Lebensgrundlage!

    Zurück zu unserem einsamen Bauern im Sprühnebel. Die Schädlinge müssen mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden, auch auf die Gefahr hin, alle Nützlinge mitzuvernichten . Dies wird als Kollateralschaden hingenommen.

    In der konventionellen Landwirtschaft werden fast überall, wo Gemüse wächst, Getreide angebaut wird, Bäume und Sträucher Obst und Beeren tragen, systematisch Pestizide ausgebracht.

    Welche Auswirkungen hat das auf uns Konsumenten? Sind auf dem Obst und Gemüse beim Verzehr noch Rückstände dieser Pestizide? Wenn ja, können wir sie wegwaschen? Haben diese Pestizide Folgen für unsere Gesundheit, im Besonderen für die Gesundheit unserer Kinder? Diese Fragen stellen wir uns als Konsumenten zu Recht immer wieder.

    In einer Studie des Biochemikers DI Dr. Helmut Burtscher heißt es: Wir sollten fünf Mal am Tag Obst und Gemüse zu uns nehmen, rät die Weltgesundheitsorganisation WHO. Denn Obst und Gemüse sind für eine

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